Xpeng in Deutschland: Händlernetz mit bis zu 130 Standorten geplant

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Felix Katz
Felix Katz
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Immer mehr chinesische Autohersteller versuchen hierzulande ihr Glück. XPeng macht da keine Ausnahme, hat sein Deutschlanddebüt bereits angekündigt und schickt ab zweitem Quartal 2024 die ersten Modelle P7 und G9 auf unsere Straßen. Nun hat das Unternehmen seine Deutschland-Pläne konkretisiert.

Auf der IAA in München hatte Brian Gu, Vice Chairman und Co-President von Xpeng, angekündigt, dass das Unternehmen im Jahr 2024, voraussichtlich im zweiten Quartal, auf den deutschen Markt mit der Luxuslimousine P7 und dem kompakten SUV G9 expandieren wird. Ein drittes Modell soll nur drei Monate später folgen und auch ein kleines Modell sei in Planung. „Der heutige Tag stellt einen wichtigen Schritt auf unserer internationalen Expansionsreise dar“, sagte Gu damals.

Dabei soll nicht nur der Online-Verkauf eine Rolle spielen, es werde auch physische Händler geben. „Unser Erfolg in Deutschland wird unseren Erfolg in Kontinentaleuropa bestimmen“, hat Gu laut FAZ vor der Presse gesagt. Bisher hat Xpeng seine Fahrzeuge bereits außerhalb Chinas in Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden verkauft. Laut Bericht der Automobilwoche hat das das Unternehmen nun seine Deutschland-Pläne konkretisiert; man werde auf traditionelle Vertriebswege setzen.

Xpeng in Deutschland: Händlernetz mit 130 Standorten geplant
Schon zum Ende des Jahres möchte Xpeng hierzulande 30 Standorte etabliert haben, nächstes Jahre soll sich diese Zahl verdoppeln | Bild: Xpeng

Händler sollen von „guter zweistelliger Marge“ profitieren

Markus Schrick, der Deutschlandchef von Xpeng, arbeite derzeit aktiv am Aufbau eines Händlernetzes. Bis zum Ende des laufenden Jahres strebe er laut Automobilwoche an, ein Netzwerk von 15 Partnern und 30 Standorten zu etablieren, wobei sich sowohl die Anzahl der Partner als auch der Standorte im nächsten Jahr verdoppeln sollen. Langfristig plane Xpeng, in Deutschland ein Händlernetzwerk mit 120 bis 130 Standorten zu betreiben, um sicherzustellen, dass kein Kunde mehr als 150 Kilometer zu einem Verkaufspunkt fahren muss. Für den Hersteller stehen Partner, die sich mit der Marke identifizieren und Investitionen tätigen, im Mittelpunkt. Im Gegenzug verspreche Schrick den Partnern überschaubare Anfangsinvestitionen sowie eine „gute zweistellige Marge“.

 „Xpeng tritt in einen der wettbewerbsintensivsten Automobilmärkte der Welt ein, mit Kunden, die die absolut höchsten Standards erwarten; wir wollen eine neue Stufe der Raffinesse mit beeindruckender Technologie einführen, die die neue Ära der intelligenten Mobilität definieren wird“, so Brian Gu laut aktueller Pressemitteilung. Xpeng will seine firmeneigenen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten sowie seine Erfahrung als Technologiepionier nutzen, um eine globale Smart-EV-Marke zu etablieren.

Xpeng in Deutschland: Händlernetz mit 130 Standorten geplant
Neben dem P7 wird 2024 auch das SUV G9 in Deutschland debütieren, jener stellte jüngst einen Laderekord mit 319 kW Spitzenladeleistung auf | Bild: Xpeng

Volkswagen gibt Rückenwind

Xpeng ist nichtmal zehn Jahre alt, konnte im vergangenen Jahr aber bereits mehr als 120.000 Autos verkaufen. Man sollte das Unternehmen also nicht unterschätzen. Das zeigt auch die erst kürzlich eingegangen Partnerschaft mit dem Volkswagen-Konzern. In der Zusammenarbeit ist zunächst die gemeinsame Entwicklung von zwei Elektro-Modellen der Marke VW für das Mittelklasse-Segment geplant. Die China-spezifischen Fahrzeuge ergänzen das MEB-Produktportfolio und sollen 2026 in den chinesischen Markt eingeführt werden. Dies gilt vorbehaltlich des Abschlusses detaillierter Vereinbarungen.

Im Zuge der engen und langfristig angelegten strategischen Kooperation investiere der Volkswagen Konzern rund 700 Millionen US-Dollar in den chinesischen Hersteller. Damit erwirbt Volkswagen im Rahmen einer Kapitalerhöhung 4,99 Prozent der Aktien von Xpeng und erhält einen Sitz als Beobachter (Observer) im Board of Directors von Xpeng. „Der Volkswagen Konzern und Xpeng bringen jeweils ihre Stärken in diese langfristige strategische Partnerschaft ein. Insbesondere bei Smart-EV-Technologien sowie Design- und Entwicklungsfähigkeiten können wir voneinander lernen. Seit der Gründung von Xpeng haben wir umfassende Technologien von der EV-Plattform bis hin zu Konnektivität und ADAS-Software Inhouse entwickelt. Wir freuen uns über die Möglichkeit, unser Know-how in die strategische Partnerschaft mit einzubringen und dadurch auch Mehrwert unsere Aktionäre zu schaffen“, so He Xiaopeng, Chairman und CEO von Xpeng.

Es geht also steil bergauf für den E-Auto-Hersteller aus Fernost – und das scheinbar völlig zu recht. Erst im Juni stellte der Xpeng G9 einen Laderekord auf, indem er beim El-Prix 2023 des norwegischen Automobilverbands (NAF) eine Spitzenladeleistung von 319 kW erreichte. Der G9 und der P7 belegten auch die ersten beiden Plätze im Reichweitentest mit einer um 13 beziehungsweise 10 Prozent höheren realen Reichweite im Vergleich zu den angegebenen WLTP-Werten.

Quellen: Automobilwoche – Xpeng konkretisiert Deutschland-Pläne / FAZ – Die Braut, der VW traut / Spiegel – VW steigt bei chinesischem Hersteller Xpeng ein / Volkswagen – Pressemitteilung vom 26.07.2023

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Felix Katz

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Felix Katz liebt alles, was vier Räder und einen oder gleich mehrere Motoren hat. Nicht nur Verbrenner, sondern vor allem Elektroautos haben es ihm angetan. Als freiberuflicher Autojournalist stromert er nicht nur fast jeden Tag umher, sondern arbeitet seit über zehn Jahren für viele renommierte (Fach-)Medien und begleitet den Mobilitätswandel seit Tag eins mit.

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Thorsten G.

29.2.2024

Wenn der G9 mit 4,9m eim „kpmpakter SUV “ ist, ist der G6, den ich für D übrigens sinnvoller gefunden hätte, dann ein Microcar?

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