Grünes Licht von Brandenburg: Tesla darf sein Werk ausbauen

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Tesla

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
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Das Bundesland Brandenburg hat grünes Licht gegeben: Tesla darf sein Werk in Grünheide ausbauen, auch wenn die Bevölkerung vor Ort laut einer Abstimmung mehrheitlich nicht mit Vergrößerungen des Standorts einverstanden ist. Das Brandenburger Landesamt für Umwelt hat laut einem Bericht von Heise dem Antrag des US-amerikanischen Elektroautobauers zugestimmt.

Derzeit könnte Tesla dort 500.000 Elektroautos produzieren, nach der Erweiterung soll sich dieser Wert verdoppeln. Auch ein eigener Bahnhof ist vorgesehen. Da jedoch einiges an Wald bzw. Forst, also Nutzwald, gerodet werden muss und zudem Teile des Geländes in ein Wasserschutzgebiet ragen, regt sich seit Monaten in der Region Widerstand. Den Menschen vor Ort scheint offenbar der Erhalt des dem Vernehmen nach in einem nicht besonders gutem Zustand befindlichen Waldes mitunter wichtiger zu sein, als eine stärker werdende Wirtschaftskraft der Region verbunden mit einer Vielzahl an neuen Arbeitsplätzen.

Das Ergebnis des Bürgervotums ist freilich nicht verbindlich, sodass Tesla nun mit dem Ausbau beginnen kann. Doch in einem Umfeld der Ablehnung ist dies kein so leichtes Unterfangen. „Seit Ende Februar campieren Umweltaktivisten im Forst nahe dem Werksgelände. Sie protestieren gegen eine geplante Erweiterung des Fabrikgeländes zum Bau eines Güterbahnhofs und von Logistikflächen“, heißt es bei Heise. Nach dem Bürgervotum sei Tesla in den Plänen den Anliegen der Bürger bereits entgegenkommen, sodass weniger Bäume gerodet werden müssen, als zunächst geplant.

Doch die Eskalationsbereitschaft seitens der Protestler ist hoch. Das hat vor allem der mehrtägige Stromausfall gezeigt, der nach einem Anschlag auf einen Hochspannungsmast nahe der Fabrik die Produktion im Tesla-Werk vorübergehend stilllegte. Die Proteste gingen auch danach vehement weiter. Und zuletzt kamen noch Probleme mit dem Absatz dazu. Weil sich Elektroautos in Deutschland derzeit nicht so gut verkaufen wie erhofft, mussten jüngst gut 400 Stellen in Brandenburg abgebaut werden. An den langfristigen Wachstumszielen Teslas ändert dies aber nichts.

Quelle: Heise- „Tesla darf sein Werk in Grünheide nach Erlaubnis des Landes Brandenburg ausbauen“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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