Das schwedische Unternehmen Northvolt, das auf die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert ist, prüft aktuell seine Expansionsvorhaben in Schweden. Geplant ist eigentlich eine weitere Kathoden-Fertigung im mittelschwedischen Borlänge. Die schwedische Wirtschaftszeitung Dagens Industri berichtete, dass das Projekt eingestampft worden sei. Northvolt selbst erklärte allerdings laut der Nachrichtenagentur Reuters, dass es eine „strategische Überprüfung des Standorts“ durchführe und mit mehreren Parteien spreche, einschließlich der Gemeinde. Eine abschließende Entscheidung für oder gegen das Bauvorhaben stehe noch aus.
Der Gigafabrik in Borlänge schrieb der schwedische Batteriehersteller im Jahr 2022 noch eine Schlüsselrolle zu, um die Aufträge wichtiger Kunden zu erfüllen – nun steht sie auf der Kippe. Nach dem Umbau der ehemaligen Papierfabrik sollte die neue Gigafabrik in der Lage sein, pro Jahr mehr als 100 Gigawattstunden Kathodenmaterial umzuwandeln und bis zu 1000 Mitarbeiter beschäftigen. Dabei wurde zunächst eine Inbetriebnahme bis Ende 2024 angepeilt, was nun selbst bei einer positiven Entscheidung nicht mehr zu halten sein dürfte.
„Wir führen aktuell umfangreiche Erweiterungen in Schweden, Deutschland und Kanada durch basierend auf der Nachfrage unserer Kunden und Investoren. Diese Diskussion dauert jedoch an und wir werden erneut Stellung beziehen, sobald eine Entscheidung getroffen wurde“, kommentierte ein Northvolt-Sprecher die gegenwärtige Überprüfung des Bauvorhabens in Borlänge.
Northvolt betreibt bereits eine Batteriefabrik in Nordschweden. Eine weitere Gigafabrik im norddeutschen Heide befindet sich bereits in der Bauphase, während ein weiteres Batteriewerk in Kanada geplant ist. Einen Rückschlag hat das schwedische Unternehmen kürzlich erlebt, als BMW einen Auftrag in Höhe von zwei Milliarden zurückgezogen hat.
Quelle: Reuters – Northvolt reviewing plans for new Swedish gigafactory