Nach dem erwarteten Absatzknick bei den Elektroautos nach Ablauf der gewerblichen Förderung im September zeigen die Neuzulassungen im Oktober laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) zwar, dass vollelektrische Fahrzeuge weiterhin gefragt sind. Allerdings entwickelte sich der Absatz im Vorjahresvergleich im Vergleich zu anderen Antrieben leicht unterdurchschnittlich. Allerdings dürften diese Werte derzeit noch etwas verzerrt werden, weil viele gewerblich bestellte Fahrzeuge schnell noch vor Ablauf der Förderung ausgeliefert worden waren – und demnach nun in der Zählung fehlen.
37.334 vollelektrische Neuwagen wurden laut KBA im Oktober zugelassen, das waren 4,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, ihr Anteil betrug 17,1 Prozent. Insgesamt stieg der Pkw-Absatz jedoch um 4,9 Prozent. 73.936 Pkw und damit 7,9 Prozent mehr als im Vergleichsmonat waren mit einem hybriden Antrieb ausgestattet, darunter 16.361 Plug-in-Hybride, deren Anzahl um 49 Prozent zurückging und einem Anteil von 7,5 Prozent entsprachen. Allerdings zählt das KBA hierzu auch Mild-Hybrid-Antriebe, die Benzineinsparungen von lediglich einigen wenigen 100 Millilitern pro 100 Kilometern ermöglichen. 71.646 Pkw waren mit einem Benzinantrieb ausgestattet, also 7,5 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres. Ihr Anteil betrug 32,7 Prozent. 34.881 neu zugelassene Diesel-Pkw bedeuteten einen Rückgang um 4,6 Prozent und einen Anteil von 15,9 Prozent. Nur noch 65 Fahrzeuge mit einem CNG-Antrieb wurden im Oktober neu zugelassen.
CO2-Ausstoß steigt um mehr als sechs Prozent
Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Pkw-Neuzulassungen im Oktober betrug laut Pressemitteilung des KBA 114,1 g/km, das waren 6,3 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Eine echte Antriebswende ist in Deutschland also weiterhin nicht in Sicht. Das liegt auch daran, dass zunehmend SUV zugelassen werden, deren Anteil inzwischen bei 28,6 Prozent der Neuzulassungen liegt, die konstruktionsbedingt aufgrund des höheren Gewichts auch mehr Sprit verbrauchen. Auch Geländewagen legten im Vorjahresvergleich um knapp acht Prozent kräftig zu.
Die deutschen Marken verzeichneten insgesamt über alle Antriebe gegenüber dem Oktober 2022 überwiegend gestiegene Neuzulassungszahlen. Smart verzeichnete mit 35,2 Prozent das stärkste Plus, was am ordentlich nachgefragten Elektromodell #1 liegt. Ebenfalls zweistellig waren die Zugewinne bei Porsche (22,9 Prozent), BMW (20,2 Prozent), Audi (9,6 Prozent) und Opel (16,2 Prozent). Rückgänge zeigten sich bei Ford (25,7 Prozent), VW (15,4 Prozent) und MAN (13,8 Prozent). VW war allerdings mit 15,9 Prozent trotzdem noch die anteilsstärkste Marke unter allen Neuzulassungen.
Unter den Importmarken mit einem Zulassungsanteil von mindestens 1,5 Prozent erreichte Citroën mit 74,1 Prozent das das stärkste Zulassungsplus. Der französische Hersteller aus der Stellantis-Gruppe hatte einige Modelle deutlich günstiger angeboten als zuvor, darunter auch die elektrischen Versionen des C4. Auffällig starke Rückgänge gab es bei Renault (-15,0 Prozent) und Toyota (-13,2 Prozent). Anteilstärkste Importmarke war im Oktober erneut Skoda mit 6,4 Prozent.
Quelle: Kraftfahrtbundesamt – Pressemitteilung vom 3. November 2023