Erst vor kurzem hat sich Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG, über die Strategie, Autos mit verschiedenen Antriebsarten von einem Band laufen zu lassen und darum, wie es bei BMW mit der Brennstoffzelle weitergeht ein wenig ausgelassen. Das Ganze hat BMW erneut aufgegriffen und wir von Elektroauto-News.net wollen es ebenfalls vertiefen. Dabei wird schnell ersichtlich, dass BMW die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie im PKW nicht abgeschrieben hat. Im Gegenteil.
Auch an der Brennstoffzelle arbeiten die Münchner weiter, so Zipse: „Je nachdem, wie sich die Rahmenbedingungen entwickeln, kann die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie zu einer weiteren Säule im Antriebsportfolio der BMW Group werden“, erklärt der Manager. Das nächste Fahrzeug sei bereits in Arbeit: Ab 2022 will BMW die zweite Generation seines Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antriebs in einer Kleinserie des BMW X5-basierten BMW i Hydrogen NEXT vorstellen. Denn die Entwicklung alternativer, CO2-freier Antriebsformen hat für die BMW Group oberste Priorität.
Brennstoffzellen sollen das „Spektrum an Antrieben für die Zukunft erweitern“, betonte BMWs Brennstoffzellen-Vize Jürgen Guldner, in einem Gespräch mit dem britischen Telegraph. BMW sehe die Technologie „nicht als Konkurrenz für das Batterie-Elektrofahrzeug, sondern als weiteres Angebot für unsere Kunden.“ BMW führt dies wie folgt aus: „Der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb kann künftig insbesondere für Kunden eine attraktive Alternative zu batterieelektrischen Fahrzeugen sein, die keinen eigenen Zugang zu elektrischer Ladeinfrastruktur haben und häufig Langstrecken fahren.“
„Die Politik hat die Bedeutung des grünen Wasserstoffs für das Energiesystem der Zukunft erkannt. Wir begrüßen die verschiedenen Initiativen ausdrücklich. Für den Straßenverkehr ist jetzt vor allem ein Ausbau der Tankinfrastruktur erforderlich, der sowohl die Bedürfnisse der Nutzfahrzeuge als auch die von Pkw berücksichtigt.“ – Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW AG
Zipse gibt des weiteren zu verstehen, dass je nachdem, wie sich die Rahmenbedingungen entwickeln, die Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie das Potenzial hat, eine weitere Säule im Antriebsportfolio der BMW Group zu werden. Basierend auf einem Produkt-Entwicklungs-Kooperations-Vertrag arbeiten Toyota und BMW gemeinsam an Brennstoffzellen-Antriebssystemen sowie an skalierbaren, modularen Komponenten für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge. Beim BMW i Hydrogen NEXT kommen bereits Brennstoffzellen aus der Kooperation mit Toyota zum Einsatz. Des Weiteren ist die BMW Group ein Engagement im Forschungsprojekt BRYSON (BauRaumeffiziente HYdrogenSpeicher Optimierter Nutzbarkeit) eingegangen. Projektziel ist die Entwicklung von Tankbehältern in Flachbauweise.
„Die marktfähige Umsetzung der Wasserstoff-Technologien liegt aber bei den Unternehmen. Und ich bin daher sehr froh, dass es in Deutschland viele Betriebe wie BMW gibt, die die Vision, den Mut und die Innovationskraft haben, diese Technologie zu einem Markterfolg zu machen.“ – Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie
Auch abseits der Antriebs-Entwicklung hat die BMW Group Erfahrung mit dem Einsatz von Wasserstoff. Das Unternehmen verfolgt seit jeher den Ansatz einer ressourcenschonenden Produktion. Seit 2013 hat das BMW Group Werk Leipzig wasserstoffbetriebene Flurförderzeuge im Betrieb. Der Einsatz von innovativer Wasserstoff-Technologie bietet für den Standort langfristig die Chance, die Dekarbonisierung weiter voranzutreiben. Auch die Europäische Union hat mit dem Green Deal und der Next Generation EU die Wasserstoff-Technologie in den Fokus genommen.
Quelle: BMW AG – Pressemitteilung vom 24. Juli 2020