Alternative zu E-Mobilität: Global Alliance Power Fuels macht sich für synthetische Kraftstoffe stark

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Neben der E-Mobilität bewegt sich auch in anderen Segmenten der Mobilität etwas. Die Worte e-Fuels oder Power Fuels sind dir sicherlich ein Begriff. Bei diesen Stoffen handelt es sich um künstliche Nachbauten fossiler Kraft- und Brennstoffe. Der Einsatz dieser macht es möglich, große Teile der vorhandenen Infrastruktur weiter zu nutzen und beispielsweise Flugzeuge oder den Langstrecken-Transportverkehr entscheidend sauberer zu machen. Bislang fehlen hier bisher die entscheidende Rahmenbedingungen. Dafür will sich die dena nun mit ihrer Global Alliance Power Fuels stark machen.

Begründet wird die Stärkung dieser Strategie durch eine Leitstudie von dena zum Thema Integrierte Energiewende, die vorhersagt, dass Power Fuels ein zentrales Instrument sind, um die Klimaziele 2050 zu erreichen. Neben Energieeffizienz und Strom aus Erneuerbaren Energien könnten die strombasierten Kraft- und Brennstoffe zur dritten, extrem wichtigen Säule der Energiewende werden. Ein entsprechendes Know-How soll in der neuen Allianz namens Global Alliance Power Fuels gebündelt und weiterentwickelt werden, um der Technologie zum Durchbruch zu verhelfen.

Herzstück des Aufbaus von Kapazitäten für Power Fuels ist der Einsatz von Elektrolyse-Technologien zur Spaltung von Wasser oder Wasserdampf in Wasserstoff und Sauerstoff. Kommt bei diesem energieintensiven Prozess regenerative, elektrische Energie zum Einsatz, spricht man auch von grünem Wasserstoff oder e-Hydrogen. Dieser Wasserstoff hat nahezu identische Eigenschaften wie der Wasserstoff, der beispielsweise als Abfallprodukt in chemischen Industrieprozessen entsteht.

Des Weiteren hat Grüner Wasserstoff den großen Vorteil, dass er bereits bei Industrieprozessen zum Einsatz kommen kann, beispielsweise in der Stahlindustrie. Neben der Nutzung von grünem Wasserstoff kann der Wasserstoff zu anderen flüssigen oder gasförmigen Kraft- und Brennstoffen weiterverarbeitet werden. Power Fuels können zum Beispiel im Luft-, Fracht- und Schiffsverkehr oder in der chemischen Industrie zur Einsparung von Treibhausgasen beitragen, also in Anwendungsbereichen, die sich durch eine direkte Nutzung erneuerbaren Stroms nicht oder nur schwer von Emissionen befreien lassen.

Ein intelligentes Zusammenspiel von Power Fuels und Elektromobilität sei allerdings auch denkbar. Da sich die beiden Technologien nicht unbedingt ausschließen, sondern auch miteinander harmonieren können. Letztlich verbirgt sich dahinter auch vor allem eine wirtschaftliche Fragestellung, die die dena-Leitstudie erläutert. Demnach sind strombasierte Anwendungen etwa im Verkehrs- und Gebäudesektor nicht immer die beste Lösung.

Die Studie von dena kommt zum Ergebnis, dass ein breiter Mix aus Technologien und Energieträgern bis 2050 um bis zu 600 Milliarden Euro kostengünstiger wäre als eine Fixierung auf strombasierte Anwendungen. Aktuell besteht die deutsche Politik relativ einseitig auf eine Entwicklung in Richtung Elektromobilität. Die Wahrheit wird sicherlich irgendwo dazwischen liegen.

Quelle: Cleanthinking – Global Alliance Power Fuels: dena plant Bündnis für synthetische Kraftstoffe

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Gunter:

Ich habe mir die Dena-Leitstudie mal runtergeladen. Das Thema ist ja ziemlich komplex, und ein endgültiges Urteil abzulegen wohl derzeit nicht möglich. „Klimaziel 2050″( zwei Grad Ziel schon nicht mehr erreichbar ? …und da spricht man von Ziel 2050 ! ) ist wohl überholt, es brennt ja im wahrsten Sinne des Wortes. Meiner Meinung nach müssten alle verfügbaren Mittel möglichst umgehend in Gebrauch genommen werden, u.a. El-Fahrzeuge, erneuerbare Energien, CO2 -steuer, City-mauts, Fahrrad !, Konsumumdenken, Landwirtschaft, .. und warum nicht alternative „Fuels“ oder auch Hydrogen.

Uwe:

Hier wird vor allem viel Geld alternativ verbrannt.

Eine konsequente Politik sieht anders aus. Die technische Machbarkeit steht hier in extrem krassem Missverhältnis zum finanziellen Aufwand. Und der Energieaufwand im Herstellungsprozess übertrifft den Sonnenstrom-Aufwand um ein vielfaches.

Und am Ende steht auch noch die notwendige Infrastruktur, Sicherheitsarchitektur (Produktionsstätten, Logistik etc.), dazu gehörige Optimierungsforschung usw., usw.,

Wenn diese Mittel in die Förderung der Autonomie der Energieerzeugung und Nutzung der Haushalte fließen würde, könnten alle in weniger als 5 Jahren ihren eigenen Strom fürs Wohnen und Fahren nutzen.

Siehe: (Googlen)

Sonnenbatterie und E3/DC

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