VW soll Produktion des 20.000-Euro-E-Autos ID.1 in Portugal planen

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Volkswagen plant, ein neues Elektroauto für rund 20.000 Euro auf den Markt zu bringen. Die Fertigung könnte nicht wie bisher vermutet in Tschechien oder der Slowakei stattfinden, sondern in Portugal. Der Standort Palmela, wo Volkswagen aktuell den T-Roc produziert, wird als möglicher Fertigungsort gehandelt. Die Entscheidung soll bis 2027 fallen, wie Business Insider berichtet.

Palmela ist bereits seit den 1990er-Jahren ein wichtiger Produktionsstandort für Volkswagen. Hier entstehen aktuell Modelle wie der T-Roc, der insbesondere in Europa sehr gefragt ist. Die bestehende Infrastruktur und Erfahrung in der Fertigung kompakter Modelle könnten den Standort für das neue Elektroauto besonders attraktiv machen. Zudem verfügt Palmela über ausreichende Kapazitäten, um den Produktionsbedarf eines massenmarkttauglichen Elektroautos zu decken.

Parallel dazu kündigte Volkswagen an, den Nachfolger des T-Roc mit elektrischem Antrieb in Wolfsburg zu bauen. CEO Thomas Schäfer betonte, dass das Werk damit eine zentrale Rolle in der Zukunftsstrategie des Konzerns spiele. Der Golf wird künftig in Mexiko gefertigt, um Platz für neue Modelle zu schaffen. In Wolfsburg sollen moderne Produktionsverfahren Einzug halten, um die neue Generation von Elektroautos auf der SSP-Plattform herzustellen.

Daniela Cavallo, Vorsitzende des Betriebsrats, sieht darin eine wichtige Weichenstellung. Wolfsburg bleibe ein entscheidender Entwicklungs- und Produktionsstandort, der mit der SSP-Plattform eine Vorreiterrolle übernimmt. Der elektrische Golf und der künftige T-Roc sollen jährlich in großer Stückzahl gefertigt werden. Damit sichere sich das Stammwerk eine zentrale Position innerhalb des Konzerns.

Volkswagen verfolgt eine langfristige Strategie in drei Stufen: Zunächst sollen Kosten optimiert und das aktuelle Modellangebot erweitert werden. Anschließend folgt eine Modelloffensive mit neun neuen Autos bis 2027, darunter der ID.2all für unter 25.000 Euro und das geplante 20.000-Euro-Elektroauto, das als ID.1 gehandelt wird. Der ID.2 für 25.000 Euro wird in Martorell, Spanien, bei Seat-Cupra gefertigt. Abschließend will sich Volkswagen als technologisch führende Marke im Volumensegment etablieren und neue Standards setzen.

Schäfer betonte, dass Volkswagen bis 2030 die Nummer eins in Europa bleiben und auch im Elektrozeitalter führend sein will. Die technische Entwicklung in Wolfsburg spiele dabei eine zentrale Rolle. Der Konzern sieht sich bereits in der Phase des Aufholens und setzt auf eine konsequente Umsetzung der geplanten Maßnahmen. Die Modelloffensive soll Volkswagen wieder nach vorne bringen und bezahlbare Elektroautos in großer Stückzahl auf den Markt bringen.

Quelle: Business Insider – Neue VW-interne Überlegung: Wo der künftige 20.000-Euro-Stromer gebaut werden soll

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Pedro G.:

Warum erst 2027 es dauert halt wenn die Plattform auch Hybrid können soll ⁉️

brainDotExe:

Modelle aus Klassen auslagern die in Deutschland eh kaum nachgefragt werden halte ich jetzt eher für eine schlaue Entscheidung.
Eher die Modelle in Deutschland produzieren die hier auch nachgefragt werden ist eher sinnvoll, ein Kleinstwagen wie der ID.1 ist es definitiv nicht.

egon_meier:

Du brauchst VW nicht zu belehrten … sieh dir einfach mal die BEV-Zulassungszahlen Januar 2025 an.
Und erzähle nix von Strohfeuer – das geht seit jahren und und immer besser.

egon_meier:

Volkswagen soll aufwachen – dass VW nicht gerade dumm agiert kann man an die aktuellen Zulassungszahlen in Deutschland sehen: Januar 2025 50%BEV-Marktanteil.
Und was macht der vorbildliche Marktführer? – Ähm … 3,7%

brainDotExe:

Die Modelle mit der geringsten Nachfrage UND geringsten Marge kommen zuletzt, oder hast du den Schuss nicht gehört?

Yoyo:

Wurde Frau Cavallo vom BR in Wolfsburg schon gefragt oder um Zustimmung gebeten?
Ab 2026 kommt der Arbeitsplatzabbau in der deutschen Autoindustrie erst richtig in Schwing….
Dann ist das halt so wie mit den Kutschen damals im letzten Jahrhundert.

Philipp:

Mal die Kirche in Dorf lassen bitte.

Wie viele Autos werden denn im Jahr in dieser Klasse verkauft?
Fährt irgendeiner denn eine Kleinstwagen, oder fragt hier jeder für einen Freund?

Daniel W.:

VW dürfte sich wohl langsam aus Deutschland verabschieden – günstige E-Autos kommen aus Billiglohnländern und Verbrenner aus Trumps Fossil-Land.

Und was die anderen deutschen Autohersteller nach der Bundestagswahl machen? – womöglich das Gleiche wie VW, auslagern und Betriebe schliessen.

Wenn ich mich im Verwandtenkreis umschaue, dann ist die Energiewende deutlich weiter als die Verkehrswende, die lange auf sich warten lassen dürfte.

Gibt es 2030 noch eine deutsche Autoindustrie?

Unterstützt die neue deutsche Regierung E-Autos?

Werden Windräder und Stromnetze noch ausgebaut?

Sinken die Strompreise für Verbraucher und Industrie?

Ist noch Geld übrig für den weiteren Schienenausbau?

steinpilz:

Kann man sich ja Weihnachten 2027 noch überlegen. Man muss auch technologieoffen sein, vielleicht kommt ja noch der Fluxkompensator.

Andree Heinig:

da wacht keiner mehr auf, die sind seit Jahren im Tiefschlaf…

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