Audi Q5 startet mit neuer Plattform und PHEV-Power

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Wolfgang Gomoll
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Nach dem A5 bringt Audi mit dem SUV Q5 das nächste Modell auf der neuen Premium Platform Combustion (PPC) auf den Markt. Mit der neuen Technik geht auch ein modernes Infotainment und eine Elektrifizierung der Antriebsstränge einher. Später folgen auch noch zwei Plug-in-Hybride.

Totgesagte leben länger. Diese Binsenweisheit gilt mittlerweile auch für Autos mit Verbrennungsmotor. Bei Audi dürfte man angesichts der aktuellen Nachfragesituation froh sein, dass man die Fahrzeuge mit klassischem Antrieb nicht vorschnell auf das automobile Abstellgleis geschoben hat. Zumal das SUV Q5 seit seinem Erscheinen im Jahr 2008 zum Bestseller entwickelt hat: Von der ersten Generation verkauften die Ingolstädter rund 1,6 Millionen Einheiten, von der zweiten rund 1,1 Millionen. Also liegt auf der dritten Auflage des Crossovers eine nummerische Millionenlast, diesen wirtschaftlichen Erfolg zu wiederholen. Man darf gespannt sein, ob der neue Q5, der im Herbst auf den Markt kommt, dieses Ziel erreicht.

Audi Q5 setzt auf Premium Platform Combustion

An veralteter Technik liegt es jedenfalls nicht. Wie sein technischer Bruder Audi A5 basiert auch der Crossover auf der neuen Premium Platform Combustion (PPC). Für den Q5 stehen zunächst drei Motorvarianten zur Auswahl: Der 2.0 TFSI mit 150 kW / 204 PS und einem maximalen Drehmoment von 340 Newtonmetern entweder mit Vorderradantrieb oder als Quattro. Der 2.0 TDI hat die identische Leistung, allerdings 400 Nm Drehmoment und ist nur als Quattro erhältlich. Das vorläufige Topmodell wird der SQ5 sein, der mit einem Dreiliter-V6-TFSI und 270 kW / 367 PS an den Start rollt.

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Ganz ohne verbrauch- und emissionssenkende Elektrifizierung geht es im Jahr 2024 natürlich nicht. Also bekommen alle genannten Antriebsstränge das neue 48-Volt-Mildhybrid-Modul (mhev plus). Bei dieser Elektrifizierung wird der Riemen-Starter-Generator (RSG) durch einen auf der Ausgangswelle des Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe montierten Antriebsstrang-Generator (TSG) ergänzt, der bis zu 18 kW / 24 PS und 230 Newtonmeter zum Antrieb beisteuert. Dieser Leistungsschub dürfte zu spüren sein, da er das „Vortriebsloch“, das mit den strengen Abgasregeln einhergeht, wirkungsvoll stopft.

Ebenso wichtig ist die maximale Rekuperation mit einer Leistung von 25 kW. Wenn nötig auch bis zum Stillstand. Ab einer Geschwindigkeit von 140 km/h wird der TSG abgekoppelt. Damit dieses komplexe System funktioniert, ist eine Batterie nötig, die die Energie schnell aufnehmen und wieder abgeben kann. Die 48-Volt-Lithium-Eisenphosphat-Akkus haben eine Kapazität von 1,8 kWh. Somit ist auch rein elektrisches-Fahren möglich. Bei 140 km/h wird der Triebstranggenerator abgekoppelt, damit es auch bei höherem Tempo flott vorangeht. Die Kapazität der Akkus ist zu denen des Audi A5 identisch, nur die Einbaulage der Batterie im Q5 ist um 90 Grad gedreht.

Audi Q5 als Plug-in-Hybrid erst im Herbst 2025 erwartet

Beim Plug-in-Hybrid des Q5 ist die Anordnung der Batteriezellen ebenfalls eine andere als beim A5, da die Energiespeicher höher bauen. Die Kapazität ist identisch zum A5, also 25,7 Kilowattstunden brutto und 19,7 kWh netto. Allerdings wird es bis zum neuen Jahr dauern, ehe der Teilzeitstromer auf den Markt kommt. In bester VW-Konzern-Symmetrie bietet Audi die Plug-in-Variante des Q5 voraussichtlich wie bisher in zwei Leistungsstufen an: mit 220 kW / 279 PS und 270 kW / 367 PS. Die rein elektrische Reichweite soll rund 90 Kilometer betragen. Wir gehen davon aus, dass Audi nominell die 100-km-Marke knacken wird.

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Der Audi Q5 ist ab Werk mit einem Stahlfahrwerk inklusive FSD (Frequency Selective Damping) ausgestattet. Das optionale Sportfahrwerk, dann mit variablen Dämpfern, ist vorerst nur beim SQ6 serienmäßig verbaut. Der Q5 rollt maximal auf 21-Zoll-Rädern um die Ecke, neue 19 Zoll Aerofelgen helfen bei der Aerodynamik. Trotz der Änderungen am Antriebsstrang bleibt der Kofferraum mit rund 520 Litern Fassungsvermögen auf dem Niveau des Vorgängers, bei umgeklappten Rücksitzlehnen fasst das Gepäckabteil 1473 Liter. Beim Beladen hilft die Tatsache, dass die Ladekante tiefer ist als bisher. Außerdem kann das Gepäckrollo im Laderaumboden verstaut werden, was praktisch ist und für mehr Platz sorgt.

Doch die Vorteile der PPC enden nicht beim Antrieb. Vor allem das Infotainment profitiert von der neuen Technik. Das merkt man, sobald man hinter dem Lenkrad Platz nimmt. Unter drei Bildschirmen geht es heutzutage scheinbar nichts mehr. Also bekommt der Beifahrer seinen 10,9-Zoll-Monitor, während der Fahrer auf ein 11,9 Zoll großes digitales Cockpit blickt. Der 14,5 Zoll große Touchscreen dient als Kommandozentrale. Wem das noch nicht reicht, der kann noch ein Head-up-Display ordern. Ein Sprachassistent mit künstlicher Intelligenz (KI) hilft bei der Bedienung.

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Dass beim Q5 ein Band zwischen den Heckleuchten dem nachfolgenden Verkehr signalisiert, dass vor ihm ein Audi Q5 fährt, ist bei der Beliebtheit dieses optischen Designsignals fast schon selbstverständlich. Darüber hinaus kommunizieren die OLED-Heckleuchten, die mit 266 Segmenten mehrmals pro Sekunde ein Bild erzeugen, bei Bedarf auch mit eindeutigen Signalen wie Dreiecken mit der Umwelt.

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Wolfgang Gomoll

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Wolfgang Gomoll beschäftigt sich mit dem Thema Elektromobilität und Elektroautos und verfasst für press:inform spannende Einblicke aus der E-Szene. Auf Elektroauto-News.net teilt er diese mit uns. Teils exklusiv!

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Hufu:

Produziert in Mexiko? Wie alle Q5?

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