BMW räumt bei E-Mobility Production Awards 2025 ab

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BMW (Symbolbild)

Michael Neißendorfer
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Der Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen, die Ausgründung PEM Motion und Berylls by AlixPartners haben gemeinsam zum dritten Mal die E-Mobility Production Awards verliehen. Im Rahmen der ersten Battery Production Days (BPD) in Münster wurden die Preisträger in den Kategorien „Batterieproduktion des Jahres“ und „Elektromotorproduktion des Jahres“ gekürt und der Community-Award „Prozessinnovation in der Batterieproduktion“ vergeben.

„Inmitten der Herausforderungen der Automobilbranche möchten wir die Aufmerksamkeit auf Unternehmen und Menschen lenken, die sich täglich mit Innovationsgeist für die Elektromobilität in der DACH-Region einsetzen“, sagt PEM-Leiter Professor Achim Kampker.

„Elektromotorproduktion des Jahres“: BMW in Dingolfing

Die Auszeichnung für die Elektromotorproduktion des Jahres ging 2025 erneut an den BMW-Standort Dingolfing. Durch die gewachsenen Strukturen habe die dortige Fertigung den höchsten Output pro Fläche aller bewerteten Elektromotorwerke der DACH-Region liefern müssen. „Das Werk Dingolfing weist einen außergewöhnlich hohen Anteil von Produktionsanlagen mit selbstentwickelter Prozesstechnik und einen hohen Eigenfertigungsanteil auf“, heißt es außerdem in der Begründung. Dass die Motoren gleichzeitig eine hohe Zuverlässigkeit aufwiesen, zeuge von einer „außergewöhnlichen Prozessbeherrschung“.

Darüber hinaus habe die BMW Group im Jahr 2024 die höchste Anzahl von Patenten zu Elektromotoren aller bewerteten Autohersteller verzeichnet und trotz der angespannten Marktlage seine Investitionen in Forschung und Entwicklung gesteigert. Das Werk in Dingolfing war vor elf Jahren in Betrieb gegangen. Seither sind BMW zufolge dort mehr als 1,5 Millionen E-Motoren, eine Million Hochvoltbatterien und zehn Millionen Batteriemodule entstanden.

„Batterieproduktion des Jahres“: BMW in Regensburg

Bei den E-Mobility Production Awards 2025 hat die BMW Group obendrein einen Doppelsieg gefeiert: Die Jury sah den Automobilhersteller mit Sitz in München diesmal auch in der Sparte der Batterieproduktion vorn. Die Auszeichnung des Werks in Regensburg stehe stellvertretend für die „beachtliche Entwicklung des gesamten Batterieproduktionsverbunds von BMW in den vergangenen Jahren“, heißt es in der offiziellen Begründung des Bewertungsgremiums: „Der bemerkenswerte Hochlauf mit auf Anhieb hoher Produktivität und Zuverlässigkeit war nur aufgrund des strukturierten Erfahrungstransfers von den Standorten Dingolfing und Leipzig möglich.“

Der Werkeverbund der Batterieproduktion von BMW sei in der gesamten DACH-Region führend in der Innovationskraft, was sich vor allem in einem hohen Anteil selbstentwickelter Prozesstechnik widerspiegele. So sei BMW beispielsweise Vorreiter bei Zelllackierungsverfahren zur thermischen Optimierung. Indes verzeichne der Standort Regensburg seit dem Produktionsstart 2022 das höchste Stückzahlwachstum in der DACH-Region und weise einen hohen Output pro Fläche sowie eine effiziente Variantenbeherrschung auf.

Überprüfung durch unabhängigen Industriebeirat

Die E-Mobility Production Awards sollen den Organisatoren zufolge zum Austausch innerhalb der Branche anregen und Optimierungspotenziale in den Werken aufzeigen. Für die beiden durch die Jury bestimmten Auszeichnungen waren die betrachteten Produktionslinien in der DACH-Region anhand von 14 Kennzahlen bewertet worden. Dabei dienten Qualitäts- und Marktdatenbanken, öffentlich zugängliche Informationen, Expertenbefragungen und von den Werksleitungen auszufüllende Fragebögen als Informationsgrundlage. Das Ergebnis war außerdem von einem unabhängigen Industriebeirat überprüft worden.

„Prozessinnovation in der Batterieproduktion“: STIWA Automation

Als vielversprechendste „Prozessinnovation in der Batterieproduktion 2025“ wählten unterdessen die Community und das BPD-Publikum ein Verfahren des österreichischen Unternehmens STIWA Automation zur Elektrolytbefüllung von Lithium-Ionen-Zellen. Im Vorfeld hatten unter anderem aus dem VDMA Batterieproduktion-Netzwerk stammende Unternehmen zahlreiche Bewerbungen eingereicht.

Der Gewinner wurde in einem zweistufigen Verfahren ermittelt, das aus einem vorherigen Online-Voting und einer Live-Abstimmung während der Battery Production Days in Münster bestand. „Unternehmen aus dem Umfeld der Elektromobilität können sich im weltweiten Wettbewerb mit kostengünstigen Lösungen zur Massenproduktion und guten Ideen zur Weiterentwicklung bestehender Verfahren von der Konkurrenz abheben“, sagt Dr. Christoph Deutskens, CEO des Mitorganisators und Ingenieurdienstleisters PEM Motion.

Quelle: RWTH Aachen – Pressemitteilung vom 22.10.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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