Audi startet Schnelllade-Hub in Salzburg

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Audi hat seinen ersten charging hub in Österreich eröffnet: Nach den Standorten Nürnberg, Berlin und Zürich hat die Marke mit den Vier Ringen vor wenigen Tagen seine vierte Premium-Schnellladestation in Salzburg eröffnet. Die angrenzende Mooncity, Salzburgs Kompetenz- und Erlebniszentrum für neue und elektrische Mobilität, biete in unmittelbarer Nähe die perfekte Infrastruktur, um das Laden kundenfreundlich und angenehm zu gestalten und ein Ladeerlebnis zu schaffen, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.

Der Audi charging hub benötigt keinen Mittelspannungsanschluss. Das unterscheidet ihn von vielen anderen Schnellladestationen, für die häufig zusätzliche Infrastruktur notwendig ist. Das Herzstück sind die Ladecubes, modulare Containerwürfel, die dies möglich machen. Ihr Innenleben besteht aus gebrauchten, wiederaufbereiteten Lithium-Ionen-Batterien, sogenannten Second-Life-Batterien. Diese stammen aus Erprobungsfahrzeugen von Audi. So wird die lokale Netzkapazität weniger stark beansprucht. Zudem kann auf eine aufwändige, teure Infrastruktur verzichtet werden.

Der Audi charging hub in Salzburg bietet vier Ladepunkte, die dank Pufferspeicher konstantes Laden mit jeweils bis zu 320 kW Ladeleistung möglich machen sollen, auch wenn alle gleichzeitig in Benutzung sind. Bei Vollauslastung, sprich gleichzeitiger Nutzung aller vier Ladepunkte, sind demnach pro Ladesäule immer die vollen 320 KW abrufbar.

„Für den Erfolg der E-Mobilität ist der zügige Ausbau der Ladeinfrastruktur in Europa und weltweit entscheidend. Das verstehen wir als gemeinsame Aufgabe von Politik und Wirtschaft. Mit den Audi charging hubs bieten wir daher ein ergänzendes Angebot zur öffentlichen Ladeinfrastruktur.“ – Markus Duesmann, Vorstandsvorsitzender Audi

Ein barrierefreier Zugang war bei der Konzeption ein wichtiges Anliegen. Vor allem Rollstuhlfahrende finden durch die großzügige Gestaltung ausreichend Platz zum Öffnen der Türen und zur Fortbewegung rund um das Fahrzeug. Die Bezahlterminals lassen sich per Knopfdruck auf rollstuhlgerechte Höhe fahren. Noch einfacher wird es, wenn das genutzte Fahrzeug über die Funktion Plug&Charge verfügt. In diesem Fall tauscht das Fahrzeug die Bezahlinformation direkt mit der Ladesäule aus – der physische Bezahl- oder Verifizierungsprozess entfällt.

Zudem sind die Ladekabel an einem innovativen Schwenkarm montiert, sodass der Ladestecker ohne großen Kraftaufwand an jede Stelle des Fahrzeugs bewegt werden kann, um unabhängig vom Fahrzeugmodell jede mögliche Position der Ladedose bequem zu erreichen.

Offen für alle Bezahlkarten

Das neue Ladekonzept für Elektroautos werde nicht nur Audi Fahrer:innen offenstehen. Markenunabhängig könne jedes Elektroauto geladen werden, das über einen CCS-Ladeanschluss verfügt. Für Audi Kund:innen gibt es zusätzlich die Möglichkeit einer Vorabreservierung eines Ladeslots. Über die myAudi App könne ein Termin ohne Wartezeit gesichert werden, wobei ein Reservierungsbügel den Ladepunkt bis 15 Minuten nach dem gewünschten Reservierungsbeginn freihält.

Dass Fahrer:innen von Elektroautos von Audi oder anderen Marken das citynahe Schnellladekonzept der Vier Ringe annehmen, unterstreichen Zahlen aus Nürnberg und Zürich, wie Audi in seiner Mitteilung weiter ausführt. In Nürnberg, wo Audi seit Dezember 2021 den großen Audi charging hub mit sechs Ladepunkten und einer darüberliegenden, 200 Quadratmeter großen Lounge betreibt, liege die Wiederkehrrate bei 70 Prozent. „Dort haben die Kund:innen das Laden im charging hub mittlerweile in ihren täglichen Ablauf integriert“, sagt Ralph Hollmig, Projektleiter charging hub bei Audi.

