BASF-Chef sieht in der Elektromobilität eine „Riesenchance“ für den Chemiekonzern

Cover Image for BASF-Chef sieht in der Elektromobilität eine „Riesenchance“ für den Chemiekonzern
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 1710036376

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Die Elektromobilität sei „eine Riesenchance“ für den Chemiekonzern BASF, so Unternehmenschef Martin Brudermüller in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Capital. Da ein Elektroauto „viel mehr Chemie in sich“ habe als ein Auto mit Verbrennungsmotor, sieht der BASF-Chef in der Elektromobilität ein entscheidendes Geschäftsfeld. Allein bei Batteriematerialien geht der Manager von „einem Markt von rund 30 Milliarden Euro in 2025“ aus. Schon heutet bereitet sich BASF auf die neue emobile Zukunft vor: Im Werk in Schwarzheide in Brandenburg forciert der Konzern die Herstellung von Kathodenmaterialien für E-Auto-Batterien. Mit prominenten Abnehmern wie etwa Tesla, welches im ebenfalls brandenburgischen Grünheide derzeit seine erste Europa-Fabrik aufbaut, in welcher künftig auch Akkus produziert werden sollen.

Aber nicht nur mit Batteriematerialien könne BASF an der stetig steigenden Wertschöpfung mit Elektroautos teilhaben. Auch in Sachen Leichtbau könne sich der Chemiekonzern zu einem gefragten Partner entwickeln, so Brudermüller: „Sie müssen das Auto leichter machen. Sie brauchen ein gutes Temperaturmanagement und Infrarotschutz, damit Sie das Auto klimatisieren können. Der Innenraum wird mit modernem Kunststoff ausgestattet. Alles Chemie!

Aktuell jedoch habe BASF stark mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen: Aus der Automobilindustrie, der für 20 Prozent des Umsatzes verantwortlichen und somit wichtigsten Kundengruppe des Ludwigshafener Chemiekonzerns, habe BASF viele Auftragsstornos verzeichnen müssen: „Da wurde viel abbestellt. Es gab im April und Mai Wochen, in denen wir nicht ein einziges Kilo Lack für irgendein Auto auf der Welt hergestellt haben.“ Das Geschäft erhole sich nur zaghaft, das Vorkrisenniveau sieht Brudermüller erst in gut zwei Jahren wieder erreicht.

Erste Konsequenz: Der Abbau von weltweit 6000 Arbeitsplätzen, davon 3000 in Deutschland, die meisten am Stammsitz Ludwigshafen. Die Verwaltung soll verschlankt, Abläufe und Prozesse vereinfacht werden. Aktuell beschäftigt BASF weltweit gut 120.000 Mitarbeiter, davon 50.000 in Deutschland.

Quelle: Capital – Martin Brudermüller: „Elektromobilität ist Riesenchance für BASF“

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

So fährt sich das Concept AMG GT XX mit 960 kW Ladeleistung

Sebastian Henßler  —  

Wir sind den Concept AMG GT XX exklusiv gefahren: Erste Eindrücke von 1000 kW Power, 600 kW Rekuperation und 960 kW Ladeleistung im Extremtest.

Cover Image for VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

VDA: „Das Auto bleibt die tragende Säule der IAA Mobility“

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: VDA-Chef Mindel erklärt, warum die IAA Mobility heute mehr ist als eine Autoshow – und welche Rolle München im globalen Dialog spielt.

Cover Image for Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Messe München: Wächst die IAA der Stadt schon über den Kopf?

Sebastian Henßler  —  

Exklusiv: Christian Vorländer erklärt, warum die Messe München die IAA langfristig halten will – und welche Strategie dahintersteckt.

Cover Image for Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Schäfer, Mercedes: China fehlt Formel-1-Technologietransfer

Sebastian Henßler  —  

Die Rekordfahrt in Süditalien war für Mercedes-AMG mehr als Show. Schäfer sieht darin den Beweis, dass Formel-1-Technik den Unterschied zu China ausmacht.

Cover Image for Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Deep Dive Concept AMG GT XX – Wir waren in Nardò dabei

Sebastian Henßler  —  

EAN war bei der Rekordjagd in Nardò vor Ort: Das Concept AMG GT XX setzte 25 Rekorde, wir durften die Technik, das Team und die Abläufe exklusiv kennenlernen.

Cover Image for Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Zeekr: „Sind ein junges Unternehmen mit europäischer Seele“

Sebastian Henßler  —  

Zeekr baut Europa zum Kernmarkt aus – mit lokaler Entwicklung, eigenen Teams in Göteborg und Amsterdam sowie klarer Ausrichtung auf Substanz.