Michael Deutmeyer, Managing Director von des Batteriespezialisten EAS Batteries, sprach mit Battery-News über aktuelle Trends in der Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien für unterschiedlichste Anwendungen, wie etwa für die Raumfahrt, Solarkatamarane oder die Mars-Mission der NASA, über Vorteile von Rund- und Pouchzellen sowie einen möglichen Nachfolger der aktuellen Lithium-Ionen-Technologie.
Deutmeyer findet die „heutigen Zellspezifikationen hochwertiger Lithium-Ionen-Zellen technisch exzellent und ausreichend für eine Vielzahl völlig neuer und unterschiedlicher Anwendungen“. Den Fokus für aktuelle Entwicklungsanstrengungen empfiehlt der Batterieexperte für die Bereiche „Sicherheit, Stoffkreislauf, Klimagasemissionen und vor allem Kosten“. Bei der Elektromobilität müsse sich Deutschland anstrengen, um den Anschluss an Technologieführer wie Tesla nicht zu verlieren: „Wenn wir morgen nicht in einem Industriemuseum aufwachen wollen, so müssen wir uns sputen“, so Deutmeyer.
EAS Batteries stellt hauptsächlich große zylindrische Batteriezellen her. Diese seien „einfach zu produzieren, effizient zu Batterien zu verbauen und eignen sich hervorragend für luftgekühlte Systeme sowie Anwendungen im Vakuum.“ Aber auch Pouchzellen, welche vom Format her an eine Tafel Schokolade erinnern, haben einige Vorteile. Sie seien „leicht, flach, sehr variabel bezüglich Größe und Form und prima für Unterwasseranwendungen, im Mobiltelefon und wo sonst hohe Packungsdichten notwendig sind.“
Für den Einsatz in Elektroautos seien Batteriezellen von EAS nicht geeignet. Deren Einsatzgebiet sei „in der Regel das genaue Gegenteil zu denen der Automobilindustrie“. Zellen von EAS bieten mit 6000 Be- und Entladungen ohne Kapazitäts- oder Leistungsverluste „eine hohe Zyklenstabilität, Robustheit, kleine Seriengrößen und hohe C-Raten. Mit uns gehen sie tauchen, schwimmen, baggern oder fliegen, aber nicht auf die Straße“, so Deutmeyer.
Auf die Frage, welche Zukunftstechnologie auf die Lithium-Ionen-Batterie folgen wird, will sich Deutmeyer auf keine bestimmte Alternative festlegen. „Alles, was da am Horizont erscheint, wird es schwer haben sich sowohl technisch als auch kommerziell gegenüber der heutigen Technologie durchzusetzen“, so der Batterieexperte. Die aktuelle Lithium-Ionen-Technologie werde „uns auf jeden Fall noch lange erhalten bleiben“.
Battery News — „Wenn wir morgen nicht in einem Industriemuseum aufwachen wollen, müssen wir uns sputen“