BMW plant Serienproduktion von Wasserstoffautos ab 2025

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

BMW will einem Bericht zufolge im Jahr 2025 mit der Massenproduktion und dem Verkauf von Brennstoffzellenfahrzeugen beginnen, die gemeinsam mit Toyota Motor entwickelt wurden. Das sagte BMWs Vertriebsleiter Pieter Nota gegenüber dem japanischen Wirtschaftsmagazin Nikkei. Dabei skizzierte er den Vorstoß des deutschen Herstellers zu umweltfreundlicheren Autos inmitten immer strengerer Umweltvorschriften in Europa und weltweit.

BMW stellte das Brennstoffzellen-Konzeptauto iX5 Hydrogen auf der IAA im September 2021 vor. Die Kleinserienproduktion des Sport-Nutzfahrzeugs soll noch vor Ende 2022 beginnen, wie BMW bereits zuvor angekündigt hat. „Wir sehen es so, dass die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie für größere SUV besonders relevant ist“, sagt Nota. Wasserstoffautos können in nur drei bis vier Minuten vollbetankt werden, und somit deutlich schneller als ein batteriebetriebenes Elektroauto. BMW hat die Reichweite des iX5 Hydrogen noch nicht bekannt gegeben. Nur soviel: Das Modell soll mit zwei etwa 6 Kilogramm Wasserstoff fassenden Tanks ausgestattet sein, um weite Langstreckenfahrten mit mehr als 500 Kilometern zu ermöglichen.

Der iX5 Hydrogen basiert auf dem herkömmlichen X5 von BMW und wird bereits ausgiebig getestet. BMW und Toyota haben im Rahmen ihrer Partnerschaft auch schon gemeinsam Sportwagen entwickelt, die 2019 als BMW Z4 und Toyota Supra veröffentlicht wurden. „Wir haben verschiedene Projekte, an denen wir mit Toyota arbeiten“, sagte Nota und deutete auf weitere Kooperationen mit dem japanischen Autohersteller hin.

BMW will auch seine Umstellung auf Elektroautos beschleunigen. Der Hersteller zielt derzeit darauf ab, dass bis 2030 mindestens 50 Prozent des konzernweiten Umsatzes – einschließlich der Marken Mini und Rolls-Royce, die zu diesem Zeitpunkt vollelektrisch sein sollen – mit Elektroautos generiert werden. Elektrofahrzeuge haben bei BMW bereits in den vergangenen Jahren einen größeren Teil des Umsatzes ausgemacht als erwartet, und „vielleicht können wir, wenn die aktuelle Geschwindigkeit anhält, diese 50 Prozent auch ein oder zwei Jahre früher erreichen“, deutete Nota an.

Aber Nota wies auch auf Hürden hin, die für Elektroautos bestehen bleiben, etwa der schleppende und in allen Ländern unterschiedlich verlaufende Aufbau von Ladeinfrastruktur. „Infrastruktur ist nicht überall gleich“, sagte er. Deshalb geht BMWs Vertriebschef auch davon aus, dass Verbrennerfahrzeuge, einschließlich Hybride, im Jahr 2030 immer noch rund die Hälfte des Konzernumsatzes ausmachen werden. „Wir halten darum auch unsere Investitionen auf der Verbrennungsmotorseite aufrecht“, sagte Nota. BMW glaube weiterhin „an die Bedeutung verschiedener Technologien – Batterie-Elektroautos, Wasserstoffautos und effiziente Verbrennungsmotoren – weil wir nicht alle unsere Investitionen in einem Bereich tätigen wollen“, sagte er.

Quelle: Nikkei Asia – BMW fuel cell SUV to enter mass production as soon as 2025: executive

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Tobi:

Bye bye Wandernieren.

Steffen H.:

„Aber Nota wies auch auf Hürden hin, die für Elektroautos bestehen bleiben, etwa der schleppende und in allen Ländern unterschiedlich verlaufende Aufbau von Ladeinfrastruktur.“
Das gleiche gilt doch aber auch für die Wasserstoff-Infra … Wer keine Wasserstoff-Tankstelle in der Nähe hat, ist mit diesem Auto völlig aufgeschmissen.
En Ausweg wäre natürlich, das Auto als Hybrid zu bauen: größerer Akku, der auch per Stecker ladbar ist. (PHEV HPEV: Hydrogen Plug-In Electric Vehicle?) So kann man das Auto auch zuhause laden und ist nicht ausschließlich auf die Infra angewiesen.

