UrbanMove und MOQO bringen rein elektrischen Ruftaxi-Kleinbus auf die Straße

Cover Image for UrbanMove und MOQO bringen rein elektrischen Ruftaxi-Kleinbus auf die Straße
Copyright ©

Ego Mobile

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Die Städte brauchen neue Mobilitätslösungen, wollen sie die Belastungen ihrer Innenstädten durch Abgase, Staus und Verkehrslärm nachhaltig mindern und urbane Attraktivität und Lebensqualität erhalten. In Aachen, Wissenschaftsstadt mit vielen innovativen Unternehmen und NRW-Digitalregion, gibt es mit „UrbanMove“ ein Konsortium von Unternehmen und Stadt, das eine umweltfreundliche, stadtverträgliche Lösung für die digitalisierte Mobilität der Zukunft entwickeln will. Einer der Partner ist MOQO, Spezialist für Shared-Mobility.

Ziel von UrbanMove ist es, den öffentlichen Nahverkehr insbesondere in der Innenstadt umweltfreundlich, on-demand und nicht zuletzt auch kundenfreundlich zu gestalten. Dazu soll ein konsequent auf die Wünsche und Anforderungen der Kunden zugeschnittenes on-demand oder auch Rufbus-Angebot geschaffen werden, das vor allem die innerstädtischen Kurzstrecken – die sogenannte Last-Mile – abdeckt. Ein in dieser Weise verbessertes ÖPNV-Angebot, so die Erwartung der Projektbeteiligten, erhöht die Bereitschaft, bei Stadtfahrten auf das eigene Auto zu verzichten. In der Folge wird die Innenstadt vom motorisierten Individualverkehr und seinen negativen Auswirkungen entlastet.

Das Konzept von UrbanMove besteht aus zwei wesentlichen Komponenten: dem Fahrzeug – PeopleMover – und der Plattform, über die das System digital gemanagt wird. Der PeopleMover ist ein extra für die Innenstadt entwickelter Kleinbus. Er wird rein elektrisch mit einer Leistung von 150 kW betrieben und bietet mit acht Sitz- und fünf Stehplätzen 14 Personen Platz. Die Batteriekapazität von bis zu 70 kWh soll für zehn Stunden Einsatzdauer reichen. Gebaut wird der PeopleMover von der eGO Mobile AG, die das Fahrzeug zusammen mit dem Antriebsspezialisten ZF entwickelt hat. In der Perspektive soll der PeopleMover autonom fahren, in der Pilotphase wird er aber einen Fahrer haben.

Fahrt-Reservierung und Zahlung per App

Die Plattform, die auf der Shared-Mobility-Plattform von MOQO basiert, managt das System, hier steckt die „Intelligenz“. Die Plattform erfasst, verarbeitet, analysiert und verwaltet alle relevanten Daten: Dazu gehören Daten über die aktuelle Verkehrssituation und das Wetter, aber auch über die Geschwindigkeit der Fahrzeuge und ihre Auslastung.

Neben der Flottenüberwachung dient die Plattform aber auch als Schnittstelle zum Kunden. Über eine einfach zu bedienende App kann dieser seine Mobilitätswünsche anmelden. Hat er seinen Platz im PeopleMover reserviert, sieht der Fahrgast in Echtzeit, wann und wo der Bus ihn abholt. Auch die Bezahlung wird über die App abgewickelt. Selbstverständlich kann der Kunde auch später noch jederzeit nachschauen, welche Dienste zu welchem Preis er in Anspruch genommen hat.

Die Plattform bietet aber noch mehr Möglichkeiten. Denn MOQO bildet auch alle für Shared Mobility notwendigen Prozesse digital ab. So ist MOQO nicht nur für on-demand Mobilität einsetzbar, sondern auch für Carsharing, Fahrräder, E-Bikes, Roller, Scooter und andere Fahrzeuge. Darüber hinaus können Dienstleistungen wie Fahrerdienste oder Mitfahrgelegenheiten integriert werden. Dank ihrer viele Optionen, ihrer großen Flexibilität, ihrer Skalierbarkeit und nicht zuletzt wegen ihrer Nutzerfreundlichkeit wird die MOQO-Plattform deshalb von immer mehr Sharing-Anbietern in Projekten in vielen europäischen Ländern genutzt.

Mit dieser großen Erfahrung und den vielen Qualitäten war MOQO dann auch für die anderen Projektpartner, das Marktforschungsunternehmen Dialego, das FIR der RWTH Aachen, die e.Go Mobile AG und die Stadt Aachen ein idealer Projektpartner. In diesem Jahr plant das Konsortium den Abschluss des Forschungsprojektes und die Überführung in einen realen Service. Das Interesse von Verkehrsbetrieben im Inn- und Ausland ist bereits überwältigend, wie es in einer aktuellen Mitteilung heißt.

Quelle: MOQO — Pressemitteilung vom 10.02.2020

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Cover Image for Ampere ElectriCity fertigt 600 Renault 5 pro Tag

Ampere ElectriCity fertigt 600 Renault 5 pro Tag

Sebastian Henßler  —  

Nur 15 Monate nach Marktstart feiert ElectriCity Douai 100.000 gefertigte Renault 5 E-Tech und stärkt damit Frankreichs Elektrostrategie.

Cover Image for Wie Aiwanger Chancen der E-Mobilität konsequent übersieht

Wie Aiwanger Chancen der E-Mobilität konsequent übersieht

Sebastian Henßler  —  

Aiwangers Zuspitzung zur EU-Quote trifft einen politischen Nerv, verfehlt aber die Realität einer Industrie, die weiß, dass Stillstand teuer werden kann.

Cover Image for Tesla Model 3 Standard kommt nach Deutschland ab 36.990 Euro

Tesla Model 3 Standard kommt nach Deutschland ab 36.990 Euro

Sebastian Henßler  —  

Tesla bringt das Model 3 Standard nach Deutschland, mit 36.990 Euro Einstiegspreis, 534 Kilometern WLTP Reichweite und 13 kWh/ 100 km Verbrauch.

Cover Image for Porsche: Nicht jeder Markt ist bereit für Elektro

Porsche: Nicht jeder Markt ist bereit für Elektro

Sebastian Henßler  —  

Porsche nimmt Tempo aus reinen E-Projekten und setzt verstärkt auf Hybrid und Verbrenner, um unterschiedliche Märkte und Kundenwünsche besser abzuholen.

Cover Image for Carwow: Verbraucher brauchen bei E-Autos klare Regeln und Planungssicherheit

Carwow: Verbraucher brauchen bei E-Autos klare Regeln und Planungssicherheit

Michael Neißendorfer  —  

Mit der neuen Kaufprämie für Elektroautos ist zwar ein wichtiger Rahmen gesetzt, doch für Verbraucher und Hersteller bleiben zentrale Fragen offen.

Cover Image for Magna Steyr könnte 2026 deutlich mehr China-Modelle bauen

Magna Steyr könnte 2026 deutlich mehr China-Modelle bauen

Sebastian Henßler  —  

Magna Steyr gewinnt nach schwierigen Jahren neue Dynamik, da GAC und Xpeng in Graz Elektroautos fertigen und ihre Europa-Strategie gezielt ausbauen.