Türkeis E-Auto fürs Volk ist ein Elektro-SUV mit 500 km Reichweite und italienischem Design

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TOGG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Bekanntermaßen plant die Türkei ihr eigenes „E-Auto fürs Volk“. Bereits gegen Ende 2017 hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan angekündigt, das Land wolle bis zum Jahr 2021 eine neue Automarke zum Leben erwecken. Diese Pläne wurden im Juni 2018 konkreter und erfuhren im April 2019 bereits eine Schärfung. Im September konnten wir dann erfahren, dass der E-SUV noch 2019 vorgestellt werde. Gesagt, getan – nachfolgend gibt’s die Fakten und Fotos.

Fünf inländische Unternehmen – Anadolu Group, BMC, Kök Group, Türkcell und Zorlu Holding mit jeweils 19% der Anteile und die Union of Chambers and Commodity Exchanges of Turkey (TOBB) mit 5% der Anteile – leiten das Gemeinschaftsunternehmen TOGG (Automobile Joint Venture Group) der Türkei gemeinsam. Dieses zeichnet sich für die Entwicklung und Serieneinführung des Elektro-SUV im Mittelklasse-Segment verantwortlich. An der Spitze des Unternehmens steht mit Gürcan Karakas ein ehemaliger Bosch-Manager, welcher seinen Teil dazu beitragen soll, dass der E-SUV bis 2022 auf die Straße kommt.

TOGG E-SUV Front
TOGG

Für das Design des Erstlingsstromers habe man sich Unterstützung des italienischen Designstudio Pininfarina gesichert. Deren Handschrift lässt sich durchaus erkennen. Der Elektro-SUV von TOGG setzt auf Komfort, Platz für bis zu fünf Personen sowie moderne Fahrerassistenzsysteme mit Selbstfahr-Funktionalitäten. Bedingt durch den geringeren Platzbedarf an technische Komponenten, im Vergleich zu einem Verbrenner, bietet der SUV im Innenraum mehr Platz. Des Weiteren bietet dieser eine bessere Beschleunigung und stellt geringere Gesamtbetriebskosten in Aussicht. Nach Aussage von TOGG dürfe man zudem einen „Smart Car“ erwarten, welches mit hoher Konnektivität, einem großen digitalen Display und nur noch wenigen physischen Schaltern aufwartet.

Frühere Informationen ließen erahnen, dass mehrere Modelle, die auf fünf unterschiedlichen Plattformen aufbauen, geplant sind. Hierzu zählen eine klassische Limousine, eine Kombilimousine, ein Kombi, ein Roadster und ein SUV-Crossover. Beim SUV wird TOGG ein wenig konkreter und stellte die modulare Plattform vor. Als Kunde hat man die Wahl zwischen zwei Motorisierungen: Heckantrieb mit einer 150 kW (203 PS) starken E-Maschine oder Allrad mit einem zusätzlichen E-Motor vorne für eine Systemleistung von 300 kW (406 PS). Von Null auf Hundert soll es in 7,6 beziehungsweise 4,8 Sekunden gehen.

TOGG E-SUV Seitenansicht
TOGG

Das Prinzip der zwei Alternativen behält man auch beim Batteriepaket bei. So kann TOGGs E-SUV wahlweise 300 km oder mehr als 500 km weit fahren. Durch seine Schnellladefähigkeit soll es möglich sein den Stromer in weniger als 30 Minuten auf 80 Prozent der Batteriekapazität zu bringen. Zum Fahrzeugpreis hat sich TOGG bisher nicht geäußert, gab aber zu verstehen, dass man an den fünf geplanten Baureihen festhält.

Geplant sei zudem bis zu 175.000 Elektroautos in einer Fabrik in der nordwestlichen Provinz Bursa zu fertigen. Dabei sollen mehr als 4.000 Arbeitskräfte entstehen. Damit dies möglich wird, stehen Investments in Höhe von mehr als 3,3 Milliarden Euro im Raum. Ergänzt durch entsprechende Steuererleichterungen und die Tatsache, dass der Staat zudem selbst mindestens 30.000 Fahrzeuge von TOGG erwerben will.

TOGG E-SUV Heck
TOGG

Quelle: Webseite von TOGG

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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neumes:

1+

Egon Ralf Schrader:

500 Kilometer Reichweite wäre sehr gut.Ist das schon getestet worden ?
Auch der Preis wäre Konkurenzfähig.

Ebabil:

Hier sieht man, wie der türkische Präsident selbst das Auto Probefährt:
https://www.youtube.com/watch?v=Frox9SPlr9c

Georg:

Nun, Attila Bey, dass ausländische Luxusautos (und nicht nur deutsche!) in der Türkei sehr teuer sind, liegt ja wohl daran, dass der türkische Fiskus Luxussteuer (ÖTV) erhebt.
Nichts desto trotz lässt sich vor Ort beobachten, dass nicht wenige dieser Fahrzeuge unterwegs sind (hauptsächlich mit Kennzeichen aus den großen Metropolen). Was das wohl bedeutet?
Der letzte Satz Deines Beitrags ist völlig unverständlich, vielleicht erschließt sich sein Sinn aber ja auch nach einem „Iris Scan“ ?

Georg:

Ich bin genau der gleichen Meinung!
Nur: Warum kommt der Einwand erst jetzt?
Missliebige Kritik am großen Zampano?

Taner Ilgin:

An alle! Wir sollten hier das Auto im Fokus behalten und nicht die Politik!

Taner Ilgin:

Auch wenn die Türkei bisher in keiner eigenen Marken produziert hat, heißt es nicht dass es an Erfahrung fehlt. Es sind zahlreiche Automobilunternehmen in der Türkei säßig darunter Renault, Fiat, Ford, Isuzu, Daimler (LKW + Busse) und weitere die dort ihre Autos bauen lassen. Für das neue eigene Auto Projekt wurden zahlreiche Ingenieure aus dem In-und Ausland abgeworben. Hier ist alles durchdacht, da ein schlechter Fehlstart bei so viel Investition nicht zu erlauben ist.
Ziel ist eine sehr gute Qualität auf den Markt zu bringen, dass Umweltschonend ist und vom Preis her unschlagbar sein soll.

Wir sind alle gespannt

Taner Ilgin:

Hallo Christoph, das Auto wird auch in Europa angeboten jedoch ist der Zeitpunkt noch nicht klar definiert, da die Produktion erst im Jahre 2022 beginnt.
Eins können wir schon mal sagen, neueste E Technik zu einem Preis der weit unter den jetzigen Autoherstellern in unserem Land DE liegen wird.

Atilla Alparslan:

Ich hoffe das dass E-Auto für die Türkei echt so günstig verkauft wird mit dem ganzen Hightech Innovationen. Für Deutschland wünsche ich mir das dass E-Auto von der Türken das dreifache kostet wie Sie uns ihre dreifach verteuerten Auto’s verkaufen obwohl Europa Zoll Vereinbarung besteht. Da die Deutschen seit Jahren Geiz ist g(h)eil sparer sind, wäre das total fair wenn Sie es in Deutschland ab 66.600€ bzw 88.000€ aufwärts anbieten. Für diese gerechte und freundschaftliche Bonus Zuschlag, wären die Einfuhr kosten inklusive und es gäbe nur für unsere besten Freunde eine Alkohol Test ( Iris Scan) Upgrade oben drauf.

Michael Engel:

Sieht top aus! Der Preis ebenfalls!
Wann kann Man(n) ihn probefahren?! ‚,-)

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