War man Mitte Dezember noch der vollen Überzeugung, dass im VW Konzern alle Zeichen auf E-Mobilität stehen, lassen die Ergebnisse einer Greenpeace-Recherche anderes vermuten. So gibt der Recherchebericht zu verstehen, dass der bislang schleppende Verkauf des VW ID.3 mindestens in Teilen selbstverschuldet sei. Doch mit den Vorwürfen vonseiten Greenpeace will sich der VW Konzern nicht abfinden und weht sich entschieden.
Im zuvor verlinkten Artikel wird ersichtlich, dass die Umweltorganisation aufgedeckt haben soll, dass VW-Händler E-Autos eher ungern verkaufen. Grund hierfür seien vor allem finanzielle Nachteile für die Händler. Denn während die Grundmarge bei Verbrenner-Modellen nach Informationen aus Händlerkreisen bei 16 bis 18 Prozent liegt, beträgt sie bei den ID-Modellen nur 6 Prozent. VW wollte diese konkrete Zahl weder bestätigen noch dementieren, so die WirtschaftsWoche. Dieser gegenüber gab VW lediglich zu verstehen: „Das (Agenturmodell) bietet uns die Möglichkeit, eine besonders hohe Preisstabilität (…) beim ID.3 sicherzustellen. Das ist wiederum die Grundlage für eine gesicherte und angemessene Provision für unsere Handelspartner.“
Mittlerweile hat VW sich doch zu einer Aussage hinreißen lassen und hat sich gegenüber 24auto.de geäußert. Denn man wolle die Aussage nicht auf sich sitzen lassen, dass VW beim Verkauf von Elektroautos auf der Bremse stehe. “Kein anderer Automobilhersteller fördert die Transformation in Richtung Elektromobilität so massiv wie Volkswagen. Allein die Marke Volkswagen investiert zwischen 2020 und 2024 11 Milliarden Euro in E-Mobilität”, so ein VW-Sprecher. Des Weiteren führt dieser aus, dass bereits heute jedes zehnte ausgelieferte Fahrzeug ein reines E-Auto sei. Bis Ende November brachte es der VW Konzern auf 128.034 verkaufte Stromer sowie 93.800 PHEV. Die Marke VW alleine brachte es im gleichen Zeitraum auf 105.898 Steckerfahrzeuge – gut zwei Drittel davon rein elektrisch.
In Bezug auf den VW ID.3 gibt man zu verstehen, dass für den VW ID.3 ein neues Vertriebssystem eingeführt wurde: Volkswagen ist direkter Vertragspartner der Kunden, die Händler fungieren nur noch als Agenten. Sie beraten, führen Probefahrten durch und wickeln die Auslieferung ab. Dies bedeutet, dass die selbstständigen Händler die Fahrzeuge nicht mehr vorfinanzieren müssen. Das finanzielle Risiko gegenüber dem klassischen Vertrieb ist somit geringer. An sich ein Pluspunkt. Welchen sich VW allerdings bezahlen lässt, in Form von geringeren Händler-Margen.
Auch diese Aussage lässt VW so nicht im Raum stehen und gibt zu verstehen: “Der ID.3-Verkauf wird in diesem Programm sogar überproportional gefördert”, erklärt der Hersteller. Genauer will man darauf aber nicht eingehen: “Wir bitten in dem Zusammenhang um Verständnis, dass wir zur Frage der Händlermargen aus Wettbewerbsgründen keine internen Zahlen nennen können.”
Quelle: Merkur.de – VW wehrt sich gegen Greenpeace-Vorwürfe: „ID.3-Verkauf wird …“