VW-Markengruppe Core steigert Absatz und Umsatz

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Michael Neißendorfer
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Die Marken VW, Škoda, Seat/Cupra und Volkswagen Nutzfahrzeuge bilden im Volkswagen-Konzern die Markengruppe Core. Gemeinsam haben sie im ersten Quartal 2025 ihre Umsatzerlöse mit insgesamt rund 35,3 Milliarden Euro deutlich gesteigert. Der Fahrzeugabsatz profitierte von starken Zuwächsen bei den vollelektrischen Modellen, so VW in einer aktuellen Mitteilung.

Gleichzeitig belasteten Rückstellungen im Zusammenhang mit der CO₂-Regulierung in Europa sowie der Diesel-Thematik das Operative Ergebnis, das im ersten Quartal auf 1,12 Milliarden Euro zurückging. Auch Bestandsabwertungen im Zusammenhang mit den angekündigten Einfuhrzöllen in den Vereinigten Staaten wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus. „Diese externen Herausforderungen zeigen, dass wir unsere Performance Programme in den Marken weiter mit Nachdruck verfolgen müssen. Wir arbeiten weiter daran, die Batteriekosten zu senken, Fabrikkosten und Gemeinkosten zu reduzieren, Entwicklungszeiten zu verkürzen und die Softwarequalität zu verbessern“, sagte David Powels, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, Geschäftsbereich Finanz sowie Finanzen der Markengruppe Core.

Der Absatz der vier Marken stieg auf 1,22 Millionen Fahrzeuge, ein Plus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Umsatz verbesserte sich um 7,8 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro (32,8 Milliarden Euro in Q1 2024). Das Operatives Ergebnis von 1,1 Milliarden Euro (2,1 Milliarden Euro in Q1 2024) wurde durch Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der Diesel-Thematik belastet, zudem wirkte die Bildung von Rückstellungen aufgrund der bestehenden CO2-Regulierung in Europa negativ auf das Ergebnis.

Die Rendite von 3,2 Prozent (6,4 Prozent in Q1 2024) wurde zudem durch Aufwendungen aus der Bestandsabwertung von im Transport befindlichen Fahrzeugen aufgrund der ab Anfang April in den Vereinigten Staaten angekündigten Einfuhrzölle belastet. Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die Markengruppe Core erfolgreiche Markteinführungen wie etwa des Škoda Elroq und einen deutlich gestiegenen Absatz vollelektrischer Modelle.

Trotz der aktuellen Herausforderungen wachse die Markengruppe Core immer enger zusammen, so VW, und konzentriere sich in den kommenden Jahren in gemeinsam erarbeiteten strategischen Handlungsfeldern auf die Steigerung der Effizienz durch eine Ausweitung der Zusammenarbeit.

Im Sinne stärkerer Vernetzung werde das globale Produktionsnetzwerk der Markengruppe, bestehend aus 22 Standorten, künftig über fünf Produktionsregionen gesteuert. Die Produktion soll effizienter und zukunftsorientiert aufgestellt werden, damit markenübergreifende Synergien sowie regionale Kostenvorteile gehoben werden können.

Auch die Anzahl der Ländercluster für die Technische Entwicklung soll markenübergreifend verringert werden. Marktanforderungen und Kundenwünsche sollen sich künftig so besser und effizienter berücksichtigen lassen. Zudem sollen die Entwicklungszeiten neuer Fahrzeuge verkürzt werden, verbunden mit einer schnelleren Reaktionszeit auf Marktveränderungen.

Die Zusammenarbeit der Volumenmarken im „Electric Urban Car Family“-Projekt verlaufe planmäßig. Ab 2026 will die Markengruppe Core unter der Projektleitung von Seat/ Cupra Elektroautos zu einem Preis von rund 25.000 Euro auf den Markt bringen. Die vier geplanten Modelle – zwei von der Marke Volkswagen und je ein Modell von Cupra und Škoda – werden an den spanischen Standorten Martorell und Pamplona gefertigt, die Vorbereitungen dafür laufen an den beiden Werken bereits auf Hochtouren. Über den gesamten Produktlebenszyklus erschließe sich allein durch die Zusammenarbeit in der „Electric Urban Car Family“ auf Markengruppenebene ein Synergiepotential von insgesamt 650 Millionen Euro.

