Anfang Februar 2020 konnten wir berichten, dass Elektrische Busse das Potenzial haben, das führende Segment für die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen zu werden. So zumindest das Ergebnis eines Reports von Navigant Research aus dem Oktober 2019. Alleine in der Hauptstadt sollen bis 2030 1.875 E-Busse gut 1.500 Diesel-Busse ersetzen. Bis dahin ist es ein langer weg, denn E-Busse sind in Deutschland noch nicht richtig angekommen. Doch dies soll sich künftig ändern.
In zehn Jahren sollen alle Busse in Berlin elektrisch angetrieben sein. Entsprechende Investitionen seien vorgesehen, um einen solchen massiven Umstieg zu ermöglichen. Ziel sei es noch immer, dass bis 2030 alle Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) elektrisch fahren. Der neue Verkehrsvertrag zwischen der Stadt und der BVG besiegelt dieses Vorhaben. Zwei Milliarden Euro sind für die Umstellung vorgesehen.
Im April diesen Jahres konnten wir ein erstes Zwischenfazit ziehen: “Die ersten 30 E-Busse der neuen Charge (Solaris) kommen bis Anfang April nach Berlin. 60 weitere Busse folgen von Anfang August bis Ende des Jahres. Gemeinsam mit den jeweils 15 im letzten Jahr gelieferten Elektrobussen von Mercedes und Solaris sowie einem Fahrzeug aus dem Forschungscampus Mobility2Grid wird der Fuhrpark dann 121 elektrisch angetriebene Eindecker zählen.”
Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, gab hinsichtlich der zwei Milliarden Euro schweren Investition zu versehen: “Dieser Verkehrsvertrag markiert den Aufbruch in eine neue Ära der Investitionen.” Geplant sei, dass bis Ende 2021 250 E-Busse in Berlin unterwegs sein sollen. Deren Energie stamme aus Ökostrom, welcher aus Wind und Sonne gewonnen werde. Die zwei Milliarden Euro sind insbesondere auch für die nötige Infrastruktur, etwa Ladestationen, vorgesehen. Insgesamt hat der Vertrag, der bis 2035 gilt, ein Volumen von 12,7 Milliarden Euro. Pro Jahr gibt Berlin damit zweieinhalb mal mehr für den öffentlichen Nahverkehr aus als in den letzten zehn Jahren.
Denn neben E-Bussen will Berlin auch sein Straßenbahnnetz wachsen lassen. Um bis zu 40 Prozent. So heißt es, das sowohl U-Bahn als auch Straßenbahn einen erneuerten, vergrößerten Fahrzeugpark bekommen. Alle Verkehrsmittel sollen mit einer dichteren Taktung und möglichst mit größeren Fahrzeugen fahren. Ab 2022 sind die Betreiber außerdem verpflichtet, Barrierefreiheit zu gewährleisten, auch bei Bauarbeiten.
Quelle: t3n.de – Berlin investiert 2 Milliarden Euro in Umstellung auf E-Busse