Die Elektromobilität hat zwar etliche Vorteile. Zu den Schattenseiten gehört eine entscheidende Sache, die hierzulande unsichtbar ist: Der Abbau seltener Rohstoffe wie Kobalt, ein Schlüsselelement für Elektroauto-Akkus. Unbestreitbar ist die Tatsache, dass Akkus Kobalt benötigen.
Somit lässt die gestiegene Nachfrage nach Elektrofahrzeugen die Nachfrage nach dem Werkstoff ebenfalls deutlich ansteigen – obwohl die Abbaubedingungen bis heute teilweise menschenunwürdig sind. Um darauf zu reagieren haben BMW, Samsung und BASF ein Projekt für verantwortungsvollen Abbau von Kobalt im Kongo gestartet, Volvo setzt auf Blockchain-Technologie um recyceltes Kobalt nachzuverfolgen und BMW stoppt Kobalt-Einkauf aus dem Kongo, für die fünfte Generation seiner E-Autos, komplett.
Nichtsdestrotrotz steigt der Bedarf für Kobalt spürbar. Der Bedarf hat sich bereits im ersten Halbjahr 2019 mehr als verdoppelt. Weltweit wurden 6.100 Tonnen des Stoffes für Fahrzeug-Akkus verwendet, wie aus dem Kobalt-Report des Informationsdienstleisters „Adamas Intelligence“ hervorgeht. Vergleicht man dies mit den Zahlen des Vorjahres zeigt sich ein plus von 107 Prozent. Hinzu kommt der Bedarf für Hybridautos, welcher weltweit um 81 Prozent auf 7.200 Tonnen gestiegen ist.
Eins ist aktuell schon klar, zwar werden E-Auto-Batterie mit 80% weniger Kobalt oder noch mehr entwickelt, serienreif sind diese allerdings noch lange nicht. Von der Entwicklung kobaltfreier E-Autobatterien ganz zu schweigen. In absehbarer Zeit werden die Hersteller von Elektrofahrzeugbatterien weiterhin knappen, teuren Kobalt verwenden müssen. Ohne Kobalt geht die Stabilität in den Batterien verloren. Daher kann es durchaus, zeitlich begrenzt “bei der dynamischen Entwicklung der Elektromobilität, für einzelne Rohstoffe” zu Engpässen kommen.
LG Chem war übrigens im ersten Halbjahr 2019 größter Kobalt-Verbraucher mit mehr als 1.400 Tonnen, gefolgt von CATL, Panasonic, BYD und Samsung. Der Großteil der weltweiten Minenproduktion stammt aus dem Kongo, Russland und Kuba folgen mit großem Abstand.
Quelle: Automobil Industrie – Bedarf an Kobalt für E-Autos verdoppelt sich