Im letzten Podcast hatte ich das Vergnügen, mit Larry Terwey zu sprechen, einem Vielfahrer und leidenschaftlichen Verfechter der Elektromobilität. Larry lebt südöstlich von München und ist seit über 25 Jahren auf den Straßen unterwegs, wobei er jährlich zwischen 80.000 und 130.000 Kilometer fährt. Seit fünf Jahren legt er diese immense Strecke komplett elektrisch zurück. Beruflich ist er im Bereich IT tätig, seine Arbeit bringt ihn oft quer durch Deutschland und darüber hinaus, was ihn zu einem der erfahrensten Elektroautofahrer macht, die ich kenne.
Vom Porsche 911 Cabrio zum Tesla Model S – und nicht zurück
Larry erzählte mir, wie sein Weg zur Elektromobilität aussah – von einem Porsche 911er Cabrio hin zu einem Tesla Model S. „Es war eine Reise“, sagt er. Bereits 2012/2013 machte er eine Probefahrt in einem Tesla Model S, war jedoch zunächst skeptisch. Die hohen Kosten und die damals noch unzureichende Ladeinfrastruktur hielten ihn zunächst davon ab, vollständig umzusteigen. Auch die Diskussionen um die Umweltbelastungen durch Rohstoffe wie Lithium und Kobalt schreckten ihn ab.
Erst 2019, nach tiefergehender Recherche und dem Konsum diverser Podcasts, erkannte er, dass die Herausforderungen nicht so gravierend waren, wie es oft dargestellt wurde. Er entschied sich, den Schritt zu wagen, und bestellte seinen ersten Tesla – ein Model 3. Ein echter Glücksgriff, wie sich schnell herausstellte: „Nach zwei, drei Monaten hab ich gemerkt, dass ich mit keinem der anderen Autos etwas hätte anfangen können als Vielfahrer, weil die Reichweite nicht groß genug war und die Ladeinfrastruktur einfach nicht da war.“
Ein zentraler Punkt unseres Gesprächs war die Frage, ob die Elektromobilität für Vielfahrer wie ihn geeignet ist. Larry erklärte, dass er anfänglich durchaus Vorurteile hatte, vor allem in Bezug auf die Reichweite und das Aufladen. Diese Zweifel haben sich jedoch schnell verflüchtigt. Heute sieht er die Sache gelassen: „Ich habe überhaupt gar keine Reichweitenprobleme. Selbst auf langen Strecken habe ich durch eine gute Planung und die Nutzung der Tesla Supercharger keine Einschränkungen.“ Er beschrieb seine Ladestrategie, bei der er gezielt nur so viel lädt, wie für die nächste Etappe nötig ist, um die Ladezeit zu minimieren und die Geschwindigkeit hochzuhalten. Sein Ziel ist es, stets mit einem minimalen Ladezustand an der nächsten Station anzukommen, um den höchsten Ladestrom zu nutzen und möglichst schnell weiterfahren zu können.
Besonders hervorzuheben ist Larrys Begeisterung für die Tesla-Supercharger, die ihm als Vielfahrer ein Höchstmaß an Flexibilität böten. „Die Tesla Supercharger sind immer noch der Vorteil von Tesla. Andere Hersteller holen auf, aber die Dichte und Verfügbarkeit der Tesla-Ladestationen sind immer noch unübertroffen.“ Doch Larry sieht auch die Entwicklung bei anderen Anbietern positiv. Die Schnellladeinfrastruktur wird kontinuierlich ausgebaut, und mittlerweile kann man auch mit anderen E-Autos bequem Langstrecken zurücklegen. Trotzdem bleibt Tesla für ihn der Vorreiter, insbesondere aufgrund der Ladeinfrastruktur und der Effizienz der Fahrzeuge.
1500 Kilometer am Tag, kein Problem
Larrys Erfahrungen haben gezeigt, dass das Fahren eines Elektroautos nicht nur möglich, sondern auch angenehm und effizient ist – selbst für jemanden, der regelmäßig mehr als 1000 Kilometer am Tag zurücklegt. „Ich habe Tage, da fahre ich 1500 Kilometer. Das geht problemlos, solange man gut plant und die Ladezeiten sinnvoll nutzt, zum Beispiel für Telefonate oder Meetings.“ Dabei betonte er, dass die Ladezeiten heute so kurz sind, dass sie kaum ins Gewicht fallen: „Ich lade oft nur zwischen 12 und 15 Minuten. Das ist nicht länger als eine typische Pause, die man auch mit einem Verbrenner machen würde.“
Ein weiteres Thema unseres Gesprächs war der Komfort beim Laden. Larry erinnerte sich an die Anfangszeit der Elektromobilität, als man für jede Ladesäule eine andere Ladekarte oder App benötigte – eine Herausforderung, die er als Vielfahrer gut kennt. Obwohl sich vieles verbessert hat, sieht er hier noch viel Potenzial für weitere Vereinfachungen. „Ich würde mir mehr Transparenz und einheitliche Standards wünschen, sowohl bei den Preisen als auch bei der Handhabung der Ladekarten und Apps.“ Seiner Meinung nach könnte ein zentrales Portal oder eine App, die alle verfügbaren Ladesäulen und deren Preise auflistet, die Situation erheblich verbessern.
Trotz dieser Herausforderungen sieht Larry die Zukunft der Elektromobilität sehr positiv. Er hat viele Freunde und Kollegen, die ebenfalls auf E-Autos umgestiegen sind und damit sehr zufrieden sind. „Ich kenne nur sehr wenige, die sagen, das war mein letztes E-Auto, ich steige wieder auf den Verbrenner.“ Für ihn ist klar, dass die Vorteile der Elektromobilität – von der Kosteneffizienz über den Fahrkomfort bis hin zur Umweltfreundlichkeit – langfristig überwiegen. Neben mehr Transparenz und besseren Informationen für die Nutzer hofft er, dass die Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut wird, sodass jeder Fahrer – egal, welches Modell er fährt – schnell und unkompliziert laden kann. „Einfach in irgendeinem Portal zu sehen, welche Ladesäule verfügbar ist, welcher Anbieter dort zu welchem Preis lädt – das wäre ein echter Fortschritt.“
Larry Terwey hat mit seiner Begeisterung und seinen Erfahrungen gezeigt, dass Elektromobilität heute schon eine alltagstaugliche und effiziente Alternative ist – auch für Vielfahrer. Nun aber genug der Vorworte lasst uns direkt in das Gespräch einsteigen und mehr über Larrys Erlebnisse und Einsichten erfahren.
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