Aston Martin erwägt Plug-in-Hybride statt geplantem E-SUV

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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Aston Martin verschiebt die Einführung seines ersten Elektroautos erneut. CEO Adrian Hallmark, der zuvor bei Bentley tätig war, setzte nach seinem Wechsel zum britischen Hersteller eine Neuausrichtung der Elektrostrategie durch. Nun soll das erste E-Auto der Marke erst kurz vor 2030 erscheinen. Ursprünglich war der Marktstart für 2026 vorgesehen, eine Frist, die bereits zuvor nach hinten verschoben wurde, wie Automotive News berichtet.

Hallmark hatte schon vor seinem Amtsantritt Zweifel an der bisherigen Elektrifizierungsstrategie. Er warnt vor möglichen Änderungen bei gesetzlichen Vorgaben, die den Absatz von Elektroautos beeinflussen könnten. Zudem müsse das Unternehmen wirtschaftlich klug agieren. „Wir sind nicht gegen Elektrifizierung, sondern richten uns nach den gesetzlichen Anforderungen“, erklärte er. Gleichzeitig betonte er, dass es nicht praktikabel sei, parallel Verbrenner, Plug-in-Hybride und Elektroautos zu entwickeln. Jedes neue Modell müsse langfristig erfolgreich sein.

Mindestens ein Elektroauto soll vor 2030 erscheinen, doch die vorherige Planung mit bis zu vier Modellen wurde verworfen. Trotz der Änderungen bleibt die Kooperation mit Lucid bestehen. Das US-Unternehmen liefert Elektromotoren, Wechselrichter, Getriebe und Batteriemodule an Aston Martin. Das erste geplante E-Auto war ursprünglich als Ergänzung zur Modellpalette gedacht. Ein früherer Entwurf deutete auf ein sportliches SUV mit niedrigerer Silhouette als der DBX hin. Nun werden alternative Konzepte geprüft, ohne dass konkrete Details genannt wurden.

Seit seinem Amtsantritt im Oktober verfolgt Hallmark das Ziel, Aston Martin nachhaltig profitabel zu machen. Der Fokus dafür liegt nun also auf Plug-in-Hybriden. Der Mittelmotorsportwagen Valhalla soll als erstes Modell mit dieser Technik noch dieses Jahr erscheinen. Weitere Hybridmodelle sind geplant, doch ein konkreter Zeitplan wurde nicht genannt. Auch bleibt offen, welche bestehenden Sportwagen zuerst elektrifiziert werden.

Die neue Ausrichtung erinnert an Bentleys Strategie, die ebenfalls auf Plug-in-Hybride setzt. Hallmark beobachtet eine wachsende Akzeptanz für diese Technik, auch bei Kunden, die sie früher ablehnten. „Viele, die Plug-in-Hybride als sinnlos betrachteten, sehen sie nun als sinnvolle Lösung“, sagte er.

Aston Martin verfolgt zudem genau, wie sich Rolls-Royce mit seinem ersten Elektroauto am Markt etabliert. Der Spectre war 2023 das weltweit zweitmeistverkaufte Modell der Marke, Rolls-Royce plant bereits die Einführung eines weiteren E-Autos. Für Hallmark ist der Erfolg von Rolls-Royce ein wichtiger Indikator: „Wenn sie erfolgreich sind, gibt es eine Zukunft für Luxus-Elektroautos. Falls nicht, wird es 2035 problematisch.“ Zu diesem Zeitpunkt tritt in der EU und Großbritannien das Verkaufsverbot für fossil betriebene Verbrenner in Kraft.

Andere Luxusmarken setzen auf unterschiedliche Strategien. Ferrari wird im Oktober sein erstes Elektroauto präsentieren, während Lamborghini die Einführung des Lanzador auf 2029 verschoben hat. Bentley plant sein erstes E-Auto für 2026, nachdem das ursprüngliche Startdatum 2025 verworfen wurde.

Quelle: Automotive News – Aston Martin pushes back EV launch again

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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