ADAC mit Schnellladen an Raststätten unzufrieden

Cover Image for ADAC mit Schnellladen an Raststätten unzufrieden
Copyright ©

Shutterstock / 377182285

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Während in Deutschland immer häufiger tolle Ladeparks mit 300 kW Ladeleistung oder gar mehr errichtet werden, sieht es an vielen deutschen Raststätten derzeit allzu oft noch eher mau aus. Der ADAC hat sich 40 Rastanlagen näher angeschaut und stellt fest: Nur etwa an der Hälfte dieser Raststätten ist ein ernstzunehmendes Schnellladen möglich. Mängel gebe es zudem beim Komfort. „Um der E-Mobilität in der Gesellschaft schneller Akzeptanz zu verschaffen, fordert der ADAC, dass das Laden eines E-Autos so einfach und selbstverständlich wie Tanken sein sollte“, schreibt der Automobilclub.

An etwa 370 Standorten von Raststätten (nicht Autohöfen) stehen laut ADAC 1400 Schnellladepunkte zur Verfügung. Das Problem hierbei: Viele sind in der Anfangszeit der Elektromobilität entstanden und haben häufig nur eine maximale Ladeleistung von 50 kW – und zudem dann meist nur einen CCS-Stecker, dazu einen immer mehr zum Exoten werdenden Chademo-Stecker sowie einen AC-Steckplatz. Viele 150-kW-Ladesäulen würden zudem die Leistung auf zwei Elektroautos mit jeweils 75 kW splitten, sollten beide Ladepunkte belegt sein.

Ladeleistung lässt oft zu Wünschen übrig

Nur etwa die Hälfte der Ladepunkte an Rasthöfen verfügt laut ADAC mindestens über 150 kW, zieht man dann noch diejenigen ab, die im Alltag oft aus genannten Gründen nur mit 75 kW Ladeleistung arbeiten, so ist echtes Schnellladen mit HPC-Standard – wie bei Ionity – nur an einer Minderheit der Ladepunkte möglich. An zwei der 40 getesteten Rasthöfe gab es noch gar keine Lademöglichkeiten. Zumindest die Ausschilderung war aber laut ADAC in fast allen Fällen in Ordnung.

Ein Problem, weshalb der Ausbau derzeit stockt, dürfte zudem die Quasi-Monopolstellung von Tank&Rast als Rastanlagenbetreiber sein, gegen die derzeit auf inzwischen europäischer Ebene Tesla und Fastned klagen. Solange hier keine Rechtssicherheit besteht, wird vermutlich auch seitens Tank&Rast erst einmal vorsichtig mit der Planung neuer Projekte umgegangen.

Meist untauglich für Gespanne

Außerdem zeigt der ADAC einige Komfortmängel auf. So seien die Ladebereiche bei nur zwei der 40 Raststätten überdacht gewesen. Ein Laden mit Gespann sei vielerorts nicht möglich, was laut Tank&Rast an den baulichen Begebenheiten liege. Zudem seien Ladepunkte zu Stoßzeiten oft von Verbrennerfahrzeugen belegt. Der ADAC appelliert für eine grundsätzliche farbliche Markierung der Ladeplätze, damit zumindest ein versehentliches Falschparken in der Hektik der Parkplatzsuche vermieden werden kann. Zudem sei die Beschilderung der Ladeplätze oft nicht deutlich genug.

Quelle: ADAC – „Ladestationen an der Autobahn: Wo der Strom am schnellsten fließt“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Gastschreiber:

Man mag die Zustände kritisieren, jedoch ist meine Kenntnis, dass es eine Ausschreibung gab und am Ende natürlich auch einen Vertrag. Dass der Betreiber ein Wohlfahrtsinstitut sein muss, steht vermutlich nicht drin, Dass man heute viele Dinge anders regeln würde, das steht für mich unter dem Punkt, hinterher ist man immer schlauer.
Ich nutze meine Möglichkeiten der Mitbestimmung, ich meide T&R.
Polemik etc. spare ich mir, trägt selten zu einer Diskussion positiv bei.

Philipp:

Du verstehst immer noch nicht.

Mir ist Ionity egal, mich stört das Monopol das neue Juppiehippies unterstützt und der Mehrheit im Land nur ungewollte Kosten verursacht.

Wenn nun jedes andere Unternehmen auch hier seine Dienste anbieten könnte und nicht nur Luxusdekadenz für gesellschaftliche Randgruppen anbietet, sondern angemessen Preise und Produkte, dann wäre das egal.
Aber es gibt scheinbar ein Dekadenzmonopol für deutsche Luxusmarken.

Zudem gehen alle Gewinne von T&R aus dieser Dekadenzunterstützung in Private Equity Hände, also Superreiche und Investmentbanker.

Norbert Seebach:

Ionity als adhoc-Lader? Niemals! Für Menschen, die zu 95% Zuhause laden ist der jeder „Grundgebühr -Tarif unsinnig. T&R = modernes Raubrittertum! Ich fahre gerne bis zu 20km ins Umland und habe am Ende (zwar Zeit investiert, aber) zumindest keine Mondpreise gezahlt.

