Audi investiert in Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern

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Dirk Kunde
Dirk Kunde
  —  Lesedauer 3 min

Audi will zum Anbieter CO2-neutraler Mobilität werden. Mit Partnern aus der Energiewirtschaft entstehen bis 2025 in verschiedenen Ländern Europas Wind- und Solarparks. Zusammengerechnet erzeugen die rund fünf Terawattstunden grünen Strom. Das entspricht einer installierten Kapazität von etwa 250 Windrädern. „Der Ausbau erneuerbarer Energien in industriellem Maßstab ist der nächste, logische Schritt. Bereits 2022 geht das erste Projekt, ein riesiger Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern, in Betrieb“, sagt Oliver Hoffmann, Vorstand Technische Entwicklung. Die Anlage mit knapp 420.000 Solarmodulen ist auf eine Gesamtkapazität von 170 Millionen Kilowattstunden ausgelegt. RWE wird den Solarpark betreiben.

Die Zusammenarbeit mit Energieversorgern ist der nächste Schritt, um die Vision der bilanziellen Klimaneutralität zu realisieren. Dabei hat Audi den gesamten Lebenszyklus seiner Modelle im Blick. Der wird in drei Phasen unterteilt: Herstellung, Nutzung und Recycling. Als Zwischenziel will Audi bis 2025 den CO2-Fußabdruck seiner Flotte über den gesamten Lebenszyklus um 30 Prozent reduzieren. Der Autohersteller setzt auf einen regionalen Ansatz: Die Projekte sollen vorrangig in Gebieten umgesetzt werden, in denen der Ladebedarf besonders hoch ist. Indem Audi und seine Kooperationspartner für zusätzlichen Grünstrom sorgen, steht die bereits vorhandene regenerative Energie nicht in Konkurrenz zu den Verbräuchen der Audi Flotte. Perspektivisch sollen weitere Regionen folgen – auf lange Sicht auch außerhalb Europas.

CO2-Reduktion über die gesamte Lebensphase

Elektroautos fahren zwar lokal CO2-emissionsfrei, allerdings verursacht die Erzeugung von Strom ebenfalls CO2-Emissionen – bei fossilen Energieträgern weit mehr als bei regenerativ erzeugtem Strom. Deshalb fördert Audi die Erzeugung regenerativen Stroms. Die Kooperation mit Energieversorgern soll auch die Ladevorgänge abdecken, die heute noch nicht mit Grünstrom erfolgen. Ziel ist es, dass der Anteil von regenerativ erzeugtem Strom durch die Kooperationspartner zusammen mit dem weiter zunehmenden Anteil an Elektroautos ansteigt. Bereits heute können Audi-Kunden für das Laden zuhause die Grünstrom-Angebote der Volkswagen-Tochter Elli (Electric Life) nutzen. Für das Laden unterwegs setzen Ionity und viele weitere Ladepunktbetreiber  bereits auf grünen Strom.

Für die Herstellungsphase hat Audi bereits 2018 ein CO2-Programm in der Lieferkette gestartet. CO2-Reduktions-Potenzial liegt in geschlossenen Materialkreisläufen, der sukzessiven Erhöhung von Sekundärmaterial, der Verwendung von Rezyklaten in Kunststoffbauteilen sowie dem Einsatz von Grünstrom. Die Umsetzung dieser Maßnahmen will Audi mit seinen Zulieferern für kommende Aufträge vereinbaren. Sie sollen bis 2025 vollständig wirksam sein. Der Einsatz von Grünstrom ist bereits seit 2018 fester Bestandteil in Lieferantenverträgen mit Hochvolt-Batteriezellherstellern. Das Unternehmen analysiert die Wirksamkeit dieser Maßnahmen auf Basis von Lebenszyklusanalysen und lässt sie durch unabhängige Dritte zertifizieren. Das Programm schließt neben direkten Zulieferern auch Sublieferanten ein.

Mission Zero: CO2-neutrale Produktion

Alle Aktivitäten zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks an den weltweiten Audi Standorten bündelt das Unternehmen im Umweltprogramm Mission:Zero. Audi Brussels ist bereits seit 2018 ein CO2-neutraler Standort, Audi Hungaria folgte 2020. Alle europäischen Produktionsstandorte von Audi beziehen ausschließlich grünen Strom. Die Produktion des Audi e-tron GT in den Böllinger Höfen sowie die Fertigung des Audi Q4 e-tron im Volkswagen-Werk in Zwickau erfolgen bilanziell CO2-neutral. Alle CO2-Emissionen aus Lieferkette, Produktion und Logistik, die sich nicht vermeiden lassen, werden mit Carbon-Credits ausgeglichen. Diese sind durch die Non-Profit-Organisation The Gold Standard oder Verified Carbon Standard zertifiziert.

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Dirk

Dirk

Dirk Kunde beschäftigt sich mit dem Wandel der Mobilitäts- und Energiebranche. Neben neuer Antriebstechnik und Vernetzung im Fahrzeug, bringt die Verknüpfung mit dem Energiesektor große Umbrüche. Bei seinen Praxistests hat der Diplom-Volkswirt stets ein Auge auf die wirtschaftlichen Aspekte. Ein Lächeln ins Gesicht zaubert dem technikverliebten Journalisten jede vernetzte Anwendung im Auto oder als App, die Mobilität komfortabler macht.

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Dieter:

Bin nicht begeistert, MVP hat im Ländervergleich schon eine enorme Menge Windräder installiert. Agrarflächen,wenn auch minderwertig, für Solaranlagen zu missbrauchen ist genau so unerwünscht und umweltschädlich wie die Maisplantagen für Biogasanlagen. Die Natur und ihre Reserven werden für E- Mobile missbraucht.

Egon Meier:

Die kaufen nicht von RWE sondern realisieren das Projekt gemeinsam.
Und glaube mal nicht, dass sich VW dabei über den Tisch hat ziehen lassen. Das ist eine win-win-Situation. VW kriegt echten grünen Strom (nicht über nebulöse Kompensationen) und RWE hat eine festen Abnehmer zu festen Preisen.

Musicman:

Vorbildlich! Endlich kommen wir über den Status einer Vorführdemonstrationsanlage hinaus. Strom aus Wind- und Solarkraftwerken ist schon heute die günstigste Form der Produktion. Nur von RWE würde ich mir die PV Anlage nicht kaufen. Zu lange haben die 4 Energieriesen Ihre Monopolstellung ausgenutzt und die Energiewende sabotiert. So was vergesse ich nicht. Ohne die 4 Bremser könnten wir heute schon viel weiter sein. Dennoch gute Aktion, Audi weiter so!

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