Die ersten Audi e-tron Erfahrungsberichte sind in den bekannten Medien erschienen und auch auf Elektroauto-News.net darf ein Blick auf den e-tron nicht fehlen, der vergangene Woche seine Weltpremiere in San Francisco feierte. Da wir nicht selbst vor Ort dabei sein konnten, haben wir uns die Eindrücke und Erfahrungen von Jan von Der-Autotester.de zu Nutze gemacht, um hier im Portal darüber zu berichten.
Wie bereits in unserem News-Beitrag vergangene Woche berichtet wird mit dem Audi e-tron im CO2-neutralen Werk in Brüssel das erste rein elektrische Fahrzeug von Audi vom Band laufen. Die Auslieferung erster Fahrzeuge ist bereits für Ende 2018 angedacht. Das SUV mit Allradantrieb zieht aus zwei E-Motoren zusammen 300 kW (408 PS). Die Reichweite wird aktuell mit über 400 Kilometer nach WLTP-Zyklus angegeben. Von null auf 100 soll es für den e-tron in gerade einmal 5,7 Sekunden gehen. Auch der Preis steht bereits fest, ab 79.900 Euro wird der Audi e-tron erhältlich sein.
Doch einige Fragen sind noch offen. Wie funktioniert beim E-SUV der berühmte Quattro-Allrad-Antrieb? Was haben sich die Designer für die Exterieur-Optik einfallen lassen? Was gibt es im Innenraum Spezielles zu sehen? Welchen Vorteil bringen die digitalen Außenspiegel mit sich? Wie lädt man den E-SUV von Audi am besten? Was kann Audis erstes elektrisches Auto eigentlich noch so? Was kostet es und ab wann kann ich es bestellen?
Antworten auf all diese Fragen soll der nachfolgende Erfahrungsbericht des Audi e-tron von der Weltpremiere in San Francisco bieten. Ansonsten einfach Mal in den Neuigkeiten zu Elektroautos von Audi vorbeischauen.
Optik des Audi e-tron – das äußere Erscheinungsbild
Das äußere Erscheinungsbild ist sicherlich das Erste, mit dem man bei der Weltpremiere des e-tron in Berührung gekommen ist. Und es zeigt sich, dass mit einer Länge von 4,90 Metern, einer Breite von 1,94 Metern, einer Höhe von 1,62 Metern und einem 2,93 Meter langen Radstand der e-tron wahrlich kein Winzling, sondern ein ausgewachsenes SUV ist.
Durch die sanft abfallende Dachlinie um einen Dachkantenspoiler, der kräftigen D-Säule und dem Unterfahrschutz erinnert er durchaus an einen Q5 – jedoch mit Coupélinie. Einzigartig machen ihn aber seine spezifischen Details.
So ein grauer oder wahlweise schwarzer, geschlossener Singlefram-Kühlergrill, eine eigene Frontschürze, ein Diffusor OHNE Öffnung für Abgase, und (optional) Bremssättel und e-tron-Schriftzug in Orange. Mit dem breiten Leuchtband am Heck, welches beide Rückleuchten miteinander verbindet, schmiegt sich der e-tron sauber ins Familienbild der Verbrenner-Modelle von Audi.
Ein Blick auf die Aerodynamik des e-tron
Die durchdachte Aerodynamik des E-Fahrzeugs hatten wir bereits in einem früheren Artikel betrachtet, welche maßgeblich zur Effizienz des Fahrzeugs beiträgt. Optisch, als auch funktionell kann man als Innovation sicherlich die optionalen, virtuellen Außenspiegel hervorheben. Sie reduzieren nicht nur den Luftwiderstand, sondern heben die Digitalisierung im Auto auf ein neues Niveau.
