So denkt Yanfeng über die Zukunft der Mobilität

So denkt Yanfeng über die Zukunft der Mobilität
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Yanfeng

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Premiere. Zwei Gäste im Elektroauto-News.net Podcast. In diesem Fall Dr. Andreas Haslbeck, Manager, User Experience Research bei Yanfeng Technology (YFT) und Andreas Deubzer, User Interface Global Design Director bei YFT. Zu dritt haben wir uns über das Yanfeng Konzeptfahrzeug XiM23 unterhalten, welches einen Blick darauf gewährt, wie der Automobilzulieferer die Zukunft der Mobilität sieht. So viel sei bereits verraten: Luxus spielt dabei eine große Rolle.

Yanfeng ist ein weltweit führender Automobilzulieferer, der sich auf automobiles Interieur, Exterieur, Sitze, Cockpit-Elektronik und passive Sicherheitssysteme fokussiert. Derzeit beschäftige man global um die 67.000 Mitarbeiter an über 240 Standorten. Alleine das technische Team bringt es auf 4200 Mitarbeiter, die in zehn Forschungs- und Entwicklungszentren und anderen regionalen Büros tätig sind.

XiM23 Konzeptfahrzeug als Grundlage für künftige Produkte

Wie uns Dr. Haslbeck und Herr Deubzer erklären, entwickelt der Zulieferer alle zwei Jahre ein Konzeptfahrzeug, welches einen Ausblick auf die Zukunft der Mobilität aus Sicht von Yanfeng gewähren soll. Mit dem Konzeptfahrzeug „Experience in Motion 2023“ (XiM23) präsentiert das Unternehmen seine Vision eines ganzheitlichen Luxuserlebnisses nun greifbar in Form eines Elektroautos. Hierzu habe man fünf global gültige Faktoren identifiziert, mit denen Automobilhersteller bei der Ausstattung ihrer Fahrzeuge für ein ganzheitliches Luxuserlebnis sorgen können.

Service, Vereinfachung, Personalisierung, Komfort und Kontrolle seien die Aspekte, welche Fahrer:innen bei einem besonders luxuriösen Fahrzeug sehen/ erleben möchten. Diese Ergebnisse entstammen einer Luxusforschungsstudie, welche Yanfeng durchgeführt hat. Dabei war auffällig, dass die Definition von Luxus abhängig vom Alter der Befragten Personengruppen ist. So legen ältere Menschen Wert auf Status und Reichtum – und dies auch zur Schau zu stellen. Während jüngere Menschen Luxus eher in Form von sozialen Erlebnissen, Individualität und Reichtum bewerten. Wobei letzterer bei Jüngeren nicht unbedingt zur Schau gestellt wird.

Einordung der fünf Aspekte für Luxus durch Yanfeng

  • Service: Die Nutzer wünschen sich aufrichtige und zuvorkommende Interaktionen, bei denen jedes Bedürfnis vorhergesehen und erfüllt wird. Wenn diese Bedürfnisse und Wünsche perfekt erfüllt werden, ohne darum bitten zu müssen, fühlen sie sich umsorgt und wertgeschätzt.
  • Vereinfachung: Nutzer erwarten außerdem eine mühelose Handhabung. Für ein luxuriöses Erlebnis muss jede Interaktion vereinfacht oder reduziert werden. So können Nutzer vom Alltag abschalten und sich entspannen, weil sofort klar ist, was zu tun ist.
  • Personalisierung: Nutzer wünschen sich auch ein Verständnis für ihre Vorlieben und die Vorwegnahme ihrer Präferenzen. Wenn Nutzer sich mit einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Marke verbunden fühlen und ihr vertrauen, geben sie bereitwillig die Kontrolle ab und entspannen sich.
  • Komfort: Nutzer wollen ihre Umgebung als eine Erweiterung ihres Zuhauses bzw. ihres „persönlichen Kokons“ erleben. Dadurch fühlen sie sich wohl und schirmen sich von ihrem hektischen Alltagsleben ab. Es ermöglicht ihnen auch, voll da zu sein und das Erlebnis zu genießen.
  • Kontrolle: Nutzer erwarten, dass sie das Tempo vorgeben, den Kurs bestimmen und entscheiden können, was wann geschieht. Dazu gehört auch, dass sie diese Kontrolle aus der Hand geben können, wenn sie es wollen – und sie diese jederzeit wieder übernehmen können.

Die genannten Aspekte waren Ausgangslage für die Arbeit am Konzeptfahrzeug. So sei in den vergangenen zwei Jahren „jede Interaktion im XiM23 geplant“ worden, so Deubzer gegenüber Elektroauto-News.net im Podcast. Über die Bindung mit einer mobilen App an die Fahrgäste erkennt das Fahrzeug die festgelegten Präferenzen und stellt das Fahrzeug entsprechend ein. Vier unterschiedliche Erlebnismodi: Calm-, Rich-, Rich+- und Immersive-Mode gestatten es dem Fahrer, die Aspekte in unterschiedlicher Gewichtung/ Ausprägung zu erleben. Hierzu bereits jetzt der Verweis auf den Podcast, da Deubzer dort das Ganze sehr gut darstellt und greifbar erläutert.

Spannend für mich war in diesem Zusammenhang auch die Aussage von Dr. Haslbeck, dass man sich mit den Entwicklern diverser Automobilhersteller ausgetauscht hat. Und dass diese ähnliche Aspekte und Schwerpunkte ermitteln konnten und dementsprechend mit vergleichbaren Ansätzen in die Zukunft schreiten. Viel mehr als ein Technologieträger wird das XiM23 Konzept nicht werden. Zeigt aber ganz gut auf, welche „neue und überzeugende Erlebnisse für die Automobilindustrie und die zukünftige Mobilität“ geliefert werden.

Im Detail verstehen es die beiden Herren von Yanfeng, den XiM23 und die Bedeutung für deren Unternehmen und die Automobilindustrie an sich besser einzuordnen. Daher gilt: am besten mal reinhören in die aktuelle Folge.

Gerne kannst Du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche Dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich selbstverständlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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