BMW: Mehr Recyclingmaterial für Autos

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die wachsende Welle der Nachhaltigkeit schlägt auch in der Automobilindustrie hoch. Einstige Luxusgegenstände, wie Autos, sind heute im Zentrum der Debatte über ökologische Verantwortung. Diese Veränderung im Fokus spiegelt sich in der Verwendung von Materialien in modernen Fahrzeugen wider. BMW sieht sich als einer der Vorreiter in dieser Bewegung und setzt zum Beispiel im Interieur verstärkt auf nachwachsende Rohstoffe. Dies geht so weit, dass im BMW i3 Flachsfasern für Türverkleidungen und in der Mittelkonsole verwendet wurden. Beim BMW iX werden FSC-zertifiziertes Holz und natürliche Wollfaser integriert.

Große Automobilhersteller konzentrieren sich auf Nachhaltigkeit

Doch BMW steht in dieser Bemühung nicht allein. Auch Schwergewichte wie Mercedes-Benz und der Volkswagen-Konzern folgen diesem Weg. Volkswagen wendet sich etwa CO₂-armem Stahl zu und experimentiert mit alternativen Materialien wie Flachs und Zellulose. Mercedes wiederum hat das ehrgeizige Ziel, den Anteil von Rezyklaten in den nächsten zehn Jahren auf 40 Prozent zu erhöhen. Dabei geht es nicht nur um das Endprodukt, sondern auch um den Prozess. Zuliefererunternehmen wie Faurecia konzentrieren sich auf die Entwicklung von CO₂-reduzierten Cockpits, die teilweise aus biologischen Materialien und fossilfreiem Stahl bestehen.

Inmitten all dieser Entwicklungen steht Thomas Becker, Leiter Nachhaltigkeit & Mobilität bei der BMW Group, der die Wichtigkeit der umfassenden Nachhaltigkeit in der Produktion betont. Er ist überzeugt, dass der Elektroantrieb in der Nachhaltigkeitsbewegung ein zentraler Treiber ist und der gesamte Lebenszyklus eines Autos – vom Rohmaterial bis zum Ende seiner Laufzeit – berücksichtigt werden muss, um den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.

Die Bestrebungen von BMW gehen in die Richtung, den Anteil von Sekundärwerkstoffen zu erhöhen. Bei energieintensiven Materialien wie Aluminium und Stahl zielt das Unternehmen darauf ab, den Einsatz von Primärmaterialien in den kommenden Jahren drastisch zu reduzieren. Dieser Ansatz beschränkt sich nicht nur auf die Produktion von Fahrzeugen. BMW überlegt auch, wie Energie in seinen Werken effizienter genutzt werden kann.

Abstand von fossilen Brennstoffen in der Produktion

Ein erwähnenswertes Beispiel ist das BMW-Werk in Debrecen, Ungarn. Dort plant BMW, das Werk hauptsächlich mit vor Ort erzeugter Energie zu betreiben und sich von konventionellen Energiequellen wie Gas und Strom zu distanzieren. Das ambitionierte Ziel: Das Werk soll das erste seiner Art sein, das völlig ohne fossile Brennstoffe betrieben wird.

Doch nicht alle Initiativen sind ausschließlich umweltgetrieben. Die EU hat Verordnungen ins Leben gerufen, die Automobilhersteller dazu zwingen, mehr Recyclingmaterialien zu verwenden. Dies, kombiniert mit den Anforderungen von Fuhrparkmanagern und Unternehmen, die den CO₂-Fußabdruck ihrer Flotten reduzieren möchten, treibt die Branche weiter in Richtung Dekarbonisierung.

Thomas Becker ist sich jedoch der Herausforderungen bewusst, die die Branche in Bezug auf die Produktion und den Lebenszyklus von Elektroautos gegenübersteht. Der CO₂-Vorteil eines Elektroautos ist nicht nur von der Produktion, sondern auch von der Art des verwendeten Stroms abhängig. Während einige Hersteller wie BMW und Volkswagen bereits in erneuerbare Energiequellen für ihre Schnellladesysteme investiert haben, gibt es immer noch viele, bei denen dies nicht der Fall ist.

Quelle: Edison – „Der CO2-Fußabdruck muss kleiner werden“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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