Mit einem Luftwiderstandswert von 0,28, mit den analogen Außenspiegeln, und 0,27 in der digitalen Version, führt der e-tron die stromlinienförmige Rangliste in seinem Segment an. Kein Wunder, denn mit einem verkleideten Unterboden, steuerbaren Lufteinlässen mit Kanälen zu Brems- und Akku-Kühlung, Air Curtains, optimierten Reifen und einem langen Dachkantenspoiler haben die Ingenieure Maßnahmen getroffen, um neben dem fehlenden Verbrenner-Sound auch um die Windgeräusche zu minimieren und damit ein möglichst geräuscharmes Fahrerlebnis zu generieren.
Ein Blick auf das Interieur des E-SUV
Über den Innenraum des Audi e-tron-Prototypen war bisher wenig bekannt. Audi gab zunächst im Royal Danish Playhouse in Kopenhagen einen Einblick ins Innere des ersten E-Fahrzeugs des Unternehmens. Bei der Weltpremiere in San Francisco war mehr zu sehen. Und somit selbstverständlich auch in unserem Erfahrungsbericht des Audi e-tron.
Der Innenraum ist, wie man ihn von Audi kennt und erwartet: Edel, aufgeräumt und bis ins Detail liebevoll verarbeitet. Die deutlichste Änderung – neben den 7 Zoll großen Bildschirmen für die digitalen Außenspiegel – ist die offene Mitteltunnelkonsole. Auf ihr sitzt eine Handauflage mit integriertem Fahrstufenschalter.
Weil der Akku-Satz im Unterboden untergebracht ist, finden Rückbänkler überraschend viel Platz im Fond. Der Kofferraum hat mit 600 Litern das Prädikat alltagstauglich verdient. Bei umgeklappter Rückbank finden gar 1.725 Liter Raum. Unter der Frontklappe kommt noch ein 60 Liter Staufach dazu. Die Ladekabel sind hier gut aufgehoben.
Technik im Blick
Bis auf die Monitore (zur Darstellung der Bilder von den Außenspiegelkameras) in den Türen kommt das Technik-Konzept aus A8 und A7. In der Mittelkonsole dominiert das Infotainment-Touchscreen-System auf zwei Ebenen mit 10,1 und 8,6 Zoll Größe. Ãœber dem Lenkrad thront das 12,6 Zoll messende Virtual Cockpit und – falls bestellt – ein Head-Up Display.
Audi nennt das serienmäßige System, welches selbstredend auch mit der Sprachsteuerung interagiert, MMI Navigation Plus. Außerdem neu und erstmals bei Audi verfügbar: verschiedene Licht-, Assistenz- und Infotainment-Ausstattungen, die nach dem Kauf des Autos ab Mitte 2019 online zu buchbar sein werden. Richtig spannend, wie sich jederzeit dazu buchbare Optionen noch weiter entwickeln und von den Kunden angenommen werden.
Darüber hinaus entlasten zahlreiche Assistenzsysteme den Fahrer. So unterstützt der serienmäßige Effizienzassistent durch prädiktive Hinweise und die automatische Rekuperation bei einer ökonomischen Fahrweise. Wählt der Kunde den adaptiven Fahrassistenten, kann das System den Elektro-SUV zudem vorausschauend verzögern und beschleunigen.
Antrieb des e-tron von Audi
Die 300 kW Systemleistung und die 664 Newtonmeter maximales Drehmoment werden – wie bereits erwähnt – von zwei Elektro-Motoren erzeugt. Je einer sitzt über der Vorder- (135 kW bei 309 Nm) und einer über der Hinterachse (165kW bei 355 Nm). Damit soll der e-tron in ausgesprochen dynamischen 5,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigen können. Erst bei 200 km/h wird der e-tron elektronisch abgeregelt.
