Das BMW Group Werk Leipzig plant die Anbindung des Standorts an eine Wasserstoff-Pipeline. Das Werk will damit die Weichen stellen, um der weltweit erste Automobilproduktions-Standort zu werden, der durch eine Pipeline mit Wasserstoff versorgt wird. Dazu erfolgte jetzt die Vertrags-Unterzeichnung mit den Partnern Mitnetz Gas und Ontras Gastransport, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.
BMW beauftragt Mitnetz Gas mit dem Bau einer ca. 2 km langen Anschlussleitung vom Werk zum künftigen Wasserstoff-Kernnetz inklusive einer Gasdruckregel- und Messanlage. BMW und Ontras wiederum vereinbaren den entsprechenden Netzanschluss. Die Anschlussleitung soll das Werk ab Mitte 2027 mit Wasserstoff versorgen.
Die Pipeline ersetzt künftig die Wasserstoff-Anlieferung per Lkw in Druckflaschen. „Durch die Versorgung mit einer Pipeline können wir Wasserstoff künftig in völlig neuen Dimensionen einsetzen. Das gilt vor allem für unsere energieintensiven Prozesse wie die Trockner in der Lackiererei“, betont Petra Peterhänsel, die Leiterin des BMW Group Werks Leipzig.
Im BMW Werk Leipzig wurde Ende 2022 weltweit erstmals ein brennstoff-flexibler Brenner in der Lackiererei in Betrieb genommen. Stand heute sind insgesamt elf bivalente Brenner in der Lackiererei eingebaut. Diese können flexibel Erdgas oder Wasserstoff verbrennen.
Zudem hat das Werk Leipzig bereits seit 2013 Gabelstapler und Routenzugschlepper mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb in der Intralogistik im Einsatz. Mittlerweile umfasst die Flotte am Standort mehr als 230 solcher Fahrzeuge und ist damit die größte in Europa. Betankt werden diese an neun Wasserstofftankstellen in den Werkhallen.
Das Wasserstoff-Kernnetz ist eine deutschlandweit geplante Infrastruktur von ca. 9000 Kilometern Wasserstoffleitungen. Diese soll bis 2032 schrittweise in Betrieb genommen werden, um Deutschland an das überregionale Wasserstoffnetz anzubinden.
Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 01.10.2025