BMVI fördert drei Projekte für klimafreundliche Lkw-Antriebe mit 24 Millionen Euro

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Michael Neißendorfer
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Mit alternativen Antrieben zur Nullemissionslogistik: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat vor wenigen Tagen im Rahmen der ersten Wasserstoffvollversammlung Fördergelder in Höhe von insgesamt 24,4 Millionen Euro an drei Projekte übergeben, die klimafreundliche Antriebe für Nutzfahrzeuge entwickeln.

Bei dem Projekt SeLv (Förderung: rund 16,9 Millionen Euro) der RWTH Aachen steht die Umrüstung von schweren Lkw auf Brennstoffzellenantrieb im Fokus – und dies herstellerunabhängig von alten und neuen Fahrzeugen. Dafür werde ein brennstoffzellenbasierter modularer Antriebsbaukasten entwickelt, der genau das ermöglichen soll.

Im Projekt HyLightCOM (Förderung: rund 5,7 Millionen Euro) der Opel Automobile GmbH geht es um die Entwicklung eines leichten Nutzfahrzeuges mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb und die Erprobung von fünf Prototypen als Grundlage für die Großserienfertigung ab 2025.

Mit dem Projekt Scale-e-Drive (Förderung: rund 1,8 Millionen Euro) der Daimler Truck AG und der Universität Kassel werden batterie-elektrische Nutzfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 und 7 Tonnen entwickelt und erprobt.

„Mit alternativen Antrieben wollen wir hin zur Nullemissionslogistik auf der Straße. Deshalb unterstützen wir die Unternehmen dabei, nachhaltige Antriebstechnologien zur Marktreife zu bringen und einzusetzen. Die Frage ist nicht, ob, sondern wann batterieelektrische und Wasserstoff- sowie Brennstoffzellen-Antriebe im Straßengüterverkehr wettbewerbsfähig sein werden. Wir packen das Thema aktiv an, denn rund 90 Prozent der CO2-Emissionen im Verkehrssektor kommen vom Straßenverkehr, ein Drittel davon machen Lkw aus.“ – Andreas Scheuer, Bundesverkehrsminister

Das BMVI fördert im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) die Forschung und Entwicklung sowie Maßnahmen zur Marktaktivierung. Für das NIP stehen ab 2021 rund 80 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie stehen weitere 1,6 Milliarden Euro bis 2024 bereit.

Darüber hinaus plant das BMVI eine technologieoffene Förderung für den Kauf von Bussen, Nutzfahrzeugen und Schienenfahrzeugen mit alternativen Antrieben, darunter auch Fahrzeuge mit Wasserstoff- und Brennstoffzellenantrieb einschließlich der für die Fahrzeuge erforderlichen Tankinfrastruktur.

Quelle: BMVI – Pressemitteilung vom 26.01.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Kasch:

Brennstoffzellen für Fahrzeuge jeglicher Art wird weltweit nie ein ernstes Thema. Zellproduktion, räumlich nähe Fahrzeugherstellern ist leider schon seit Monaten gegessen. Wer künftig Nickel will, hat ab sofort in Indonesien eine Zellfabrik aufzubauen. Deutsche Fördergelder, egal in welchem Bereich, werden prinzipiell zu 100% veruntreut – lediglich ein Bruchteil davon landet in privaten Taschen der Initiatoren, incl. Politiker. Noch ist Deutschland kreditwürdiger als Italien – wie lange wohl noch ? Wird China die Autonomie des finanziell ruinierten Europa aufrecht erhalten ? Fragen über Fragen, die für mich leider viel zu früh auf uns zukommen werden – in 20 bis 30 Jahren wären sie für mich persönlich nicht mehr relevant.

Mark Müller:

In diesem Forum laufen die meisten mit Tesla-Scheuklappen rum und nehmen nicht wahr, was daneben alles läuft. Was glauben Sie z.B., wo all die 50 kWh-Batterien der inzwischen etwa 20 elektrifizierten PSA-Gefährte herkommen?

Die EU fördert die europäische Batterieproduktion seit 2017 mit Milliarden (trotzdem wird hier immer gejammert, was die Politik alles nicht tut). Daraus sind Dutzende von Forschungs- und Produktionsprojekten entstanden.

