BMWs Finanzvorstand Walter Mertl zufolge hat der Hersteller den Kipppunkt beim Verkauf von Verbrennern „im vergangenen Jahr“ erreicht. Sprich: BMW geht fortan von stagnierenden bis rückläufigen Verkaufszahlen fossil befeuerter Autos aus, zumal „die CO2-Regulierung in vielen Regionen gegen weiteres Wachstum spricht“, sagte er bei einem Runden Tisch mit Medienvertretern in München. „Das jetzige Absatzplateau an Verbrennerautos wird noch anhalten und dann leicht abfallen“, sagte er.
Nun seien es Elektroautos, die für Absatz- und Umsatzwachstum sorgen sollen. Die Produktion von Stromern schreibe bereits schwarze Zahlen: „Wir verdienen Geld. Aber von Margengleichheit kann aktuell noch keine Rede sein“, räumte Mertl ein. Das dürfte noch eine Weile so bleiben, auch wenn die in gut zwei Jahren debütierende Neue Klasse das Kostenverhältnis deutlich verbessere: „Mit der Neuen Klasse nähern sich die Margen weiter an“, sagte der BMW-Finanzvorstand. Aber „auch 2026 haben wir noch keine Parität“, so Mertl.
Autohersteller weltweit stehen unter dem Druck, ihr Angebot an Elektroautos stetig auszubauen, da die weltweit größten Automärkte China, die Europäische Union und einige US-Bundesstaaten ab Mitte des kommenden Jahrzehnts den Verkauf neuer Verbrenner-Pkw mehr und mehr einschränken bzw. ganz verbieten.
BMW will den Anteil von Elektroautos unter seinen Auslieferungen bis 2026 auf 33 Prozent erhöhen. Mit dazu beitragen sollen mehrere Modelle auf der Neue Klasse getauften neuen Elektroauto-Plattform. Das Ziel darüber hinaus ist ebenfalls bereits formuliert: Bis 2030 will BMW es schaffen, drei Millionen Autos pro Jahr zu verkaufen. Aktuell sind es gut 2,6 Millionen.
Obwohl E-Autos dann einen wesentlichen Anteil der Neuwagenflotte ausmachen, soll die Marge künftig nicht mehr allzu sehr leiden: Für 2023 erwartet BMW eine Marge von 10,3 Prozent. Für 2030 rechnen die Münchner mit acht bis zehn Prozent.
Quelle: Automotive News Europe – BMW’s sales growth is mostly electric as combustion-engine ‘tipping point’ passes, CFO says / Frankfurter Allgemeine Zeitung – BMW sieht auch 2026 noch keine gute Marge mit Stromern