Das Batterie-Joint-Venture ACC hat den Abschluss einer Fremdkapitalbeschaffung in Höhe von 4,4 Milliarden Euro bekanntgegeben, mit der die Gesamtfinanzierung für den Bau von drei Gigafactories für die Produktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen in Frankreich, Deutschland und Italien, sowie für Forschung und Entwicklung, erhöht wird.
Diese Finanzierung werde die Entwicklung von ACC beschleunigen und seine Position als wichtiger Akteur in der Batterieindustrie zur Ausstattung von leistungsstarken Elektrofahrzeugen mit minimalem CO2-Fußabdruck stärken, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung. Im Dezember 2023 hat ACC die Produktion für Stellantis in seiner Gigafactory Billy-Berclau / Douvrin in Frankreich planmäßig aufgenommen. Dies ebne den Weg für weitere Kapazitätserhöhungen zur Deckung der Kundennachfrage: Bau eines zweiten Blocks am französischen Standort, Bau des ersten Blocks in Deutschland und eines Doppelblocks in Italien. Die Batteriefabrik in Deutschland entsteht in Kaiserslautern im Opel-Werk und ist bereits im Bau. Ab Ende 2025 sollen dort auch Batteriezellen gefertigt werden.
Das Kreditpaket trage zur Finanzierung dieser Kapazitätserhöhung bei. Es werde vollständig von einem Konsortium aus Geschäftsbanken – BNP Paribas, Deutsche Bank, ING und Intesa Sanpaolo – gezeichnet und von Bpifrance, Euler Hermes und SACE unterstützt.
„Der Übergang zur Elektrifizierung von Fahrzeugen ist noch nicht abgeschlossen. Um diese immense Herausforderung zu meistern, müssen sich unsere Kunden auf robuste und zuverlässige europäische Akteure wie ACC verlassen können, die in der Lage sind, große Mengen wettbewerbsfähiger Batterien mit einem geringen CO2-Fußabdruck zu liefern“, sagt Yann Vincent, Chief Executive Officer von ACC. Die Unterstützung durch diese „erstklassige Finanzierungs-Community“ sei ein klarer Beweis für das Vertrauen, das in das ACC-Projekt gesetzt werde. „Über diese Maßnahme hinaus werden wir unseren Bedarf ermitteln, wenn wir weitere Verträge abschließen. Wir blicken entschlossen in die Zukunft, um unser Ziel, den Ausbau unserer Produktionskapazitäten, zu erreichen“, so Vincent.
Auch Stellantis, Mercedes und Saft schießen Mittel zu
Die Autohersteller Stellantis, Mercedes-Benz und das Batterieunternehmen Saft, die drei Anteilseigner von ACC, unterstreichen demnach ihr Engagement, indem sie mit ACC zusammenarbeiten und sich ebenfalls an einer Kapitalerhöhung beteiligen, um den Erfolg des Unternehmens sicherzustellen. Bis zur Ende März geplanten nächsten Kapitalerhöhung werde Stellantis 45 Prozent der Anteile von ACC besitzen, Mercedes-Benz 30 Prozent und Saft 25 Prozent.
Stellantis und Mercedes-Benz bestätigen demnach ihr Engagement als führende Aktionäre und Kunden von ACC-Batteriemodulen. Sie haben übereingestimmt, die Kapitalbeteiligung von ACC zu ändern und planen, ihre Anteile an ACC schrittweise zu erhöhen. Saft, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von TotalEnergies, habe sich verpflichtet, die Zusammenarbeit mit ACC als langfristiger Aktionär fortzusetzen und weiterhin technologisches Know-How einzubringen weiterhin mit ACC zusammenzuarbeiten.
Séverine Mateo, Leiterin der Low Carbon Transition Group von BNP Paribas, die als exklusiver Finanzberater von ACC fungiert, kommentierte: „ACC und BNP Paribas haben das gleiche Ziel: Den Übergang zu einer alternativen und nachhaltigeren Mobilität zu beschleunigen. Während unserer Zusammenarbeit mit ACC waren wir beeindruckt von der Kompetenz und dem Engagement der Teams, ihre Ziele zu verwirklichen, und wir sind stolz darauf, zu ihrem Erfolg beizutragen, indem wir sie auf ihrem Finanzierungsweg beraten.“
2020 gegründet ist ACC (kurz für Automotive Cells Company) ein laut eigener Aussage schnell wachsendes Hightech-Unternehmen, das in der Welt der Batterietechnologie für Elektroautos tätig ist. Zweieinhalb Jahre nach der Gründung des Unternehmens wurde die erste Gigafactory in Billy-Berclau/Douvrin in Frankreich eröffnet. ACC ist ein Joint Venture zwischen Stellantis, Mercedes-Benz und TotalEnergies über deren Tochtergesellschaft Saft, die hinter der von ACC verwendeten Technologie steht. Diese Initiative wird von Frankreich, Deutschland, Italien und der Europäischen Union unterstützt.
Mit einem Forschungs- und Entwicklungszentrum, das seit 2020 in Bruges in der Nähe von Bordeaux in Betrieb ist, und einem Industrial Excellence Center in Nersac in der Region Nouvelle-Aquitaine, unterstützt ACC die Transformation der Automobilindustrie in das Zeitalter der Elektrifizierung. Seit seiner Gründung ist ACC auf mehr als 1500 Mitarbeiter angewachsen und beschäftigt heute in seinen Werken in Frankreich, Deutschland und Italien über 40 verschiedene Nationalitäten.
Quelle: ACC – Pressemitteilung vom 12.02.2024