Absatzzahlen von E-Autos entwickeln sich unterdurchschnittlich

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 3 min

Nach dem erwarteten Absatzknick bei den Elektroautos nach Ablauf der gewerblichen Förderung im September zeigen die Neuzulassungen im Oktober laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) zwar, dass vollelektrische Fahrzeuge weiterhin gefragt sind. Allerdings entwickelte sich der Absatz im Vorjahresvergleich im Vergleich zu anderen Antrieben leicht unterdurchschnittlich. Allerdings dürften diese Werte derzeit noch etwas verzerrt werden, weil viele gewerblich bestellte Fahrzeuge schnell noch vor Ablauf der Förderung ausgeliefert worden waren – und demnach nun in der Zählung fehlen.

37.334 vollelektrische Neuwagen wurden laut KBA im Oktober zugelassen, das waren 4,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, ihr Anteil betrug 17,1 Prozent. Insgesamt stieg der Pkw-Absatz jedoch um 4,9 Prozent. 73.936 Pkw und damit 7,9 Prozent mehr als im Vergleichsmonat waren mit einem hybriden Antrieb ausgestattet, darunter 16.361 Plug-in-Hybride, deren Anzahl um 49 Prozent zurückging und einem Anteil von 7,5 Prozent entsprachen. Allerdings zählt das KBA hierzu auch Mild-Hybrid-Antriebe, die Benzineinsparungen von lediglich einigen wenigen 100 Millilitern pro 100 Kilometern ermöglichen. 71.646 Pkw waren mit einem Benzinantrieb ausgestattet, also 7,5 Prozent mehr als im Oktober des Vorjahres. Ihr Anteil betrug 32,7 Prozent. 34.881 neu zugelassene Diesel-Pkw bedeuteten einen Rückgang um 4,6 Prozent und einen Anteil von 15,9 Prozent. Nur noch 65 Fahrzeuge mit einem CNG-Antrieb wurden im Oktober neu zugelassen.

CO2-Ausstoß steigt um mehr als sechs Prozent

Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Pkw-Neuzulassungen im Oktober betrug laut Pressemitteilung des KBA 114,1 g/km, das waren 6,3 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Eine echte Antriebswende ist in Deutschland also weiterhin nicht in Sicht. Das liegt auch daran, dass zunehmend SUV zugelassen werden, deren Anteil inzwischen bei 28,6 Prozent der Neuzulassungen liegt, die konstruktionsbedingt aufgrund des höheren Gewichts auch mehr Sprit verbrauchen. Auch Geländewagen legten im Vorjahresvergleich um knapp acht Prozent kräftig zu.

Die deutschen Marken verzeichneten insgesamt über alle Antriebe gegenüber dem Oktober 2022 überwiegend gestiegene Neuzulassungszahlen. Smart verzeichnete mit 35,2 Prozent das stärkste Plus, was am ordentlich nachgefragten Elektromodell #1 liegt. Ebenfalls zweistellig waren die Zugewinne bei Porsche (22,9 Prozent), BMW (20,2 Prozent), Audi (9,6 Prozent) und Opel (16,2 Prozent). Rückgänge zeigten sich bei Ford (25,7 Prozent), VW (15,4 Prozent) und MAN (13,8 Prozent). VW war allerdings mit 15,9 Prozent trotzdem noch die anteilsstärkste Marke unter allen Neuzulassungen.

Unter den Importmarken mit einem Zulassungsanteil von mindestens 1,5 Prozent erreichte Citroën mit 74,1 Prozent das das stärkste Zulassungsplus. Der französische Hersteller aus der Stellantis-Gruppe hatte einige Modelle deutlich günstiger angeboten als zuvor, darunter auch die elektrischen Versionen des C4. Auffällig starke Rückgänge gab es bei Renault (-15,0 Prozent) und Toyota (-13,2 Prozent). Anteilstärkste Importmarke war im Oktober erneut Skoda mit 6,4 Prozent.

Quelle: Kraftfahrtbundesamt – Pressemitteilung vom 3. November 2023

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Birger:

Lieber Daniel Krenzer,

Ja, bedauerliche 65 CNG Fahrzeuge wurden nur zugelassen. Dies werden leider auch nicht mehr, da alle CNG Modelle eingestellt worden sind. Sehr traurig und politischer Willen, dabei ist der CNG Antrieb, wenn auch ein Verbrenner, eine klimaneutrale Alternative zur E Mobilität gewesen, die ausgereift und bezahlbar ist. Aber dies ist von der Politik anscheinend nicht gewollt. Die Politik, egal ob Land, Bund oder EU hören dem Bürger nicht mehr zu. Bei mir braucht zur Wahl kein Politiker ins Gespräch kommen, diese können egal von welcher Partei E Mails zu Themen nie antworten, also wenn die Politik nicht für den Bürger da ist, warum sollte ich für die Politik noch da sein? Sehr traurig für unsere sogenannte Demokratie! Bei mir wird nur noch das gewählt was demokratisch ist aber relativ bedeutungslos! Ich bin schon ganz gespannt, was die Politik mit uns macht, wenn sie es geschafft hat alles zu elektrisieren? Dann muss jeder Strompreis bezahlt werden, weil es gibt ja keine Alternativen mehr zu irgendwas!

Releit:

Was ist mit den EU-Strafsteuern? Die müssten doch den CO2 Ausstoß senken. Warum hat das keine Wirkung?

Philipp:

War dieses Jahr wohl schon bei BMW so. Habe meinen deswegen nun mit fast 30% Nachlass gegen Liste bestellt und wird nächste Woche gebaut.
Wichtige Voraussetzung für den Preisnachlass: Muss noch dieses Jahr zugelassen werden. Da ist wohl BMW knapp an der CO2 Flottengrenze in 2023 gelandet.

Gerd:

Die „deutsche Marke“ Smart hat das größte Umsatzplus – so kann man sich auch die Gegenwart schönreden.

Gastschreiber:

Spannend wird es, wenn die Firmen die CO2 Vorgaben nicht zu schaffen sollten, dann würden noch mal Aktionen zum Jahresende mit entsprechenden Zulassungen kommen. Gerade die SUV Verkäufe könnten dazu führen.

Robert:

nun ich erwarte für den November und vor allem dem Dezember massiv steigen E-auto zulassungen da bekanntlich zum 01.01.2025 die „Förderung der Hersteller“ weiter agbesenkt werden dann wird es im Januar und Februar die Verkaufszahlen wider deutlich zurückgehen da wird in den Medien garantiert wieder die Sau durch Dorf getrieben E-Autos brechen ein usw. ausserdem ist jetzt die Zeit der Earla adopter beendet und jetzt kommt es auf die Massen an und diese sind eben nicht mehr bereit die total überhöhten Preise der Autoindustrei zu bezahken vor allem nicht wenn die Wirtschaft in der rezzession ist und die Talsohle noch nicht erreicht ist

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