Mit dem vereinbarten Programm „Zukunft Volkswagen“ wurden zum Jahresende zudem die wesentlichen Grundlagen für die Wettbewerbsfähigkeit der Volkswagen AG in Deutschland gelegt. Das Programm soll wieder für wirtschaftliche Stabilität sorgen, dafür stehen allerdings ein Stellenabbau und Werksschließungen bevor. VW arbeitet laut eigener Aussage mit Hochdruck an der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen – die einen Renditepfad generieren sollen, der mittelfristig für die Markengruppe Core eine Umsatzrendite von 8 Prozent abbilde.

Volkswagen Pkw bei Absatz und Umsatz im Plus

Volkswagen Pkw erzielte im ersten Quartal 2025 einen Absatz von mehr als 726.000 Fahrzeugen (ohne China, inkl. Fremdfertigung), was einem Anstieg von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Hierzu habe unter anderem der anziehende Verkauf der Modelle ID.4, ID.7, T-Cross und Tiguan sowie die erfolgreiche Markteinführung des Tayron beigetragen. Die Umsatzerlöse lagen mit 21,2 Milliarden Euro um 10,2 Prozent höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis ging insbesondere nach Sondereffekten um 84,9 Prozent auf 112 Millionen Euro zurück. Die operative Rendite der Marke Volkswagen sank dadurch deutlich auf 0,5 Prozent gegenüber 3,9 Prozent im Vorjahr.

Škoda weiterhin auf Rekordkurs

Die tschechische VW-Tochter Škoda konnte im ersten Quartal 2025 an die Erfolge aus dem Geschäftsjahr 2024 anknüpfen – dem besten in ihrer Geschichte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnte Škoda seine Auslieferungen um 8,2 Prozent auf 238.600 Fahrzeuge steigern. Die Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge und Plug-in-Hybride wurden mit insgesamt 36.900 Fahrzeugen mehr als verdoppelt. Durch die steigende Nachfrage, das breite und moderne Modellangebot sowie die konsequente Kostenoptimierung im Rahmen des Next Level Efficiency+ Programms erzielte die Marke einen Umsatz von 7,3 Milliarden Euro (+10,4 Prozent). Das operative Ergebnis stieg auf 546 Millionen Euro bei einer stabilen Umsatzrendite von 7,5 Prozent.

Seat/ Cupra leidet unter seinem E-Auto-Erfolg

Die spanische Seat S.A. erzielte im ersten Quartal einen Umsatz von 3,9 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (3,8 Milliarden Euro) entspricht. Gleichzeitig erzielte Seat ein operatives Ergebnis von nur noch 5 Millionen Euro, ein dramatischer Rückgang von 221 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (Q1 2024: 226 Millionen Euro).

Dieser Rückgang sei auf mehrere Faktoren zurückzuführen, z. B. eine Verschiebung des Verkaufsmixes hin zu Elektroautos sowie europäische Einfuhrzölle auf den in China produzierten Cupra Tavascan. Zusätzlicher Druck ergab sich aus einem komplexen globalen Umfeld und einem sich verschärfenden Wettbewerb, insbesondere in wichtigen Märkten für Elektroautos. Die operative Umsatzrendite sank auf 0,1 Prozent, was einem Rückgang von 5,8 Prozentpunkten gegenüber Q1 2024 entspricht.

Volkswagen Nutzfahrzeuge

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) erreichte im ersten Quartal 2025 einen Absatz von fast 109.000 Fahrzeugen – was einem Rückgang von 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Der Hauptgrund hierfür liege im geplanten Modellwechsel auf den neuen Transporter, der das „Bulli Trio“ mit Multivan und ID. Buzz komplettiert. Die Umsatzerlöse lagen mit 4,1 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau (-0,8 Prozent). Das operative Ergebnis sank um 91 Prozent auf 37 Millionen Euro. Die operative Rendite lag bei 0,9 Prozent, ein Rückgang von 8,6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreswert.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 05.05.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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