Audi nimmt Verbrenner-Ausstieg im Jahr 2033 zurück

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Eigentlich wollte VW-Tochter Audi ab dem Jahr 2033 ausschließlich Elektroautos verkaufen, doch wie bereits andere Automobilhersteller zuvor rudern nun offenbar auch die Ingolstädter von ihren ursprünglichen Zeitplänen zurück. Wie das britische Fachmagazin Autocar berichtet, wolle sich Audi nun nicht mehr auf ein Datum festlegen, ab dem keine Verbrenner mehr verkauft werden sollen.

Audi-Chef Gernot Döllner verwies demnach darauf, dass er ja nicht derjenige gewesen sei, der dieses Datum ursprünglich genannt hatte. Eigentlich sollten ab 2026 keine neuen Verbrenner mehr entwickelt und ab 2033 keine mehr verkauft werden. Diese Idee der vorherigen Geschäftsführung hat Döllner aber  verworfen. Er habe sie deshalb rückgängig gemacht, weil er an die Flexibilität des Herstellers glaube. Das lässt sich wie folgt übersetzen: Solange es sich für Audi noch lohnt, Autos mit Verbrennungsmotor auf den Markt zu bringen, so lange wird Audi dies auch tun. Jedoch nicht, ohne auf die Zeit danach vorbereitet zu sein. Jedoch sagen viele Kritiker: Genau aufgrund dieser Zweigleisigkeit könnten einige europäische Hersteller bald der Vergangenheit angehören.

Kleine E-Autos nicht Audis Metier

„Audi bringt von 2024 bis 2026 eine komplett neue Modellpalette mit Verbrennungsmotoren und Plug-in-Hybridfahrzeugen auf den Markt, was uns für mindestens weitere sieben, acht, vielleicht sogar zehn Jahre völlige Flexibilität verschafft“, wird Döllner zitiert. Dann werden man sehen, wie sich die Märkte entwickeln. „Wir haben bereits beschlossen, die Produktion über die bisher kommunizierten Endtermine hinaus zu verlängern“, bestätigte er. Außerdem verneinte er im Gespräch nicht, dass es nun doch noch einmal neue Verbrenner-Versionen von besonders sportlichen Modellen wie dem Audi R8 und dem Audi TT geben könnte.

Zudem bestätigte Döllner, dass Audi bei allen größeren Modellen ab dem A5 innerhalb der VW-Gruppe den Hut in Sachen Hardware- und Softwarearchitekturen auf haben wird. Das beinhaltet also auch die Zusammenarbeit mit Rivian an der kommenden SSP-Elektroplattform, bei der erstmals die Software die entscheidende Rolle im Fahrzeug spielen soll. Von kleinen Elektroautos lässt Audi aber zumindest vorerst die Finger. Anders als bei Mutter Volkswagen mit dem VW ID.2 soll bei Elektroautos nach unten hin mit einem A3 Elektro Schluss sein. Dieser befinde ich in Entwicklung.

Quelle: Autocar – Audi reverses 2033 internal combustion engine axe

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Wolfbrecht Gösebert:

Danke, lieber Daniel! Dann wäre mein Vorschlag gewesen, den Teil /Verbrenner-Ausstieg im Jahr 2033/ in der Überschrift einfach /kursiv/ zu schreiben ?-) Oder geht das *technisch* nicht?

Thorsten G.:

„Der Kunde“ ist aber weltweit zu finden, nicht nur in D. Und weltweit wünscht der Kunde was Anderes Und selbst hier steigen immer mehr auf BEV um.

Daniel Krenzer:

Genau so war es gedacht, aber in der Tat ist es etwas zweideutig lesbar :D

Wolfbrecht Gösebert:

„… man muss nur mal abseits von Europa und China schauen, da stellt sich die Frage überhaupt nicht.“

Da mußt du dir aber u.a. mal für Indien und – sagen wir z.B. auch Äthiopien – die Binde von den Augen nehmen!
Hint: Die liegen nämlich weder in China noch in Europa … soweit ich weiß :P

Johannes:

Wir werden auf diese Diskussionen genau so verwundert zurückschauen wie seinerzeit auf das Rauchverbot in Restaurants. Das muss man sich mal vorstellen: man hat sich beim Essen gegenseitig Rauch ins Gesicht geblasen.
Und jetzt: bläst man sich gegenseitig Giftgase ins Gesicht und heizt den Klimawandel an „weil es der Kunde so wünscht“. Obwohl es Alternativen gibt.

brainDotExe:

Keine Sorge, man muss nur mal abseits von Europa und China schauen, da stellt sich die Frage überhaupt nicht.

brainDotExe:

Der A6 scheint aber gut anzukommen, siehe Zulassungszahlen.
Du bist vermutlich einfach nicht die Zielgruppe.

John Blazkowicz:

Ich werde gar kein neueres Auto mehr kaufen, weil die Autos allgemein immer mehr Elektronik bekommen, was ich im Alltag überhaupt nicht brauche. Deswegen werde ich meinen Golf 8 GTD so lange fahren wie es nur geht und wenn er später ein Oldtimer ist, ist mir das egal.

Wolfbrecht Gösebert:

„Im Grunde ist das nur eine Quatschmeldung, …“

Danke!

Wolfbrecht Gösebert:

„… Finde das [c]lever, das[] anzubieten[,] was der Kunde braucht oder wuenscht.“

Nicht zuletzt die jew. Werbung und die Preis-/Leistungs-Gestaltung des Herstellers beeinflussen sehr stark, was „der Kunde“ (vermeintlich) braucht oder wünscht. Im übrigen verlange ich (zumindest) von europäischen Herstellern eine *Sozialverantwortung* für Produktion UND Produkte!

Das Ganze ist – wie Silverbeard schon schreibt – im Grunde nur eine »Quatschmeldung«, die u.a. zaudernde Kunden nochmal darin bestärken soll, noch einen der gewinnbringenden aber umweltbelastenden Verbrenner zu kaufen, wenn Audi jetzt erstmal erklärt, auch bis 2033 noch nicht mit 100%-EVs Ernst machen zu wollen …

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