Nick8888:

Wasser predigen und selber Wein trinken – puh, so fahren wir den gesellschaftlichen Zusammenhalt gegen die Wand

Teslajoe:

Dieses Thema ist köstlich.
Es entstehen mittlerweile an immer mehr Ausfahrten schöne Ladeparks mit allem was man braucht. Oder auch private Einrichtungen. Ich gebe gleich ein paar Beispiele. Diese sind individueller das Angebot an Essen ist unterschiedlich. Die Toiletten sind sauber. Ich freue mich sehr über diese Entwicklung. Früher im Außendienst war man mehr oder weniger von diesen sterilen “ Anlagen “ abhängig. Ebenso wird die Macht des Monopols von Tank und Rast geringer .Das ist im Zeitalter der Elektromobilität vorbei. Ein paar Tipps von mir.
A 7 Fulda SuC Motten Gasthaus zum Biber.
A 7 Nörten Hardenberg Name entfallen privatgeführtes Seminarhotel.
A1 Rade Nord Hofladen
Hildener KreuzBäckerei Schüren Ladepark
A 8 Zusmarshausen Sortimo Ladepark mit Bäckerei Ihle
Usw. Usw.

egon_meier:

Wenn ich mir die Diskussion hier so ansehe sollte es beim Laden an und neben der BAB sein wie beim Tanken auch:

  • bei T&R gerne Mondpreise für Strom, WC, Futter für denjenigen, der es gerne ganz einfach hat und dem Geld egal ist und
  • ein paar 100m von der Abfahrt entfernt den preiswerten Ladepark am Shopping- oder Burger-Tempel mit kostenloser oder preiswerter Versorgung für den, für denjenigen, für den der Füllstand der Geldbörse noch eine Bedeutung hat.

ich tendiere zur 2. Lösung und nehme dann den Konsumtempel Kirchheimer Dreieck.

Dazu müsste es aber noch einen Luxuszuschlag an der BAB und einen Sparsamkeitsabschlag außerhalb geben. Beides!

Marc:

Es gilt zusätzlich mein Satz eins. Wenn du einen Lutschi-Flutschi als Vielfahrer fährst, hast du entweder über deine Firma oder selber einen passenden Vertrag und dann kostet Ionity wenig. Und Ionity am Rastplatz kostet keinen Cent mehr als Ionity am Autohof.

Johannes:

Das überzeugt mich jetzt nicht wirklich, wenn ich sehe wie viele MW Solarparks an der Autobahn sind. Die werden die Mittelspannung sicher auch nicht aus 10 km Entfernung herlegen.

Philipp:

Toilettengänge sind nicht freiwillig und ich habe ein Recht die Autobahn zu benutzen, weil die Autobahn meinen Steuern mitgezahlt wurde. Sie wurde NICHT alleine von den dekadenten Snobs die auf der linken Sput mit 200 fahren bezahlt und sich Nobeltoiletten leisten können.

Und ja: Maut bin ich sofort dabei, weil ich nicht das Selbe für die Autobahn bezahlen will, wie die Dauerfahrer. Und bitte mit einer Geschwindigkeitsmessung auf Strecke wie in Frankreich oder Italien.

Philipp:

Und was soll mir das jetzt sagen?
Muss ich Neuwägen von Mercedes/Porsche fahren um zu mitzufeiern, dass man T&R das Monopol sinnvoll gegeben hat, weil Dekadenz ein erzielenswerter Zustand ist?

Ähnliche Artikel

Cover Image for Neue E-Klasse EQ startet schon 2027 statt 2028

Neue E-Klasse EQ startet schon 2027 statt 2028

Sebastian Henßler  —  

Mercedes zieht die E-Klasse EQ vor: Schon 2027 soll die elektrische Limousine starten – und das trotz geplanter EQE-Überarbeitung im Jahr 2026.

Cover Image for Dienstwagen-Check: Spitzenpolitiker setzen weiterhin auf CO2-Schleudern

Dienstwagen-Check: Spitzenpolitiker setzen weiterhin auf CO2-Schleudern

Michael Neißendorfer  —  

Der Benziner des bayerischen Ministerpräsidenten Söder stößt mit 292 Gramm pro gefahrenem Kilometer am meisten CO2 aus.

Cover Image for VW ID.3 Pro wird schneller – aber nur gegen Aufpreis

VW ID.3 Pro wird schneller – aber nur gegen Aufpreis

Sebastian Henßler  —  

VW macht den ID.3 Pro flexibler: Für 629 Euro oder 18,90 Euro im Monat lässt sich die Leistung von 150 auf 170 kW nachträglich freischalten.

Cover Image for Verlängerte Steuerbefreiung für E-Autos könnte noch kippen

Verlängerte Steuerbefreiung für E-Autos könnte noch kippen

Tobias Stahl  —  

Die Verlängerung der Steuerbefreiung für E-Autos bis 2035 steht noch auf der Kippe. Grund ist ein 30 Milliarden Euro schweres Haushaltsloch.

Cover Image for Preise für Langversion des Tesla Model Y stehen fest

Preise für Langversion des Tesla Model Y stehen fest

Daniel Krenzer  —  

Schon im September sollen in China die ersten verlängerten Tesla Model Y mit komfortabler dritter Sitzreihe ausgeliefert werden.

Cover Image for Chinas Staatsmarke Hongqi kämpft um Anerkennung in Europa

Chinas Staatsmarke Hongqi kämpft um Anerkennung in Europa

Wolfgang Gomoll  —  

Mit dem E-HS5 will Hongqi in Europa punkten. Doch schwaches Händlernetz, geringe Bekanntheit und späte Strategie bremsen die Marke in Deutschland.