Ultium Drive: GMs Antriebspalette für die vollelektrische Zukunft

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General Motors

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Bei den Elektroautos der nächsten Generation will General Motors auf einen Palette von fünf austauschbaren Antriebseinheiten und drei Motoren zurückgreifen, die zusammen als „Ultium Drive“ bezeichnet werden. Das Ultium Drive-Antriebskonzept soll den US-Autohersteller dabei unterstützen, sein derzeitiges Portfolio auf eine vollelektrische Produktpalette umzustellen. Ultium Drive biete gegenüber den früheren Elektroautos von GM erhebliche Vorteile in Bezug auf Leistung, Skalierbarkeit, Geschwindigkeit der Markteinführung und Produktionseffizienz, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.

Ultium Drive kombiniert Elektromotoren und Ein-Gang-Getriebe, um die Räder der kommenden Elektroautos von GM anzutreiben. Der Strom dafür kommt von den ebenfalls Ultium genannten Batterien. GM wird das Design und die Entwicklung der modularen Architektur von Ultium Drive selbst leiten. Ultium Drive reagiert beim Gasgeben schneller und direkter als seine Verbrenneräquivalente und verfügt über eine präzise Drehmomentregelung seiner Motoren für eine gleichmäßige Leistungsabgabe. GM strebt mit den Motoren innerhalb der Ultium Drive-Reihe eine branchenführende Drehmoment- und Leistungsdichte an und will mit der Antriebspalette ein breites Spektrum verschiedener Fahrzeugtypen ausstatten.

Die Leistung und Vielseitigkeit der Ultium-Antriebseinheiten soll GM dabei helfen, einerseits leistungshungrige Segmente wie Pick-ups und Sportwagen auf vollelektrische Antriebe umzustellen und gleichzeitig die Bandbreite auch nach unten zu erweitern, um das Elektroauto-Portfolio von GM in Zukunft möglichst breit aufzustellen. Die Ultium Drive-Familie umfasst verschiedene Kombinationen aus Frontantrieb, Hinterradantrieb und Allradantrieb, mit einem oder mehreren Motoren in drei verschiedenen Leistungsstufen, einschließlich Hochleistungs- und Geländetauglichkeit.

„GM hat Getriebe für viele namhafte Autohersteller gebaut. Die Herstellung von Motoren, Getrieben, Antriebskomponenten und -systemen gehört zu den bekanntesten und gefragtesten Kompetenzen von GM. Unsere Fertigungskompetenz erweist sich beim Übergang zu Elektroautos nicht nur als übertragbar, sondern auch als vorteilhaft.“ – Ken Morris, GM-Vizepräsident für Autonomes Fahren und Elektroautos

GM hat 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Elektroautos auf Ultium Drive angewendet. Der Hersteller setzt auf leichtes und effizientes Design mit cleveren Detaillösungen. Durch die Integration der Leistungselektronik in die Baugruppen der Antriebseinheiten beispielsweise konnte die Masse der Leistungselektronik gegenüber der vorherigen Elektroauto-Generation von GM um fast 50 Prozent reduziert werden, wodurch Kosten und Platz gespart und das Leistungsvermögen um 25 Prozent erhöht wurden.

Ultium Drive GM Elektroauto-Motor
General Motors

Wie beim branchenweit ersten, fast vollständig drahtlosen Batteriemanagementsystem von GM erleichtere auch diese Konsolidierung von Teilen und Funktionen die Skalierung von Ultium Drive in der zukünftigen E-Auto-Produktreihe von GM, teilt der Autokonzern mit. GM will Fahrzeugdesign- und Produktionskosten einsparen, indem Ultium Drive parallel zur kommenden Generation von Elektroautos entwickelt wird. Dabei nutzt der Hersteller internes Know-how, um die Effizienz zu verbessern und Antriebseinheiten und Motoren in zukünftige Fahrzeuge zu integrieren.

„Wie auch bei anderen Antriebssystemen, die komplex und kapitalintensiv sind und viel geistiges Eigentum enthalten, ist es immer besser, sie selbst herzustellen. Das gesamte Angebot an Elektroautos von GM sollte von der Entwicklung von Ultium Drive profitieren. Unser Engagement für eine stärkere vertikale Integration wird voraussichtlich zu einer zusätzlichen Kosteneffizienz führen.“ – Adam Kwiatkowski, GM-Chefingenieur Global Electrical Propulsion

Die meisten Ultium Drive-Komponenten, wie etwa Gussteile, Zahnräder und Baugruppen, werden in den bestehenden globalen Werken von GM, wo auch Teile für Verbrenner produziert werden, auf geteilten und flexiblen Montagelinien gebaut, sodass das Unternehmen seine E-Auto-Produktion schneller hochfahren und Skaleneffekte erzielen kann. Der Produktionsmix soll jeweils an die aktuelle Marktnachfrage angepasst werden.

Quelle: General Motors – Pressemitteilung vom 16.09.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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