Diese 7 großen E-Autos laden in der Pinkelpause am meisten Kilometer nach

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 3 min

Dass zumindest viele Elektroautos inzwischen viel schneller aufladen können als ihr Ruf, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben. Mit Zahlen untermauert hat dies nun einmal mehr der P3 Charging Index, der für verschiedene (aber nicht alle) aktuelle Elektroautos ermittelt, wie viele Kilometer reale Reichweite in 10 sowie 20 Minuten nachgeladen werden können. Dafür werden Verbrauch und Ladeleistung in Relation zueinander gesetzt. Die genaue Methodik gibt es unter diesem Link nachzulesen.

Wir haben uns für diese Topliste nach der Mittelklasse nun auch die Oberklasse näher angeschaut. Diese sieben getesteten mittelgroßen Elektroautos laden in einer kurzen Pause von zehn Minuten, zum Beispiel während des Toilettengangs auf einem Rasthof, besonders viele realistische Kilometer nach (Startpreise: Stand 23. Dezember 2024, Basisversionen laden in manchen Fällen langsamer):

7. Platz: Kia EV9

Zwar ist das große Familien-SUV kein Effizienzmonster, dank 800-Volt-Technik lädt der Koreaner aber zügig nach. So sind nach zehn Minuten bereits frische 147 Kilometer im Akku, nach 20 Minuten 293 Kilometer. Die Preise starten bei knapp 62.000 Euro.

6. Platz: Nio ET5 Touring

Der Kombi des chinesischen Herstellers hat nach zehn Minuten ebenfalls bereits 147 Kilometer nachgeladen. Da es nach 20 Minuten mit 294 Kilometern ein Kilometerchen mehr ist als beim Kia, reicht es für den Platz davor. Nach 20 Minuten ist das Modell in der P3-Liste sogar Zweiter – angesichts der 400-Volt-Technik erstaunlich. Und trotzdem gibt es die zusätzliche Möglichkeit des Akkutausches. Die Preise starten bei 60.000 Euro für den kleineren und 68.500 Euro für den größeren Akku inklusive Batterie.

5. Platz: Mercedes-Benz EQS

Was in Modellen wie dem EQA und EQB fehlt, gilt für die Limousine von Mercedes nicht: die passende Ladeperformance für die Langstrecke. Nach zehn Minuten sind 154 Kilometer nachgeladen, nach 20 Minuten 275 Kilometer. Allerdings hat das seinen Preis, bei knapp 110.000 Euro beginnt die Liste.

4. Platz: Genesis GV70

Ein weiterer Koreaner mit 800 Volt verpasst das Treppchen nur knapp. Das SUV lädt in zehn Minuten 161 Kilometer nach, nach 20 Minuten sind es 251 Kilometer. Die Preise starten bei etwa 67.000 Euro.

3. Platz: BMW i5

BMW

Ein Münchner schafft es auf das Podest: Die Limousine lädt als eDrive40 162 Kilometer in den ersten zehn Minuten nach, nach 20 Minuten sind es 261 Kilometer. Los geht es bei etwa 70.000 Euro.

2. Platz: Xpeng G9

Daniel Krenzer

Ein regelrechtes Lademonster mit bis zu 300 kW Ladeleistung ist das E-SUV aus China. In zehn Minuten sind 175 frische Kilometer im Akku, 278 sind es nach 20 Minuten. Mit dem kleineren Akku starten die Preise bei knapp 60.000 Euro, der Long Range ist ab 63.600 Euro erhältlich.

1. Platz: Porsche Taycan

Porsche

König der effizienten Schnelllader ist jedoch ein schwäbisches Luxus-Elektroauto. Der überarbeitete Taycan mit einer noch höheren maximalen Ladeleistung als der Xpeng schafft in nur zehn Minuten 262 Kilometer nachzuladen. Nach 20 Minuten Pause sind schon 383 neue Kilometer möglich. Aber auch hier sind die Preise selbst für die Basisvarianten sechsstellig.

Quelle: P3 Charging Index 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Marco Becker:

Und wo bitte ist in diesem Vergleich der Lotus Eletre S

pani:

Jetzt wäre ich beinahe rückwärts vom Stuhl gefallen, wenn der keine Rückenlehne gehabt hätte. Tesla “führender Hersteller”? Das ist wirklich aberwitzig. Ich begründe meine Meinung meist, aber du hast Zugriff auf die selben Infos wie ich. Daher nur kurz:
Bei Teslas versagen auch lebenswichtige Assistenzsysteme erschreckend oft aus und fielen damit für MICH in der Benutzung aus. Es gibt ein hochintetessantes Video mit einem deutschen Taxiunternehmer. Seine Autos müssen JÄHRLICH zum TÜV. Nicht ein einziger Tesla ist bis jetzt ohne Beanstandung durch gekommen, sehr wohl aber alle Enyaqs, die er in seinem rein elektrischen Fuhrpark hat. Nothing more to say.
Im übrigen grenzt es inzwischen in meinen Augen schon fast an Charakterschwäche, wenn man angesichts der cerebralen Kabriolen von Elon heute überhaupt nur noch daran denkt, sich einen Tesla zuzulegen.

