Dass verschiedene Ausführungen vom BMW i5 und dem Mercedes EQE in der Fachpresse gegeneinander antreten, hatten wir in den vergangenen Wochen immer wieder. Die Auto Zeitung (AZ) hat in ihrer Ausgabe 4/2024 aber in den Vergleich noch den Lucid Air mit aufgenommen, was den fast ausgelutschten Vergleich doch wieder spannend macht. Wie schneidet der edle Exot gegen die beiden inzwischen etablierten deutschen Elektro-Limousinen der Oberklasse ab?
Konkret miteinander verglichen haben die AZ-Tester den BMW i5 eDrive40, den Mercedes EQE 350 sowie den Lucid Air Pure AWD. Mit einem Preis von knapp 80.000 Euro ist der BMW in diesem Dreikampf der Oberklasse das günstigste Fahrzeug, der Mercedes kostet knapp 95.000 Euro, das Modell des US-amerikanischen Herstellers Lucid kostet mit 111.000 Euro am meisten. Allerdings bringt der Air im Vergleich zu den Kontrahenten technische Vorzüge mit sich. So ist er mit 358 kW (487 PS) deutlich leistungs- und somit beschleunigungsstärker. Und Dank 800-Volt-Technologie hängt er mit maximal 250 kW Ladeleistung hier die beiden deutschen Modelle ab, die mit höchstens 170 kW (Mercedes) und 205 kW (BMW) laden können.
Lucid Air hat den größten Akku
Der Akku ist mit 92 kWh beim Lucid nur wenig größer als beim Mercedes, der des BMW ist mit 81,2 kWh ein Stück kleiner. Beim Testverbrauch liegen alle drei Modelle laut AZ dicht beieinander. Am meisten Strom gönnte sich der EQE mit 23,5 kWh, beim Lucid waren es 22,4 kWh, der BMW war mit 21,8 kWh am sparsamsten, liefert aber auch die im Vergleich geringsten Leistungsdaten. Daraus resultieren ähnliche Testreichweiten von 372 Kilometern (BMW) bis 411 Kilometern (Lucid).

Mit seinem starken Motor, den tollen Beschleunigungswerten und der höchsten Reichweite setzt sich der Lucid Air in der Kategorie „Motor/Getriebe“ recht deutlich gegen BMW und Mercedes durch. Das bleibt jedoch sein einziger Stich in der Eigenschaftswertung, denn wie schon in den meisten vorangegangenen Tests dominiert der i5 nicht nur den EQE, sondern distanziert auch den Lucid in den Kategorien „Karosserie“, „Fahrkomfort“ und „Fahrdynamik“. Der Lucid fällt hierbei vor allem durch deutlich längere Bremswege mit Punktverlusten im direkten Vergleich auf.
BMW auch bei Kosten und Umwelt vorne
In der Eigenschaftswertung liegt der BMW am Ende mit 2973 von 4000 möglichen Punkten an der Spitze, der Lucid Air belegt Rang zwei mit 2897 Punkten, der Mercedes muss sich mit 2893 Punkten begnügen. Für die Endabrechnung fehlt aber noch die Kategorie „Kosten/Umwelt“. Aufgrund des hohen Preises und der dabei schwächeren Multimedia-Ausstattung schneidet der Lucid hier am schwächsten ab. Die meisten Punkte bekommt wiederum der BMW, womit der i5 sich mit 3214 von 5000 Punkten souverän den Sieg sichert. Mit 3119 Punkten schiebt sich der Mercedes noch auf Rang zwei, der Lucid Air wird knapp dahinter mit 3108 Punkten Dritter.

Dem US-Amerikaner attestieren die Tester jedoch, eine „wohltuende, attraktive Alternative zu den etablierten Marken“ zu sein. Der Antrieb mache ihn in diesem Dreikampf zwar überlegen, der hohe Preis sorge aber dafür, dass er im Oberklasse-Segment ein Außenseiter bleibe. Allerdings soll es den Lucid Air bald auch als günstigere Version mit Heckantrieb geben. Beim Mercedes EQE loben die Tester den hohen Komfort, das beste Gesamtpaket vor allem mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis liefere jedoch der Münchner.
Quelle: Auto Zeitung (4/2024, S. 62 bis 69) – „Kampf um die Spitzenposition“








