Volkswagen-Chefstratege: VW-Elektroautos künftig ohne CO2-Rucksack

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Michael Neißendorfer
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Michael Jost, seit 2015 Chefstratege der Marke Volkswagen, sprach in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel über den Abschied vom Verbrennungsmotor, den Siegeszug der Elektromobilität und den nicht vorhandenen CO2-Rucksack von kommenden VW-Modellen.

Wir sind global relevant und haben damit natürlich auch eine globale Verantwortung“, so Jost. Aber Volkswagen sei „ein Supertanker, den man nicht wie ein Schnellboot steuern kann“. Zukunftsstrategien müssen auf etlichen Ebenen erklärt und diskutiert werden. Der Einstieg in die E-Mobilität, der nun bevorstehe, habe „natürlich auch zur Konsequenz, dass man woanders raus muss, Ressourcen umschichtet. Deshalb hören wir aber nun in sieben oder acht Jahren nicht abrupt auf, Autos mit Benzin- oder Dieselmotor zu bauen.“ Allerdings sei die Frage berechtigt, wie lange die Verbrenner-Technologie noch weiterentwickelt werden soll.

Der Verbrennungsmotor wird nach und nach auslaufen“, sagt Jost. Wie schnell hänge zum einen „auch davon ab, wie unsere Kunden Elektroautos annehmen“. Zum anderen von den Gesetzgebern: „In Europa, einem unserer wichtigsten Märkte, werden voraussichtlich ab 2040 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen – in einzelnen Ländern der EU sogar zum Teil sogar noch deutlich früher.“ Auch in den USA und in China bewegen sich Verbrenner Richtung Abstellgleis. In anderen Teilen der Welt, so Jost, werde sich die Elektromobilität aber nicht so schnell durchsetzen.

Eines sei den Verantwortlichen bei VW wichtig. Elektroautos sollen „keine Verzichtsautos sein“. Elektromobilität solle Spaß machen. Elektroautos seien „coole Autos – mit mehr Platz, die mehr Fahrspaß bieten, die vernetzt und sauber sind. Das wird die Kunden überzeugen“, ist sich der VW-Chefstratege sicher.

Auch die Klimabilanz stimme bei künftigen VW-Modellen, und das schon bei der Auslieferung. Elektroautos von VW schleppen Jost zufolge keinen schweren CO2-Rucksack mit auf die Straße: „Unser VW I.D., der 2020 auf den Markt kommt, wird null Tonnen mitbringen. Weil wir – und unsere Zulieferer – in der Produktion Kohlendioxid vermeiden, reduzieren und über den Kauf von CO2-Zertifikaten kompensieren“. Das sei auch bei allen weiteren künftigen Modellen so geplant.

Quelle: Tagesspiegel – „Wir haben nicht mehr viel Zeit“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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