Hiker:

Mir ist die Ladezeit ziemlich egal. Ich lade vielleicht 10% an Schnelladern. Ist mir auch zu teuer. Aber es stimmt natürlich schon, dass Käufer die umsteigen möchten vom Verbrenner, dass die auf die Ladegeschwindigkeit schielen. Deshalb ist es schon essenziell dass die Elektroautos schnell laden können. Weil wenn ich einem Neuling sage mein Auto braucht 40-50min von 20 auf 80% winkt der dankend ab und kauft wieder Diesel. Und genau das wollen wir ja vermeiden.

brainDotExe:

Auch die Beschleunigung 0-100 km/h im tatsächlichen Nutzerprofil niemand braucht wird damit geworben und danach gekauft.

Genau so wird es Leute geben, die nach geladenen Kilometern in 10 Minuten schauen.

Autoquartett trifft es ganz gut, denn das ist relevanter als du denkst, frei nach dem Motto besser haben als brauchen.

Als typischer Privat-PKW-Fahrer ist die Langstrecke bei mir die absolute Ausnahme. Die Fähre ich vielleicht 1-2 mal im Jahr. Ob mein Auto da einmal 10 oder 30 Minuten zum nachladen braucht ist mir egal, ich bin da eh erst mal was essen und dafür brauchen ich mit allem drum und dran eh mal mindestens 30 Minuten. Bisher war mein Auto sogar immer auf 100% bevor ich wieder da war.

Aber trotzdem würde ich bei meinem nächsten Auto darauf achten, dass zumindest die Ladezeit bzw. Ladeleistung besser ist. Mal will sich ja schließlich zum nächsten Auto immer irgendwie verbessern.

Michael Neißendorfer:

Hallo, danke fürs Feedback. Bitte den Text genau lesen: Wir verweisen zu Beginn darauf, dass wir uns auf den P3 Charging Index berufen, und dass mitunter nicht alle Modelle ins Ranking einfließen. Außerdem geht es in dieser Topliste nur um Oberklasse-Modelle. Im Ranking der Mittelklasse-Modelle ist auch Tesla vertreten: https://wp.elektroauto-news.net/news/7-e-autos-mittelklasse-schnellladen
Schöne Grüße, Michael

Libor Smerda:

Das ist genau der richtige Ansatz, um aufzuzeigen, wie effizient sich die E-Mobilität in den letzten Jahren im Hinblick auf die Ladeperformance entwickelt hat. Da für viele Pkw-Nutzer die Ladedauer ein „Hindernisgrund“ zu sein scheint, ist der Wert „Recharge/10min“ m.E. ein sehr gutes Argument. Schade, dass Sie den Audi A6 e-tron noch nicht auf dem „Schirm“ haben…. Ladeperformance als Sportback: Bis zu 310km in 10 Min.

pani:

Ich sehe das ähnlich.
Hier sind nur Autos angeführt, die E-Auto-Normalo nicht fährt oder nicht fahren will. Und wohl auch richtig ist, dass Auto-Normalo nur sehr selten im Jahr auf Langstrecke unterwegs ist.
MICH interessiert dieses ganze Spielchen und die weitgehend von E-Auto Bashern geführte Diskussion um das Thema überhaupt nicht. Könnte ich im Alltag nicht zu > 95 % zu Hause laden, sähe die Sache natürlich gänzlich anders aus. Die Akkus werden immer effizienter und die BMS wird immer besser. Damit wird der Verbrauch kommender E-Autos immer geringer. Vor diesem Hintergrund wird mein nächstes E-Auto keinen 77 kWh (netto) Akku mehr haben, sondern weniger.

Fred:

Die Liste ist keineswegs vollständig
Oder weswegen ist das Model S nicht angeführt, denn es wäre keinesfalls letzter…

Ned flanders:

Der IHK-zertifizierte Berater schafft es nicht Tesla als m.m.n. führenden Hersteller anzuführen?
Eigenartig….

Z0P0:

Der Kia EV6 gehört eindeutig auf Platz drei, den nach 10min./~150km hört man selten auf zu laden. Die meisten anderen Konkurrenten können die hohe Ladeleistung keine 20min. halten

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