350-kW-Schnellladenetz deutscher Autohersteller soll noch 2017 starten

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Das leistungsstärkste Ladenetz für Elektroautos: Das ist das Ziel einer Kooperation der Autohersteller BMW, Daimler, Ford und dem Volkswagen-Konzern mit Audi und Porsche. Zusammen planen sie seit einigen Monaten ein Joint Venture, mit dem eine beachtliche Zahl an Schnellladestationen entlang wichtiger Autobahnen in Europa errichtet werden soll. Dies wäre ein wichtiger Schritt, um die Langstreckentauglichkeit von Elektroautos deutlich zu erhöhen, um sie im Massenmarkt zu etablieren.

Recherchen der Stuttgarter Zeitung zufolge ist das Joint Venture nun auch ins Handelsregister eingetragen und startklar, noch in diesem Jahr soll demnach mit dem Aufbau des Ladenetzes begonnen werden.Wir planen noch dieses Jahr mit dem Aufbau erster Stationen zu beginnen“, sagte eine BMW-Sprecherin der Zeitung. Das neue Unternehmen fingiert unter dem Namen European High Power Charging GmbH & Co. KG und hat seinen Sitz in München. Die geplante Infrastruktur soll eine Ladeleistung von bis zu 350 kW unterstützen und somit ein wesentlich schnelleres Laden als derzeitige Stationen ermöglichen. Bis 2020 sollen Kunden Zugang zu Tausenden dieser Hochleistungsladepunkte haben, an denen ein Elektroauto innerhalb einer Viertel Stunde zu 80 Prozent aufgeladen werden kann.

Die Ladestationen an Autobahnen und hoch frequentierten Durchgangsstraßen sollen öffentlich zugänglich sein. Das Laden soll so weiterentwickelt werden, dass es in Zukunft ähnlich bequem funktioniert wie herkömmliches Tanken. Das Ladenetz soll auf dem Combined Charging System (CCS) basieren. Alle Fahrzeuge, die mit dem CCS-Standard ausgerüstet sind, sollen markenunabhängig das Ladenetz nutzen können. Dies soll helfen, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in Europa deutlich zu erhöhen.

Die vier Autokonzerne mussten nach ihrer Absichtserklärung im November des vergangenen Jahres erst kartellrechtliche Freigaben aus ganz Europa einholen; als letztes Land habe Montenegro zugestimmt. Der Stuttgarter Zeitung zufolge soll die European High Power Charging GmbH & Co. KG zunächst mit 50 Beschäftigten arbeiten. Die beiden Geschäftsführer sind demnach Marcus Groll von Porsche und Michael Butler von Ford.

Quellen: Stuttgarter Zeitung – Elektromobilität: Autoindustrie baut ein E-Ladenetz auf // Porsche – Pressemitteilung vom 29.11.2016

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Strauss:

Tja, ist doch schon mal was.
Renault-Nissan kommen auch in der Richtung.
Und Tesla hat schon Leitungen gelegt.
Hoffenlich denkt da mal einer an Koordination………
E Mobilität muss günstig bleiben.

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