Keine Ausreden mehr für Spitzenpolitiker, kein E-Auto zu fahren: BMW präsentiert seinen Doppelpack aus elektrischem i7 und 7er auf der Internationalen Automobilausstellung in München Anfang September erstmals auch als gepanzertes Sicherheitsfahrzeug. So schlagen die Politiker zwei Fliegen mit einer Klappe – elektrisch unterwegs und dabei sicherer denn je.
Gepanzerte Autos mit einem Stecker? Da waren bisher allenfalls ein paar Hybridmodelle verfügbar, die bei Spezialfirmen aufwendig nachgepanzert wurden. Ein schwer gesichertes Auto ab Werk, in dem sich die Politiker nicht nur imageträchtig elektrisch, sondern auch gesichert durch die Welt kutschieren lassen, suchte man in den Produktportfolios bisher vergeblich.
BMW ist nun der erste Großserienhersteller, der mit seinem i7 eine Luxuslimousine zumindest in Europa als rein elektrisches Schutzfahrzeug anbietet. Für den Antrieb sorgen zwei Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse mit einer Leistung von 400 kW / 544 PS / 745 Nm. Aus dem Stand geht es in 9 Sekunden auf Tempo 100 und bei 160 km/h wird elektronisch abgeriegelt. Der Normverbrauch: 30 kWh / 100 Kilometer. Für alle, die wie bisher auf einen Verbrenner setzen, ist die Panzerlimousine weltweit auch mit einem doppelt aufgeladenen Achtzylinder zu bekommen. Der 4,4 Liter große Verbrenner mit seinen 390 kW / 530 PS / 750 Nm macht die gepanzerte Limousine bis zu 210 km/h schnell.
Gefertigt wird das 5,39 Meter lange Sicherheitsdoppel in einem aufwendigen Manufakturprozess im Stammwerk Dingolfing, wobei die ersten Auslieferungen im Dezember stattfinden sollen. Für die Sicherheit der Insassen sorgen nach der Schutzklasse VR9 eine selbsttragende Karosseriestruktur aus Panzerstahl kombiniert mit gesicherten Türen, Unterboden- und Dachpanzerung sowie Sicherheitsverglasung. Diese Scheiben erfüllen dabei die Anforderungen der höchsten Widerstandsklasse VPAM 10 für zivile Sonderschutzfahrzeuge.
Die Verbrennerversion des BMW 7er Protection verfügt zudem über einen auslaufhemmenden Kraftstofftank und ist auf besonderen Wunsch auch mit Karosserieschutzpanzerungen nach VPAM 10 aufrüstbar, die gegen den Beschuss mit Sprengladungen und Schusswaffen verschiedenster Art schützen sollen. Optisch unterscheiden sich die Panzerversionen kaum von den normalen Modellen der 7er-Reihe. Zu erkennen sind die Modelle allenfalls an den dickeren und damit dunkleren Sicherheitsscheiben, die nunmehr auch vorne beheizt werden können. Der 20-Zoll-Radsatz verfügt über ein Pax-System mit Notlaufeigenschaften, die die Weiterfahrt bei defekten Reifen ermöglicht.
Im Innenraum und bei den Fahrerassistenzsystemen halten sich die erkennbaren Unterschiede der Panzerversionen ebenfalls in Grenzen. So gibt es unter anderem klimatisierte Komfortsitze vorne wie hinten, Rollos rundum oder ein Soundsystem von Bowers & Wilkins. Je nach Kundenwunsch werden die Fahrzeuge mit Details wie Blaulichtanlagen, Flashern, Frischluft- oder Löschanlage sowie einer Gegensprechanlage nebst Standartenhalter ausgestattet.