Die BMW Group setzt ihren Anspruch zu nachhaltigen Lieferketten konsequent weiter um und hat zwei renommierte amerikanische Universitäten beauftragt, den Wasserverbrauch bei der Gewinnung von Lithium wissenschaftlich zu untersuchen. Ziel der Studie der University of Alaska-Anchorage und der University of Massachusetts-Amherst soll es sein, den Einfluss des Lithium-Abbaus auf die lokalen Wasserhaushalte in Lateinamerika zu untersuchen.
An der Finanzierung der Studie beteiligt sich auch der Chemiekonzern BASF SE. Beide Unternehmen – BMW Group und BASF SE – arbeiten zusammen mit weiteren Partnern bereits im „Cobalt for Development“ Projekt in der Demokratischen Republik Kongo erfolgreich zusammen.
Lithium ist das leichteste Metall der Erde und wird unter anderem zur Herstellung von Akkus, Keramik, Glas und Aluminium verwendet. Damit ist Lithium auch ein zentraler Rohstoff für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien und spielt eine Schlüsselrolle für die Elektrifizierung von Fahrzeugen.
Zwei Drittel der weltweiten Lithiumreserven befinden sich in Lateinamerika. Bisher wurden die Auswirkungen des Lithium-Abbaus in der Region allerdings nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht. Diese Lücke soll die von der BMW Group in Auftrag gegebene Studie nun schließen.
„Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn auch die Rohstoffe auf möglichst nachhaltige Art gewonnen werden. Die neu von uns in Auftrag gegebene Studie soll dazu beitragen, eine wissenschaftliche Basis dafür zu schaffen, die besten Optionen für Lithiumbezug zu identifizieren. Wir freuen uns sehr, zwei so renommierte Universitäten für die Studie gewonnen zu haben und sind uns sicher, dass diese Studie wichtige neue Erkenntnisse für den Abbau von Lithium bieten wird.“ – Patrick Hudde, Leiter Indirekter Einkauf Rohstoffmanagement, BMW Group
Professor LeeAnn Munk, University of Alaska-Anchorage, Department of Geological Sciences, sagt, dass die Zusammenarbeit mit BMW bei diesem „bahnbrechenden Lithium-Nachhaltigkeitsprojekt“ für die Forschungsgruppe „äußerst spannend“ sei. David F. Boutt, University of Massachusetts-Amherst, Department of Geosciences in the School of Earth and Sustainability, verweist darauf, dass das Projekt „einen entscheidenden nächsten Schritt“ darstelle, „um das Verständnis der hydrologischen Funktionsweise von Lithium-Sole-Süßwasser-Aquifersystemen zu verbessern und die Unsicherheit hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen zu verringern.“
Die finalen Ergebnisse der Studie sollen in der ersten Jahreshälfte 2022 vorliegen und unter anderem ein fünfstufiges Rating enthalten. Dieses Rating soll Unternehmen eine bessere Orientierung für nachhaltigen Lithiumabbau in Lateinamerika verschaffen. Die BMW Group bezieht Lithium für ihre Hochvoltbatterien der fünften Generation selbst und stellt es ihren Batteriezellen-Lieferketten zur Verfügung. Derzeit stammen diese Lithium-Rohstoffe aus australischen Minen, die das Material mithilfe des sogenannten Hard-Rock-Verfahrens gewinnen.
Voraussetzung für den Abschluss von Lieferverträgen mit weiteren Lithiumlieferanten durch die BMW Group ist, dass die Lithiumgewinnung den hohen Nachhaltigkeitsstandards der BMW Group entspricht, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Zudem müssen sich die Unternehmen nach dem Standard der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) zertifizieren lassen. Die vom Unternehmen in Auftrag gegebene Studie soll in diesem Zusammenhang weitere Erkenntnisse liefern.
Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 16.12.2020