Audi charging hub Salzburg Österreich
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Bis zu 62 Ladevorgänge pro Tag zählt Audi in Nürnberg; im Schnitt registriert der erste Audi charging hub 36 Ladevorgänge täglich. Rund die Hälfte der Kund:innen fährt mit einem elektrischen Audi Modell vor. „Zum Start des Audi charging hub im Dezember 2021 hatte kaum jemand diesen Erfolg vorausgesagt. Anfang 2023 hatten wir in Nürnberg bereits den 10.000. Hub-Besucher“, berichtet Hollmig. „Auch in Zürich zeigt sich eine ähnlich hohe Nachfrage. Zahlen, die unser Konzept des städtischen Heimersatzladens voll und ganz bestätigen. Deshalb gehen wir davon aus, dass sich die Erfolgsgeschichte an einem attraktiven Standort wie hier in Salzburg ebenfalls fortsetzen wird.“

Mit der selbst entwickelten intelligenten und dynamischen Lastregelung sorge Audi für eine effiziente Nutzung der bereits vorhandenen Strominfrastruktur. Bei der Wahl des Standorts stützt sich Audi auf eine konzerneigene Datenanalyse, die im Vorfeld den Bedarf vor Ort prüft.

Partner beim Betrieb des Audi charging hub ist Moon Power, das Unternehmen übernimmt den gesamten Bereich der technischen Projektsteuerung. Als Charge Point Operator (CPO) wickelt Moon Power den Stromeinkauf ab und betreibt das komplette Abrechnungssystem. Zudem ist der Standort unmittelbar neben der Mooncity Salzburg mit der bereits vorhandenen, attraktiven Infrastruktur (u. a. mit angrenzenden Nahversorgern und Gastronomie) prädestiniert für ein derartiges Projekt.

Wir freuen uns, den Audi charging hub in Salzburg als vierten Standort weltweit eröffnen zu können“, sagt Thomas Beran, Markenleiter Audi Österreich. „Flexible und premiumgerechte Schnellladeinfrastruktur im städtischen Raum wird aufgrund des steigenden Elektroanteils bei Kraftfahrzeugen immer wichtiger. Nicht zuletzt die hohe Begehrlichkeit unserer Audi e-tron Modelle steigert den Ladebedarf auch in Städten wie Salzburg und sorgt für Nachfrage nach Premium-Ladestationen abseits der herkömmlichen und bisher bekannten Ladesäulen.“

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 15.06.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Groß:

Was soll der Tamtam?
Wieviele gibt es davon in Europa?
Gibt es ein flächrdeckendes Netz?
Warum ist hier der Artikel für die meines wissens 4 Huib von Audi?

Nio zerreisst man wegen den Wechselstationen in der Luft und hier schreibt man einen Artikel. Hie muss ich 350 km fahren um bei Audi an einer Hub laden zu können.

Solche Stationen gibt es in Asien an jeder Ecke, aber das wollen die wenigsten wahrhaben. Davor verschliesst man die Augen und sein eigenes hinterher Rennen mit Artikeln wie dies loben zu können.

Die Welt läuft zwischezeitlich anders aber das willen die songenatten Hardliner nicht wahr haben. dafür loben sie sich und die hinterher rennenden Marken um so mehr.

Sorry ich musste das mal sagen und jetzt könnt ihr auf mich einschlagen.

Smartino:

So ein grosses Tamtam um gerade mal 4 (vier!) Hubs weltweit.

Mickrig im Verhältnis zu den SC und anderen Anbietern.
Das nützt mir und den Millionen von Leuten nichts, die in einer andern Stadt wohnen.

Peter Bigge von Berlin:

Die MOONCITY von Porsche und die Premium-Wallbox von Audi passen gut zusammen, da kann sich der Premium-Ladekunde neben dem Ladevorgang erlebnisreich über die Funktion einer Wallbox beraten lassen.
Zweifelsohne brauchen wir noch viel mehr kreative Ladehubs, warum es die nun in Premiumvarianten geben soll muss der Nutzer entscheiden.
Sehr gut finde ich den Schwenkarm, der das Laden mit dem CCS-Klumpen auch für Frauen erleichtert.
Warum Audi den Standort in Salzburg als Premium bezeichnet bleibt dem Verfasser überlassen, aber eine Wanderung durch den nicht schönsten Stadtteil von Salzburg in die City ist gesund und hält Salzburg autofrei. Falls der Ladevorgang genügend Zeit dafür lässt :-)

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