7 News, die unsere Leser 2023 umgetrieben haben

7 News, die unsere Leser 2023 umgetrieben haben
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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 5 min

Sehr viel ist im Jahr 2023 wieder in der Welt der neuen Mobilität und vor allem Elektromobilität passiert – viel zu viel, um alle relevanten Themen in einem Jahresrückblick noch einmal angemessen zu betrachten. Beim Blick auf die Zugriffszahlen in diesem Jahr haben wir allerdings einige News und Entwicklungen ausgemacht, die unsere Leser in diesem Jahr offensichtlich besonders beschäftigt haben.

Diese sieben Themenfelder wollen wir heute noch einmal kurz aufarbeiten. Sortiert haben wir sie nach dem jeweils klickstärksten Artikel zum Thema, wohlwissend, dass virale Entwicklungen oft von Relevanz losgekoppelt sind. Daher hat die Rangfolge der Themen nicht zwingend etwas mit ihrer Wichtigkeit zu tun. Hinter den Links verbergen sich jeweils die vollständigen Ursprungsmeldungen dazu. Viel Spaß beim Schmökern!

7. Platz: Teslas Preiskampf

Tesla

Das Jahr begann direkt mit einem Paukenschlag: E-Auto-Pionier Tesla kündigte an, die Preise für seine Fahrzeuge ab Mitte Januar um bis zu 9100 Euro zu senken. Tesla begründete die Preissenkung damit, dass man trotz erheblicher Herausforderungen erfolgreich die Grundlagen für ein zukünftiges Wachstum gelegt habe. Die Preissenkung, der im Laufe des Jahres weitere Anpassungen folgen sollten, setzten viele Hersteller unter Druck – und dürften ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass einige Elektroautos insgesamt im Laufe des Jahres etwas günstiger wurden.

6. Platz: Ende der E-Auto-Förderung

Nachdem ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts Mitte November Teile des Bundeshaushalts für nichtig erklärt hatte, war recht schnell klar, dass die Förderung der Elektroautos auf der Kippe stehen könnte. Anfang Dezember hieß es dann tatsächlich, die Umweltprämie soll früher als geplant (2025) auslaufen, wenig später war gar vom Jahresende die Rede. Dann ging auf einmal alles ganz schnell – und am Samstag, dem 16. Dezember, wurde das Auslaufen am folgenden Sonntag, dem 17. Dezember verkündet. Die Aufregung war groß, doch inzwischen garantieren die meisten Autohersteller, dass sie den Kunden übergangsweise den Differenzbetrag erstatten. Das Vertrauen in die Regierung wurde jedoch bei einigen schwer erschüttert. Ob es eine Anschlusslösung geben wird, wie die SPD es fordert?

5. Platz: Günstige E-Autos

Renault

Die Sehnsucht nach günstigeren Elektroautos ist bei vielen groß, nachdem die meisten Hersteller erst einmal ihre Premium-Segmente elektrisch bestückt haben. Durch den jähen Förderstopp zum Jahresende wurde das Thema noch einmal akuter. Interessiert geht der Blick nach Frankreich, wo mit einem 100-Euro-Leasing Menschen mit geringerem Einkommen der Zugang zur Elektromobilität geschaffen werden soll. Es ist aber Besserung in Sicht, mehrere Hersteller haben günstigere Modelle angekündigt, auf besonderes Interesse vorab stoßen dabei der Renault 5, der Citroën e-C3 sowie der VW ID.2 und perspektivisch vielleicht auch ein VW ID.1.

4. Platz: Debatte um E-Fuels

Wenn es um synthetische Kraftstoffe geht, die unter hohem Energieverlust aus Strom gewonnen werden können, kocht bei vielen Elektromobilitätsfans das Blut. Nichtsdestotrotz unterstützt die Bundesregierung das Vorhaben, offenbar vor allem angetrieben von der FDP, diese in Deutschland flächendeckend anbieten zu können. Auch viele Fuhrparkleiter setzen offenbar auf die klimafreundlichen Kraftstoffe, die wie gehabt in Verbrennerfahrzeuge getankt werden könnten. Einen Befürworter finden E-Fuels unter anderem in BMW-Chef Oliver Zipse. Das „Märchen von E-Fuels“ könnte Deutschland aber auch gewaltig auf die Füße fallen, stellten zwei Mobilitätsexpertinnen nach der IAA Mobility in München fest.

3. Platz: Krise bei Volkswagen

Volkswagen

Volkswagen und seine Töchter haben in der zweiten Jahreshälfte zunehmend die Krise ausgerufen. Offenbar verlangt die Transformation dem Hersteller mehr ab, als das von einigen zuvor erwartet worden war. Die Leidtragenden sind zunächst einmal Mitarbeiter, deren Verträge nicht verlängert werden. Doch über allem schwebt die Sorge, dass VW und andere deutsche Hersteller sich international zunehmend den Rang ablaufen lassen – nicht zuletzt durch die starke Konkurrenz aus China, aber auch getrieben von Tesla. Erschwerend hinzu kamen Produktionsprobleme von Elektromotoren im Werk in Baunatal, was sogar die Produktion des neuen Hoffnungsträgers VW ID.7 ausbremste. Vorgestellte Einsparpläne wurden zuletzt in den Medien als „Mogelpackung“ bezeichnet.

2. Platz: Umwälzungen bei den Händlern

Auch die Autohändler befinden sich zunehmend in einer Transformationsphase, viele Hersteller stellen ihren Vertrieb sukzessive auf ein Agenturmodell um, neue Marken setzen häufig komplett auf die Direktvermarktung. Vor allem bei Volkswagen und den Töchtern wie Skoda hat das in diesem Jahr für viel Aufregung gesorgt, weil Händler angesichts der Änderungen um ihre Existenz fürchten. Seitens VW sieht man in der Umstellung aber für alle eine lukrative Chance. Auch bei Mercedes gab es hinsichtlich des Zukunftskurses im Handel rege und teils hitzige Diskussionen.

1. Platz: Der brennende Frachter

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Und dann gab es da noch die Freemantle Highway. Der Autofrachter geriet auf der Nordsee in Brand, lange drohte eine Umweltkatastrophe – doch die konnte glücklicherweise abgewendet werden. Da sich auch Elektroautos an Bord befanden, wurden diese schnell als mögliche Brandursache ausfindig gemacht und über die Gefahren von brennenden Elektroautos intensiv diskutiert. Am Ende rollten alle Elektroautos unversehrt von Bord, doch das haben viele vermutlich in all der Aufregung nicht einmal mehr mitbekommen. Klar ist: Wenn ein Elektroauto brennt, dann ist das für die Feuerwehr eine andere Herausforderung als bei einem herkömmlichen Verbrenner. Doch die Feuerwehren stellen sich darauf zunehmend ein – und wie Zahlen aus Skandinavien wieder zeigten, brennen Elektroautos grundsätzlich sehr viel seltener als Benzin- oder Dieselfahrzeuge.

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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