Uni Yozgat möchte Hanf-Batterie für Türkei „E-Auto fürs Volk“entwickeln

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Bekanntermaßen plant die Türkei ihr eigenes „E-Auto fürs Volk“. Bereits gegen Ende 2017 hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt, das Land wolle bis zum Jahr 2021 eine neue Automarke zum Leben erwecken. Diese Pläne wurden im Juni 2018 konkreter und erfuhren im April 2019 bereits eine Schärfung. Die Universität Yozgat Bozok möchte ihren Teil zum TOGG-Stromer beitragen und eine äußerst leistungsstarke, günstige Hanf-Batterie für das „E-Auto fürs Volk“ aus der Türkei entwickeln.

Hierzu greift die Uni Yozgat auf ein Forschungszentrum für industriellen Hanf mit über 100 Mitarbeiter zurück. Der Ansatz Hanf in Elektroauto-Batterien zu nutzen ist in den vergangenen Jahren aufgekommen, nachdem Forscher der Clarkson University in New York herausfanden, dass man Hanf-Abfallprodukte in sogenannte Superkondensatoren – Stromspeicher – transformieren kann. Nach Aussage der Forscher seien diese Hanf-Superkondensatoren besser als Graphen-Kondensatoren, die für Batterien benötigt werden – und kosten gerade mal ein Tausendstel im Vergleich.

Im September 2019 konnten wir dann erfahren, dass der E-SUV des Firmen-Zusammenschlusses noch 2019 vorgestellt werden soll, was auch eingehalten werden konnte. 2020 geht es in ebenso großen Schritten voran. Die Grundsteinlegung für das geplante E-Auto-Werk ist erfolgt. Ab 2022 soll deren E-Auto dann offiziell in den Verkauf gehen. Nicht nur im eigenen Land, sondern von Beginn an, auch in Deutschland. Fünf inländische Unternehmen – Anadolu Group, BMC, Kök Group, Türkcell und Zorlu Holding mit jeweils 19% der Anteile und die Union of Chambers and Commodity Exchanges of Turkey (TOBB) mit 5% der Anteile – leiten das Gemeinschaftsunternehmen TOGG (Automobile Joint Venture Group) der Türkei gemeinsam.

Ob TOGG tatsächlich auf die Hanf-Batterie beim eigenen Stromer setzt ist fraglich. Da man eben auch noch ganz am Anfang der Untersuchungen steht und es wohl noch eine Weile dauern wird, bis erste Batterien auf Hanfbasis tatsächlich zum Einsatz kommen können. Der Anstoß Hanf in all seinen Facetten zu erforschen – damit auch für E-Auto-Batterien – kam übrigens von niemand geringerem als dem türkischen Präsidenten Erdogan, wie der Rektor der Yozgat Bozok Universität, Prof. Dr. Ahmet Karadag zu verstehen gab.

Seit drei Jahren forsche man auf dem Gebiet und sei bereits sehr weit gekommen. Mittlerweile würden sich zahlreiche größere Unternehmen an die Universität wenden, um von ihren Forschungen zu profitieren. „Wir sind die einzige Universität in der Türkei, die sich den wirtschaftlichen Nutzen des Hanfs angenommen hat“, so Karadag. Gespannt warten wir darauf, ob Hanf- in der Tat künftig als Alternative zu Lithium-Batterien zum Einsatz kommen.

Quelle: hurriyet.de – Türkei: Uni Yozgat möchte Hanf-Batterien für Elektroauto TOGG entwickeln

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Peha1:

Wie immer so eine Hanfbatterie funktioniert, zu hoffen ist, dass dann alle etwas entspannter sind.

EinEvIngenieur:

… Und das soll wie funktionieren? Der Artikel machtauf vielen Portalen die Runde und ist komplett inhaltsleer. Soll ich mich nun wundern, dass es aus diesem verruchten Hanf ist?

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