Der Allradantrieb ist der echteste seiner Art, denn mit ihm lässt sich mit radselektiver Momentensteuerung die gesamte Leistung der Motoren jeweils nach vorne oder hinten verfrachten. Das variable Rekupertionskonzept sorgt derweil dafür, dass eine Rückgewinnung der Energie beim Bremsen und im Schub erfolgt. Dessen Intensität ist in drei Stufen vom Fahrer wählbar. Im besten Fall kann eine Reichweite je Batterieladung von über 400 Kilometern (WLTP) erreicht werden.
Der Audi e-tron in Bewegung – Fahrbericht
Leider konnte man den e-tron noch nicht fahren. Aber der tiefe Schwerpunkt, durch die weit unten eingebaute Batterie verspricht einiges. Das Fahrdynamiksystem wartet mit sieben Profilen auf. Zudem ist eine elektronische Stabilitätskontrolle mit Sport- und Offroad-Modus verbaut.
https://www.youtube.com/watch?v=yA1SOVOw52Q
Durch die Luftfederung kann das Höhenniveau des e-tron um 76 Millimeter variiert werden. Die Audi Verantwortlichen schwärmen von der Progressivlenkung, denn mit ihr soll der e-tron trotz des Gewichts (Audi macht aus Homologationsgründen noch keine Angabe) des Akkusatzes (700 Kilo) eine beeindruckende Fahrdynamik an den Tag legen. Wir sind gespannt.
Audi e-tron: Batterie & Reichweite
Der Akkusatz kann 95 kWh Energie speichern, bei einer Nominalspannung von 396 Volt. Geschützt wird dieser Akku von einer Bodenplatte und einen Crash-Rahmen Crash. Der-Akkus-Satz wird in den meisten Fällen von den Nutzern wohl mit 11 kW – an der normalen Haushaltssteckdose geladen werden. Optional wären auch 22 kW in der eigenen Garage per Wallbox möglich. Audi unterstützt hier das Heimenergie-Management. Mit diesen beiden Möglichkeiten wäre die Batterie in acht beziehungsweise vier Stunden voll geladen.
Spannender wird’s unterwegs. Hier kann mit Gleichstrom und bis zu 150 kW Leistung geladen werden. Audi Kunden sollen außerdem eine Karte für 80 Prozent aller E-Zapfsäulen in Europa bekommen, um nervige Probleme mit unzähligen Authentifizierungen mit unzähligen Kleinbetreibern zu umgehen. Außerdem wird die App „my Audi“ das Management für das Laden und die Vorklimatisierung via energiesparender Wärmepumpe aus der Ferne ermöglichen. Ãœbrigens ist eine zweite Ladebuchse auf der Beifahrerseite optional verfügbar. Das kann in engen Garagen hilfreich sein.
Fazit unseres Erfahrungsbericht des Audi e-tron
Audi kann endlich auch Elektro. Und das alltagstauglich. Und das auch für die lange Strecke. Audi hat lange gewartet mit dem Einstieg in die reine E-Mobilität. Wenn die Ingolstädter etwas machen, wollen sie es richtig machen. Wer einen e-tron möchte, muss nicht lange warten. Die ersten Auslieferungen sind schon für Ende 2018 geplant. Er kann ab sofort in Deutschland zu einem Grundpreis mit relativ umfangreicher Serienausstattung ab 79.000 Euro vorbestellt werden.
Audi betonte auf der Weltpremiere, dass man bis 2025 zwölf Automobile mit reinem Elektro-Antrieb in den wichtigsten Märkten weltweit anbieten möchte. Rund ein Drittel des Absatzes soll dann mit elektrifizierten Modellen erzielt werden. Zu den SUVs innerhalb dieses Portfolios zählen unter anderem der e-tron und der 2019 debütierende e-tron Sportback.
Jan Weizenecker von Der-Autotester hat sich den Audi e-tron bei der Weltpremiere in San Francisco ein wenig genauer angeschaut. Für Elektroauto-News.net stellt er seine Gedanken und Eindrücke für diesen Erfahrungsbericht mit Eindrücken, Fotos und Video des Audi e-tron zur Verfügung.
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