Bekanntermaßen plant die Türkei ihr eigenes „E-Auto fürs Volk“. Bereits gegen Ende 2017 hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt, das Land wolle bis zum Jahr 2021 eine neue Automarke zum Leben erwecken. Diese Pläne wurden im Juni 2018 konkreter und erfuhren im April 2019 bereits eine Schärfung. Im September konnten wir dann erfahren, dass der E-SUV noch 2019 vorgestellt werde. Gesagt, getan – nachfolgend gibt’s die Fakten und Fotos.
Fünf inländische Unternehmen – Anadolu Group, BMC, Kök Group, Türkcell und Zorlu Holding mit jeweils 19% der Anteile und die Union of Chambers and Commodity Exchanges of Turkey (TOBB) mit 5% der Anteile – leiten das Gemeinschaftsunternehmen TOGG (Automobile Joint Venture Group) der Türkei gemeinsam. Dieses zeichnet sich für die Entwicklung und Serieneinführung des Elektro-SUV im Mittelklasse-Segment verantwortlich. An der Spitze des Unternehmens steht mit Gürcan Karakas ein ehemaliger Bosch-Manager, welcher seinen Teil dazu beitragen soll, dass der E-SUV bis 2022 auf die Straße kommt.
Für das Design des Erstlingsstromers habe man sich Unterstützung des italienischen Designstudio Pininfarina gesichert. Deren Handschrift lässt sich durchaus erkennen. Der Elektro-SUV von TOGG setzt auf Komfort, Platz für bis zu fünf Personen sowie moderne Fahrerassistenzsysteme mit Selbstfahr-Funktionalitäten. Bedingt durch den geringeren Platzbedarf an technische Komponenten, im Vergleich zu einem Verbrenner, bietet der SUV im Innenraum mehr Platz. Des Weiteren bietet dieser eine bessere Beschleunigung und stellt geringere Gesamtbetriebskosten in Aussicht. Nach Aussage von TOGG dürfe man zudem einen „Smart Car“ erwarten, welches mit hoher Konnektivität, einem großen digitalen Display und nur noch wenigen physischen Schaltern aufwartet.
Frühere Informationen ließen erahnen, dass mehrere Modelle, die auf fünf unterschiedlichen Plattformen aufbauen, geplant sind. Hierzu zählen eine klassische Limousine, eine Kombilimousine, ein Kombi, ein Roadster und ein SUV-Crossover. Beim SUV wird TOGG ein wenig konkreter und stellte die modulare Plattform vor. Als Kunde hat man die Wahl zwischen zwei Motorisierungen: Heckantrieb mit einer 150 kW (203 PS) starken E-Maschine oder Allrad mit einem zusätzlichen E-Motor vorne für eine Systemleistung von 300 kW (406 PS). Von Null auf Hundert soll es in 7,6 beziehungsweise 4,8 Sekunden gehen.
Das Prinzip der zwei Alternativen behält man auch beim Batteriepaket bei. So kann TOGGs E-SUV wahlweise 300 km oder mehr als 500 km weit fahren. Durch seine Schnellladefähigkeit soll es möglich sein den Stromer in weniger als 30 Minuten auf 80 Prozent der Batteriekapazität zu bringen. Zum Fahrzeugpreis hat sich TOGG bisher nicht geäußert, gab aber zu verstehen, dass man an den fünf geplanten Baureihen festhält.
Geplant sei zudem bis zu 175.000 Elektroautos in einer Fabrik in der nordwestlichen Provinz Bursa zu fertigen. Dabei sollen mehr als 4.000 Arbeitskräfte entstehen. Damit dies möglich wird, stehen Investments in Höhe von mehr als 3,3 Milliarden Euro im Raum. Ergänzt durch entsprechende Steuererleichterungen und die Tatsache, dass der Staat zudem selbst mindestens 30.000 Fahrzeuge von TOGG erwerben will.
Quelle: Webseite von TOGG