Bosch treibt die Entwicklung der Brennstoffzelle massiv voran. In China hat der Konzern nun ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem dortigen Nutzfahrzeughersteller Qingling Motors gegründet, um der Technologie zum Durchbruch zu verhelfen. Das neue Unternehmen wird nach Angaben von Bosch sogenannte Fuel Cell Power Module für den Markt in China entwickeln, montieren und vermarkten. Eine Testflotte mit 70 Wasserstoff-Lkw soll noch in diesem Jahr auf die Straßen kommen.
Ziel sei es, die Expertise beider Partner zu bündeln und zur Transformation der dortigen Automobilindustrie beizutragen. Prognosen der “China Society of Automotive Engineers” zufolge könnten in China bereits 2030 mehr als eine Million Fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb zugelassen werden. Die benötigten Komponenten würden überwiegend im 2020 erbauten Werk in Wuxi gefertigt, heißt es. Dort startet in diesem Jahr die Kleinserienfertigung. Der Marktstart des Brennstoffzellen-Systems ist für 2022/2023 geplant.
“China ist der wichtigste Wachstumsmarkt für Elektromobilität“, sagt Bosch-Mobility-Chef Stefan Hartung. “Gerade bei großen, schweren Fahrzeugen, die lange Strecken zurücklegen, bietet die Brennstoffzelle klare Vorteile gegenüber dem batterieelektrischen Antrieb.” Strategische Partnerschaften seien der ideale Treibstoff, um zügig das Ziel eines möglichst klimaneutralen Straßenverkehrs zu erreichen. Mit Qingling arbeitet Bosch nach eigenen Angaben schon seit Jahren in den Bereichen Kraftstoffeinspritzung und Abgasnachbehandlung zusammen. Das Unternehmen verfüge als Premium-Hersteller über das komplette Portfolio von leichten über mittlere bis zu schweren Lkw.
Auch an seinen deutschen Standorten in Bamberg, Feuerbach und Homburg treibt Bosch die Industrialisierung der Brennstoffzelle weiter voran. Gemeinsam mit dem schwedischen Spezialisten Powercell entwickelt Bosch derzeit den Stack zur Marktreife, um ihn anschließend in Eigenregie von 2022 an in Großserie zu fertigen. Welche Rolle die Batteriebetriebene Mobilität spielt, das hat Sebastian vor einigen Folgen mit Ralf Schmid, Leiter Elektrifizierung der Robert Bosch GmbH, im Podcast in Erfahrung gebracht.
Quelle: Bosch – Pressemitteilung vom 14. April 2021