Ich bin gespannt. Aktuell sind die HEV-Zulassungen ja noch verschwindend gering und ich persönlich glaube, dass sich das auch nicht so schnell ändern wird. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. BMW wirds zeigen.

Dittmar Krauss:

Hier ist einer, der es ’nicht versteht‘.
Warum soll denn die Kombination einer tendenziell kleineren Batterie und einer Brennstoffzelle grundsätzlich nicht sinnvoll sein?
Beim Reisemobil ist eine solche Kombination sogar sehr sinnvoll aus Gewichtsgründen.
Handwerker können auf Baustellen autark über Strom für Ihre Werkzeuge verfügen.
Auf Freizeitgrundstücken kann mit diesen Fahrzeugen ebenfalls Strom bereitgestellt werden u.s.w.
Die Verkaufszahlen weltweit wachsen sprunghaft.

Bruford:

Und noch einer markentypisch mit „Niereninsuffienz“ :() als weitere Brotdose zum Luftsäulenschieben.
Ironie Off

Ich bin ja für jedes Brennstoffzellenauto auf den Straßen dankbar, weil es emissionsfrei fährt (bis auf den Wasserdampf), also keinen Dreck ausstößt. Das ist ja schon mal was.

Wer sich diese viel zu komplizierte Technik trotzdem antun möchte – nur zu, ‚lerne durch „Schmerz“. Aber Brennstoffzellen halten bestimmt auch mehrere 100.000 km oder sogar 1. Mio. km, wie gute Fahrakkus und erfordern bestimmt ebenso wenig Wartungsaufwand – oder doch nicht?..

Die Meinung eines Users in einem anderen Portal:
„Die Leute verstehen nicht mal, dass es ein „Elektroauto“ mit Brennstoffzellen + Tank ist und damit nur unnötig komplex wird .. niemand will das haben, nur Leute, die es nicht verstehen

Tjo, so sehe ich das auch.

Daniel W.:

Wenn BMW ein „totes Pferd“ (FCEV) an die Kunden verkaufen will, dann sollen sie doch, die Familie Quandt hat genug Milliarden, um einige davon in den Sand zu setzen und sie hat dann immer noch mehr als genug.

Bis Ende 2025 will die BMW Group wie berichtet in Summe mehr als zwei Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße gebracht haben.

(Quelle: electrive.net – 08.07.2022)

Wenn BMW auf diese „mehr als zwei Millionen vollelektrische Fahrzeuge“ bis Ende 2025 jeweils 1.000 Euro draufschlägt, dann kann BMW das FCEV-Abenteuer locker finanzieren – BMW-Fahrer zahlen ja gerne mehr.

Ben:

Btw. hat Mitsubishi schon lange Brennstoffzellen auf den Markt…als stationäre Speicher und als Notstromer z.B. nach Tsunamies, dafür isses auch sinnvoll.

Johannes:

Nach dem Motto: der Sommer ist nicht heiß und trocken genug – da geht noch was

Silverbeard:

Traurig, das BMW immer noch glaubt (oder zumindest behauptet) 2030 noch 50% Verbrenner verkaufen zu können. Ich würde den Wert realistisch bei 5% ansetzen.

Silverbeard:

Brennstoffzellen werden auch für die stationäre Stromerzeugung benötigt werden. Schliesslich soll die Langzeitspeicherung von EE mit Wasserstoff erfolgen.

Jakob Sperling:

Brennstoffzellen-Fabriken bauen zur Zeit u.a.:

Bosch(DE) / PowerCell(SWE)
Ballard Power (CAN)
Cummins(USA) / LoopEnergy (CAN)
Daimler/Volvo als Cellcentric (CAN-DE)
FuelCell Energy (USA)
Hyundai (KOR)
Nuvera (USA)
PlugPower (USA)
Proton Motor (DE)
Symbio/Faurecia (F)
Toyota (JPN)
Dazu natürlich ein paar Chinesen (Weichai, Qinling Motors, SynoHytec, …)

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