Mit dem Pilotprojekt „Cobalt for Development“ starteten die BMW Group, BASF SE, Samsung SDI und Samsung Electronics mit einem offiziellen Auftakt vor einigen Tagen ihre branchenübergreifende Initiative. Deren Ziel ist die Verbesserung von Arbeitsbedingungen der Menschen in einer ausgewählten Kobaltmine im Kleinstbergbau in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo). Kobalt ist eine Schlüsselkomponente bei der Herstellung von Batterien für elektronische Geräte und Elektroautos. Der größte Teil der globalen Kobaltreserven und -produktion befindet sich im Süden der DR Kongo.
Die Unternehmen aus der Elektronik-, Automobil- und Chemieindustrie haben daher die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH beauftragt, über eine Laufzeit von drei Jahren zu testen, wie die Lebens- und Arbeitsbedingungen in einer Kobaltmine im Kleinstbergbau und in den umliegenden Gemeinden verbessert werden können. Die beauftragenden Unternehmen werden nicht Betreiber der Mine sein. Zur Erprobung des Ansatzes haben die Projektteilnehmer zusammen mit den Behörden der Provinz Lualaba eine legale Kleinstmine in der Nähe von Kolwezi ausgewählt.
„Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt unserer Unternehmensstrategie und spielt eine Schlüsselrolle beim Ausbau der Elektromobilität. Wir sind uns unserer Verantwortung voll bewusst: Kobalt und andere Rohstoffe müssen unter ethisch verantwortlichen Bedingungen gewonnen und verarbeitet werden.“ – Dr. Andreas Wendt, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Einkauf und Lieferantennetzwerk
Das Engagement des Unternehmens für Projekte wie „Cobalt for Development“ sei wichtig, um sicherzustellen, dass die Partner in der Lieferkette die hohen Sozial- und Umweltstandards der BMW Group ebenfalls konsequent erfüllen. „Wenn das Projekt erfolgreich ist, können die Ansätze langfristig auf andere kleine, nicht-industrielle Minen übertragen werden“, sagt Dr. Wendt.
„BASF engagiert sich für eine verantwortungsvolle und nachhaltige globale Lieferkette für Kobalt. Obwohl BASF kein Kobalt aus Kleinstminen bezieht, unterstützen wir aktiv ‚Cobalt for Development‘. Das Projekt sucht nach neuen Wegen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit der Lieferkette und trägt auch zu den Zielen der Global Battery Alliance bei, deren Gründungsmitglied BASF ist. Die Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette treibt Veränderungen voran und erhöht die Wirkung auf allen Produktionsstufen.“ – Dr. Hans-Ulrich Engel, Finanzvorstand und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BASF SE
In den kommenden Monaten wird sich das Pilotprojekt auf die Analyse von Arbeits- und Umweltrisiken konzentrieren, um verantwortungsvolle Bergbaupraktiken zu entwickeln und umzusetzen. Lokale Partner wie die Kooperativen des Kleinstbergbaus werden von Anfang an bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Maßnahmen mitwirken, um die lokale Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit des Ansatzes zu stärken. In der benachbarten Gemeinde wird der Schwerpunkt darauf liegen, den Zugang zu Bildung, Finanzkompetenz und alternativen Einkommen zu verbessern.
Bei dem offiziellen Auftakt von „Cobalt for Development“ trafen finanzierende Unternehmen den Gouverneur von Lualaba Richard Muyej Mangeze Mans und den Staatssekretär des Nationalen Bergbauministeriums Joseph Ikoli Yombo Y’Apeke. Auch Vertreter der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft nahmen an der Veranstaltung in Kolwezi teil.
Die Fortschritte von „Cobalt for Development“ werden regelmäßig intern und von einem Komitee lokaler Vertreter bewertet, um den Projektansatz kontinuierlich zu verbessern. Diese Erkenntnisse daraus könnten dann als weitere Grundlage genutzt werden, sollten die Projektmaßnahmen auf andere Minenstandorte ausgeweitet werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen im Bereich der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung. Für „Cobalt for Development“ arbeitet GIZ mit IMPACT zusammen, einer internationalen Nichtregierungsorganisation spezialisiert auf die Verbesserung der Steuerung natürlicher Ressourcen, und mit der Good Shepherd International Foundation / Bon Pasteur, einer Organisation mit langjähriger Erfahrung in der Gemeindeentwicklung in der Region.
Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 19.09.2019