Kommentare (13)
Mr.Hu
3.2.2024Wenn man ihn sich leisten kann und viel Autobahn fährt, dann ist der Lucid der beste Deal. Laden mit 250 kW ist hier ausschlaggebend. Der EQE ist optisch nicht mein Fall und den Innenraum finde ich persönlich trist. Das beste gesamtpaket schnürt auch für mich der i5, weil Kostenvorteil und angenehm konventionelle Optik. Sicherlich liegt’s zum Teil aber auch daran, dass ich Fan der Schmiede bin.
Vandemo
3.2.2024Eine Elektroautofirma das kurz vor der Pleite steht?
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/lucid-motors-es-ist-ein-blutbad-investoren-zaehlen-ceo-peter-rawlinson-an-a-adb14fb5-b86c-45ba-b2a0-3420b3507490
Mr.Hu
4.2.2024Abgesehen davon, dass der Arzikel fast 1 Jahr alt ist: Lucid wird schon seit Jahren der Tod vorhergesagt, Elon Musk hat vorletztes Jahr getwittert, dass Lucid nicht mehr lange in der Welt sei. Einer seiner Fans hat was von „2023 insolvent“ geschrieben. Was ist passiert? Nichts. Pures Wunschdenken. Wieso sollte Lucid mit saudischer Unterstützung auch pleitegehen? Bei dem Technologievorsprung (Laden bis 300kW, 924-Volt-Bordnetz, Top-Raumausnutzung etc.) keine Chance.
Gastschreiber
3.2.2024Definitiv nicht, der Lucid Air ist dermaßen laut vom Fahrgeräusch und unkomfortabel vom Fahrwerk, dass lange Strecken damit schnell zur Qual werden. Wir haben bspw. bei der Probefahrt den Händler angerufen wie man den Motorsound abstellt :) aber es war der Sound des Motors. Unangenehm.
I5 fand ich auch sehr angenehm, aber mir noch zu viel Verbrenner, EQE wäre meine Wahl. Gefahren bin ich alle drei Modelle.
Mit BMW und MB macht man nichts verkehrt finde ich, eher emotional der Unterschied.
Lucid ist noch weit weg, auch Assistenten, Lokalisierung sind nicht auf dem Niveau der Alternativen, dann lieber NIo statt Lucid, wenn man eine Alternative möchte.
Mr.Hu
4.2.2024Wann und wo bist du den Air gefahren? Prototyp? Bist du ihn überhaupt gefahren? Die Medienberichte von Profis widersprechen dir ziemlich deutlich, hier ein Beispiel:
https://www.auto-motor-und-sport.de/test/lucid-air-touring-v1/
Läubli
6.2.2024Gute Frage, das möchte ich auch wissen… wir kriegen wohl leider keine Antwort, da er es selber nicht weiss und sich zuerst etwas zurechtbiegen muss?
Raffe
3.2.2024Bin persönlich schon beides, Mercedes eqe und Lucid gefahren. Bei der Reichweite liegt der Lucid deutlich vorne, und um nur 411km reichweite aus dem Auto zu bekommen muss man schon ziemlich wild und schnell fahren. Vom innenraum hat Mercedes mehr Bildschirme und bunte Farben, ist cool, braucht man aber nicht unbedingt. Bei der Federung und dem Fahrkomfort habe ich persönlich keinen Unterschied wahrgenommen. Was bei diesem Test überhaupt nicht zum Comfort mit einbezogen wurde, ist die größe des Innenraum, bei dem der Lucid bei weitem vorne liegt. Man hat nicht nur als Beifahrer, hinten und vorne, deutlich mehr Beinfreiheit und insgesamt mehr Platz, sondern der Kofferraum und der Frunk sind auch um einiges größer.
R.M.P
3.2.2024Hallo ihr lieben, wenn ihr schon so einen Test macht, dann bitte ehrlich!!!!!! Einen Mercedes oder BMW zu den Preis wie ihr in angebt zu kaufen geht, aber dann habe ich ein Auto mit der Ausstattung eines Dacia. Ich muss bei beiden mindestens noch 30.000,00 -40.0000,00 € an Extras dazu kaufen im die Extras zuhaben was der Lucid schon hat. Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen
Spiritogre
4.2.2024Du kannst auch den Lucid in besserer Ausstattung bis hoch zu 200.000 konfigurieren. Lucid ist einfach merklich teurer bei billigerem Ambiente und lautem, nervigem Moterensound.
Willy
4.2.2024Was fehlt denn dem BMW oder Mercedes? Der Vergleich mit Dacia ist kompletter Blödsinn. Für mich ist das ein Indikator für die Qualität des Kommentars.
Robbi
3.2.2024Der Vergleich hinkt, der Lucid hat Allrad, hätten die beiden anderen auch Allrad, würden sie mehr verbrauchen und wären deutlich teurer. Das Model S wäre in dem Vergleich der Sieger, ist aber deshalb nicht dabei gewesen
Robert
7.2.2024An die Redaktion: Kontaktformular finde ich jetzt nicht aber unter den Berichten sind alle Kommentare nicht mehr einsehbar Gruß Robert
Michael Neißendorfer
7.2.2024Unsere Website zieht auf einen anderen Server, siehe das Banner am oberen Ende der Seite, und wie das so ist bei Umzügen: Manche Kisten werden erst später wieder ausgepackt, manche Kisten verschwinden womöglich sogar. Danke fürs Verständnis, dass es grad ein wenig hakelt. Schöne Grüße, Michael