Die Fahrer von Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen werden im nächsten Jahr erstmals an öffentlichen Ladestationen bezahlen müssen, gab die ESB – Electricity Supply Board, dem zu 95 Prozent vom Staat gehaltenen Hauptenergieversorger in Irland, zu verstehen. In den vergangenen neun Jahren war das Laden kostenlos. Zurückzuführen war dies auf Förderungen der Nutzung alternativer grüner Technologien. Nun sollen jedoch ab Mitte 2019 die Gebühren schrittweise erhoben werden, beginnend mit den „Fast Charge“-Punkten bis hin zu allen anderen Standorten. Die spezifischen Sätze müssen noch festgelegt werden.
Laut dem Electricity Supply Board sollen die Einnahmen aus dem Ladenetz dazu verwendet werden das eigene Netzwerk weiter auszubauen, um den Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2030 zu beenden. Aus Sicht der irischen Ladestationen-Nutzer ist eine kostenpflichtige Lösung nicht verkehrt, vorausgesetzt die Infrastruktur ist schnell und ausreichend vorhanden. Grundvoraussetzung, um E-Fahrern die Reichweitenangst zu nehmen. Dazu bedarf es einer „nahtlose Betankung“, ohne lange Wartezeiten und mit hoher Zuverlässigkeit.
Ab dem nächsten Jahr wird die ESB, die das Netzwerk betreibt, damit beginnen, ihre bestehende Infrastruktur zu überholen. Beginnend auf Autobahnen und nationalen Hauptverkehrsstraßen werden „Super-Hubs“ mit vier oder acht 150-kW-Ladegeräten installiert, die in der Lage sind, ein Elektroauto in nur sechs Minuten auf eine Reichweite von 100 km zu laden. Andernorts werden die bekannten 50 kW-Schnellladegeräte zusammen mit einem Superladegerät in Dreiergruppen erscheinen. Bestehende 22kW-Stationen werden ebenfalls aufgerüstet.
In den letzten acht Jahren wurden mehr als 30 Millionen Euro in das Netz investiert, wodurch man bei rund 900 öffentlichen Ladestellen angelangt ist. Auch im Rahmen von IONITY sollen neue Ladestationen in Irland entstehen.
Quelle: The Irish Times – Drivers of electric vehicles will have to pay at charging points for first time