Eine ganz kurze Recherche hat nachstehende Produktionsprojekte zu Tage gebracht:

  • Sunlight (Griechenland)
  • Farasis (US) in Bittersfeld-Wolfen (D)
  • Northvolt in Schweden
  • VW mit Northvolt (S) in Salzgitter
  • Porsche mit Customcells (D) in Tübingen
  • BMW mit CATL in Arnstadt
  • PSA/Opel mit SAFT (F) in Kaiserslautern
  • PSA mit SAFT (F) in Nersac (F)

Allein schon die beiden PSA/SAFT- und die Northvolt-Projekte decken je Batterien für 500’000 Fahrzeuge ab.

Daniel W.:

Dort wo „die Pilze aus dem Boden schiessen“ sollen, ist zurzeit wohl nur „Waldboden“.

Europa arbeitet an seiner Batteriezellen-Fertigung – mit Tesla und China.

Die europäische Batterie-Allianz hat drei Jahre nach ihrer Gründung über 500 Mitglieder aus der Industrie erreicht.

… so Altmaier. „Zukünftig sollen die innovativsten und umweltfreundlichsten Batteriezellen aus Europa kommen und zehntausende Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette entstehen.“

Der chinesische Batteriezellhersteller SVOLT wird seine europäische Batteriezellfabrik im Saarland errichten. … Die Zellproduktion soll Ende 2023 starten.

Zwei Wochen, nachdem CATL den Bescheid zum vorzeitigen Baubeginn seines Batteriezellenwerks in Erfurt erhalten hat, erfolgte am Freitag der offizielle Spatenstich. Bis Anfang 2022 entsteht auf dem Gelände am Erfurter Kreuz die erste Produktionsstätte von CATL außerhalb Chinas.

(Quellen: electrive.net – Oktober und November 2020)

Da wird Tesla vermutlich der Erste sein – und was machen die 500 Mitglieder?

Mark Müller:

Bericht heute im ecomento: Teslas deutsche Batterie-Fabrik wird mit Milliardenbetrag gefördert.
Nehmen wir mal an, es ist 1 Mia., dann sind das 40 mal die 24 Mio., um die es in diesem Artikel geht.
Und alle hier jammern, es werde nur Wasserstoff gefördert, Batterie nicht. Versteh ich nicht. Aber Gläubige hatten schon immer eher Mühe mit Logik und Rechnen.

Mark Müller:

Da sieht jemand vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Aktuell schiessen Batteriezellenfertigungen in ganz Europa wie Pilze aus dem Boden. Man kann sie gar nicht alle aufzählen. Warum das so ist, ist auch klar – der Steuerzahler merkt das hinten rechts auf Gesässhöhe. Womit ich nicht sage, dass ich es nicht richtig finde. Aber jemand bezahlt immer.

Daniel W.:

Die Wasserstoff-Lobby scheint mächtig, es stehen wohl viele große Konzerne dahinter, aber offensichtlich traut sich keiner eine konkurrenzfähige Batterienzellenfertigung bei uns zu – ein Armutszeugnis.

Da muss Tesla aus den USA kommen und zeigen wie sowas gemacht wird.

Made in Germany = Würmchen im deutschen Apfel – oder wie soll ich die Wasserstoff-Förderung deuten?

Wolfbrecht Gösebert:

[…] gerade gestern stand hier ein Artikel über EU-Fördergelder für [eine] riesige von Deutschland koordinierte Batterieforschung. […] aber da sind garantiert 1 bis 2 Nullen mehr hinten dran.

… und das ist natürlich auch gut so!

Wolfbrecht Gösebert:

24 Mio […] entsprechen den Förderbeiträgen [für] 4000 Elektromobile (4’000 x 6’000 = 24 Mio).

… und das ist auch gut so!

Mark Müller:

… und gerade gestern stand hier ein Artikel über EU-Fördergelder für riesige von Deutschland koordinierte Batterieforschung. Das stand zwar kein konkreter Betrag drin, aber da sind garantiert 1 bis 2 Nullen mehr hinten dran.

Mark Müller:

Die 24 Mio. Förderung entsprechen den Förderbeiträgen an 4000 Elektromobile (4’000 x 6’000 = 24 Mio.). Deutschland, bzw. die deutschen Steuerzahler, fördern aktuell über 400’000 Elektromobile pro Jahr; allein die Förderung für importierte Teslas war im Jahr 2020 vier mal so hoch, also etwa 100 Mio.

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