Audi eröffnet charging hub in Tokyo

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Audi hat vor wenigen Tagen seinen ersten Audi charging hub außerhalb Europas eröffnet: In der japanischen Hauptstadt Tokio können Fahrer:innen von Elektroautos aller Marken ab sofort an vier Schnellladepunkten mit jeweils bis zu 150 Kilowatt (kW) laden, so der Autohersteller in einer aktuellen Mitteilung. Die Ladestation stelle dabei dank eines Pufferspeichers nur geringe Anforderungen an das lokale Stromnetz. Am inzwischen siebten Audi charging hub werde ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien genutzt.

Schnellladen im Zentrum einer pulsierenden Metropole: Der neue Audi charging hub in Tokio soll der japanischen Kundschaft ein perfektes Ladeerlebnis bieten. Im Geschäftsviertel Kioicho befinden sich sowohl Büros als auch Shopping-Möglichkeiten und Cafés in unmittelbarer Nähe, womit sich die Ladezeit abwechslungsreich nutzen lässt. Der Hub grenzt zudem an Audi City Kioicho, einen Showroom für Elektroautos der deutschen Marke in der japanischen Hauptstadt.

Mit dem Konzept bedient Audi vor allem die Zielgruppe, die im urbanen Umfeld keine Möglichkeit hat, das E-Auto zu Hause an einer eigenen Ladestation zu laden. Die kompakte Variante des Audi charging hub in Tokio verfügt über zwei Ladesäulen mit insgesamt vier Schnellladepunkten für den in Japan gängigen CHAdeMO-Ladestecker. Wie ihre europäischen Vorbilder ist die Schnellladestation markenunabhängig für alle Elektroautos nutzbar.

Künftig können Mitglieder der Premium Charging Alliance (PCA) einen Ladeplatz via PCA-App reservieren und so Wartezeiten vermeiden. PCA ist ein gemeinsames Projekt von Audi und Porsche, das das Schnellladenetz in Japan erweitern soll. Den derzeit rund 6000 PCA-Mitgliedern stehen landesweit inzwischen mehr als 400 Schnellladepunkte zur Verfügung.

Batteriespeicher ermöglicht Schnellladen

Am Audi charging hub in Tokio lassen sich Elektroautos mit bis zu 150 kW laden. Dabei handelt es sich laut Audi um einen Spitzenwert, weil Japan in puncto Ladeleistung andere Voraussetzungen aufweist als zum Beispiel europäische Länder. So beträgt die Spannung im japanischen Stromnetz nur 100 Volt. Die elektrische Leistung errechnet sich aus dem Produkt aus Spannung und Strom. Um in Japan hohe Ladeleistungen zu erzielen, muss die Stromstärke entsprechend hoch sein. Dies erfordert wiederum große Kabelquerschnitte, die in historisch gewachsenen Stromnetzen jedoch eher eine Ausnahme sind.

Audi macht das Schnellladen an seinem charging hub in Tokio mit einer Batteriespeicherlösung möglich. Damit fördert das Unternehmen den Ausbau der Ladeinfrastruktur und ermöglicht zugleich höhere Ladegeschwindigkeiten als durchschnittlich in Japan üblich. Die Ladepunkte stellen somit auch geringe Anforderungen an das lokale Stromnetz. So speichert die Batterie Strom in Zeiten, in denen das Stromnetz wenig belastet wird – zum Beispiel nachts. Durch die Eigenschaft der Batterie als Pufferspeicher für Gleichstrom wird eine aufwendige Infrastruktur mit Hochspannungszuleitung und kostspieligen Transformatoren überflüssig.

Audi charging hub Tokyo
Audi

Dabei nutzt Audi laut eigener Aussage ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien. Der Betrieb des charging hub erfolgt ebenfalls mit grüner Energie: Diese wird zum großen Teil direkt über die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Ladestation erzeugt.

Positive Resonanz auf das Ladekonzept

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Verkehrswende ist die Ladeinfrastruktur, die wir mit unseren Audi charging hubs sinnvoll ergänzen“, erklärt Ralph Hollmig, Leiter für das Projekt charging hub bei der Audi AG. „Die Menschen in Japan kommen ab sofort in den Genuss unseres Konzepts, das den Nerv der Zeit trifft: Unsere Analysen zeigen zum Beispiel, dass an unserem ersten charging hub in Nürnberg rund 70 Prozent der Ladevorgänge durch wiederkehrende Kund:innen erfolgen.“

Matthias Schepers, Audi Japan Brand Director, sagt: „Ich freue mich sehr, dass wir den Audi charging hub in Japan einführen. Die Schnellladepunkte sind einer der Eckpfeiler unserer globalen Elektrifizierungsstrategie.“ Die Installation sei ein Ausdruck des Engagements von Audi Japan für die Förderung von Elektroautos. „Wir möchten dazu beizutragen, die Bedenken in Bezug auf E-Autos in städtischen Gebieten auszuräumen. Die Ladezeit lässt sich effektiv nutzen, indem Kund:innen eine Pause einlegen oder sich die neuen Audi-Modelle im Showroom ansehen.

Ein zweiter charging hub in Tokio ist bereits in Planung: Die Schnellladestation soll im Stadtteil Shibakoen errichtet werden, in dem unter anderem der bekannte Tokyo Tower steht. Audi hat bereits sechs charging hubs in Deutschland, Österreich und der Schweiz eröffnet. Die Standorte befinden sich in Berlin, Frankfurt, München, Nürnberg, Salzburg und Zürich.

Quelle: Audi – Pressemitteilung vom 29.04.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Groß:

Berlin,Frankfurt, München, Nürnberg, Salzburg und jetzt Tokio.
6 Stück weltweit. Und damit brüstet sich Audi.
Vorsprung durch Technik war einmal.
Anstell dieses Berichtes sollte man Audi mal beibringen wie mal aktuelle Auto baut.
Die Autos der Großväter wollen die Enkel nicht mehr kaufen. Dies sieht man sehr deutlich an den fallenden Verkaufszahlen von Audi.

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