Nachdem die deutsche Bundesregierung Mitte Dezember quasi über Nacht die Förderung von Elektroautos eingestellt hat, fordert der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) als Vertreter der internationalen Fahrzeugbauer in Deutschland eine Fortführung der Förderung emissionsarmer Fahrzeuge sowie ein langfristiges Förderkonzept. Wie t-online unter Berufung auf eine Meldung der Deutschen Presseagentur berichtet, sieht der Verbandspräsident Reinhard Zirpel die Ziele zur Elektromobilität in Deutschland sehr gefährdet.
“Mit dem Wegfall der E-Auto-Förderung verschlechtern sich die Rahmenbedingungen für Elektroautos im kommenden Jahr leider”, stellte Zirpel demnach fest. Neben der zeitnahen Vorstellung eines Gesamtkonzepts für die Förderung der Elektromobilität in den nächsten Jahren fordert der VDIK-Präsident zudem, dass die Zahlung der Umweltprämie wie ursprünglich geplant wieder aufgenommen werden soll, bis eine langfristige neue Lösung gefunden ist.
In diesem Jahr sollten noch maximal 4500 Euro Förderung beim Kauf eines Elektroautos möglich sein, im vergangenen Jahr waren es noch bis zu 6750 Euro – die dann aber ab Mitte Dezember kurzfristig gestrichen wurden.
Wie entwickeln sich die Preise?
Allerdings dauerte es nur Stunden, bis der erste Hersteller verkündete, dass die Kunden den Differenzbetrag erstattet bekämen. Viele weitere Autobauer zogen nach und übernahmen die durch das jähe Förderende entstandenen Mehrkosten.
Das wiederum bekräftigte diejenigen, die der Meinung sind, dass durch die Elektroautoförderung die Preise für die Fahrzeuge ohnehin nur künstlich hochgetrieben werden würden und die Hersteller den Betrag zuvor in der Kalkulation aufgeschlagen haben sollen. Viele sehen das allerdings anders und befürchten, dass nun Elektroautos sogar noch teurer als bisher werden dürften.
Hintergrund des Wegfalls der Förderung war die Haushaltskrise, die durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe entstanden ist. Dieses hatte entschieden, dass ein umgewidmetes Sondervermögen aus der Corona-Krise zugunsten des Klima- und Transformationsfonds (KTF) nicht rechtmäßig und somit nichtig sei. Somit fehlten dem Bundeshaushalt plötzlich insgesamt 60 Milliarden Euro, alleine 17 Milliarden Euro für das Jahr 2024.
Neben anderen Einsparungen traf die Bundesregierung daraufhin die Entscheidung, die Förderung für E-Autos auslaufen zu lassen. Kurz zuvor hatte die Bundesregierung allerdings ebenfalls bekannt gegeben, am Ziel von 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen im Jahr 2030 festzuhalten. Dieses Ziel rücke nun jedoch laut VDIK in weite Ferne. Auch innerhalb der Regierung wird dieser Schritt kritisch gesehen. So äußerten sich mehrere namhafte SPD-Vertreter sehr kritisch.
Quelle: t-online – “Autoverband VDIK fordert weitere Förderung von E-Autos”