Mitte Oktober 2018 haben wir erfahren, dass BMW, Northvolt und Umicore ein Technologiekonsortium zur Weiterentwicklung einer vollständigen, nachhaltigen Wertschöpfungskette für Batteriezellen gründen. Aber auch mit Audi arbeitet Umicore an einem entsprechenden Projekt zum Batterie-Recycling. Die Testphase der strategischen Forschungs-Kooperation wurde mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. Das Ergebnis: Mehr als 90 Prozent des Kobalts und Nickels aus den Hochvolt-Batterien des Audi e-tron lassen sich wiedergewinnen.
Projekt wird ausgeweitet und startet in nächste Phase
Mit diesem Ergebnis in der Hinterhand starten der Autohersteller und Recycling- und Materialtechnologie-Spezialist nun eine weitere Phase. Gemeinsam erproben die Partner ab Januar einen geschlossenen Kreislauf für Kobalt und Nickel: Die wiedergewonnenen Rohstoffe werden in neuen Batteriezellen eingesetzt. In der Praxis wird es so ablaufen, dass Umicore gebrauchte Zellmodule des Audi e-tron, die zunächst aus Entwicklungsfahrzeugen stammen. Daraus gewinnt der Materialtechnologie-Experte Kobalt und Nickel wieder und verarbeitet dieses zu Precursor- und Kathodenmaterial. Aus diesen Materialien können neue Batteriezellen hergestellt werden, die recyceltes Kobalt und Nickel enthalten.
“Ein geschlossener Kreislauf für Batterie-Rohstoffe ist technologisch ein großer Sprung. Wir sparen wertvolle Ressourcen und reduzieren CO2-Emissionen. Damit kommen wir unserem Ziel einer nachhaltigen Lieferkette deutlich näher und erreichen einen Meilenstein auf dem Weg, bis zum Jahr 2050 gesamthaft bilanziell CO2-neutral zu arbeiten.” – Dr. Bernd Martens, Audi-Vorstand für Beschaffung und IT
Audi denkt Nachhaltigkeit ganzheitlich
Audi bekennt sich mit dieser Partnerschaft dazu, dass Batterie-Recycling ein wesentlicher Bestandteil nachhaltiger Elektromobilität für das Unternehmen ist. Beginnend vom Rohstoffabbau über das CO2-neutrale e-tron-Werk Brüssel bis hin zur Wiederverwertung von Bauteilen. Das Unternehmen hat den Anspruch, ressourceneffizient zu wirtschaften und denkt bewusst in alle Richtungen. Perspektivisch sollen weitere Recyclingkompetenzen aufgebaut werden.
Laut Martens sei es der Anspruch “Nachhaltigkeit ganzheitlich zu denken. Das schließt die Beschäftigung mit dem sogenannten „end of life“ ebenso ein wie eine ressourcenschonende Entwicklung unserer Produkte.” Marc Grynberg, CEO von Umicore, gibt zu verstehen, dass sich sein Unternehmen für “den Ãœbergang zur elektrifizierten Mobilität” einsetze. “Innovative Technologien, verantwortungsbewusstes Beschaffen und das Schließen des Materialkreislaufs werden zu einer sauberen Mobilität führen. Dieses Projekt mit Audi ist Vorreiter bei der Entwicklung einer nachhaltigen Lieferkette für den elektrifizierten Verkehr”, so Grynberg weiter.
Quelle: Audi AG – Pressemitteilung vom 17. Dezember 2019