Serbiens Hauptstadt Belgrad will grüner werden und dafür in den kommenden Jahren 5,2 Milliarden Euro investieren. So ist es den Entwürfen ihres Aktionsplans für grüne Städte und des Aktionsplans für nachhaltige Energie und Klima zu entnehmen. Das Geld soll vor allem in Maßnahmen für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen zur Bekämpfung des Klimawandels sowie zur Verbesserung der Luftqualität fließen. Die Entwürfe des Green City-Aktionsplans (GCAP) und des Aktionsplans für nachhaltige Energie und Klima (SECAP) für Belgrad für die Jahre bis 2030 seien aufeinander abgestimmt und verfolgen sich ergänzende Ziele, heißt es.
Die Stadt Belgrad plant unter anderem Investitionen und Anreize in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Abwasserbehandlung, Aufforstung und Wiederaufforstung, nachhaltige Mobilität sowie Maßnahmen gegen Umweltverschmutzung.
Der Entwurf des SECAP besagt, dass Belgrad seine CO2-Emissionen um mindestens 40 Prozent senken werde. Gemäß diesem Ziel sollen 40 Prozent der Busse und 80 Prozent der Taxis in der Stadt mit Strom betrieben werden. Die kommunale Fahrzeugflotte soll bis 2030 komplett rein elektrisch werden. Zudem sollen bis dahin 80 Prozent aller Nutzfahrzeuge und 20 Prozent aller Privat-Pkw Elektrofahrzeuge sein.
Die Stadt selbst wolle mit 3,3 Milliarden Euro gut zwei Drittel der 5,2 Milliarden Euro schweren Investitionen selber stemmen, der Rest (1,9 Milliarden Euro) soll von privaten Investoren kommen. Für den Mobilitätssektor seien 1,2 Milliarden Euro vorgesehen, 2,9 Milliarden Euro für den Bereich Energie und Energieeffizienz.
Fast eine Milliarde Euro für Elektrobusse
Konkret geplant sei im Einzelnen, bis 2030 mit insgesamt 950 Millionen den Kauf von Elektrobussen zu fördern. Das geplante Budget für 1000 Elektrofahrräder, die in das öffentliche Verkehrssystem integriert werden sollen, und 150 Mietstationen beträgt gut 6,5 Millionen Euro. Für bessere Fußgänger- und Fahrradwege sind 33 Millionen Euro vorgesehen. Insgesamt sollen 493 Kilometer neue Rad- und Fußgängerwege gebaut werden.
Der Green City-Aktionsplan GCAP umfasst den Ausbau und die Erweiterung des Heizungsnetzes auf 97.000 Verbraucher, die energetische Sanierung von städtischen – und Wohngebäuden sowie den Einsatz erneuerbarer Energien, die Einführung von Erdgas und die Erhöhung des Gasanteils aus erneuerbaren Quellen im System. Belgrad verfüge zur Förderung erneuerbarer Energien zudem über acht Standorte für Windkraftanlagen mit einer geschätzten Gesamtleistung von 111 MW.
Quelle: Balkan Green Energy News – Belgrade earmarks EUR 5.2 billion for green development by 2030 / Electrive – Belgrad will mit 5,2 Mrd. Euro zur „Green City“ werden