Toyota fährt mit Wasserstoff-Verbrenner in Le Mans vor

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Toyotas Rennsport-Sparte Gazoo Racing hat das GR LH2 Racing Concept vorgestellt, einen mit flüssigem Wasserstoff (LH2) betriebenen Prototypen, um die Entwicklung der Wasserstofftechnologie im Motorsport voranzutreiben. Der Wasserstoff-Rennwagen gab sein öffentliches Debüt auf dem Circuit de la Sarthe, wo er im H2 Village ausgestellt wird, das vom Automobile Club de l’Ouest während der 93. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans (11.-15. Juni) organisiert wird.

Im Rahmen seiner Bemühungen, durch den Motorsport als Ausgangspunkt immer bessere Autos zu entwickeln und auf eine klimaneutrale Gesellschaft hinzuarbeiten, hat Toyota seine Technologien im herausfordernden Umfeld des Rennsports weiterentwickelt, wie etwa bei der Super Taikyu-GT-Serie in Japan. Toyota hat zudem auch seine Bemühungen beschleunigt, die Produktion, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff zusammen mit Partnern innerhalb und außerhalb der Branche auszubauen.

Toyota hat sich schon vor längerer Zeit der Entwicklung von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren im Motorsport gestellt, zunächst durch die Teilnahme beim Rookie Racing der japanischen Super Taikyu-Serie mit einem Corolla mit Wasserstoffmotor, der ab 2021 zunächst gasförmigen Wasserstoff verwendete, bevor ab 2023 ein mit flüssigem Wasserstoff betriebener Rennwagen erprobt wurde. Das Potenzial von Wasserstoffmotoren im Rallyesport hat Toyota 2022 gezeigt, als der GR Yaris H2 Demonstrationsläufe bei der Ypern-Rallye absolvierte, einem Event der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft.

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Im Jahr 2023 absolvierte der Corolla mit Wasserstoffmotor eine Demonstrationsrunde auf dem Circuit de la Sarthe, während ein Konzeptfahrzeug mit Wasserstoffmotor, das GR H2 Racing Concept, in Le Mans für eine potenzielle zukünftige Wasserstoffkategorie vorgestellt wurde. Seitdem intensivierte sich die Entwicklung der Technologie und erreichte mit der Enthüllung des mit flüssigem Wasserstoff betriebenen GR LH2 Racing Concept nun einen weiteren Meilenstein.

Der Wasserstoff-Rennwagen basiert auf dem GR010 Hybrid Hypercar, das derzeit an der FIA World Endurance Championship teilnimmt. Durch zukünftige Streckentests soll das GR LH2 Racing Concept Toyotas kontinuierliche Entwicklung der Wasserstofftechnologie und -infrastruktur unterstützen und dazu beitragen, weitere Beziehungen zu anderen Unternehmen und möglichen Partnern aufzubauen, um die Möglichkeiten von Wasserstoff weiter auszuloten.

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Die Präsentation des zukunftsorientierten GR LH2 Racing Concept schloss eine Feier zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Autoherstellers ab, die den 40. Jahrestag der ersten Teilnahme von Toyota in Le Mans markierte. Der am regulären Rennen mit der Nummer #7 teilnehmende GR010 Hybrid von Mike Conway, Kamui Kobayashi und Nyck de Vries trägt zu diesem Anlass eine rot-weiße Tribute-Lackierung, die vom legendären TS020 inspiriert ist, der 1998 teilnahm. Der #8 GR010 Hybrid – angetrieben von Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa – repräsentiert die aktuelle Entschlossenheit des Teams, zu gewinnen. Seine mattschwarzer Lack ist um ein GR-Logo herum aufgebaut, das den „Hass zu verlieren“-Geist des Teams versinnbildlichen soll.

Den Weg in die CO2-neutrale Zukunft von Mobilität und Motorsport sollen einige weitere Fahrzeuge im H2 Village aufzeigen. Neben der Brennstoffzellenlimousine Toyota Mirai wartet auf die Besucher ein Lastenfahrrad, das mit tragbaren Wasserstoffkartuschen betrieben wird, und der Brennstoffzellenbus Moving e, der von den Gästen als Ladestation für Smartphones genutzt werden kann.

Auch Toyota Gazoo Racing nutzt den Moving e, der im Betrieb lediglich Wasserdampf ausstößt, für verschiedene Termine wie die Fahrten zur technischen Abnahme am vergangenen Samstag, bei der alle Rennwagen überprüft und die Fahrer für den Wettbewerb registriert wurden. Wasserstoff wird auch die Toyota Fahrer bei ihrer traditionellen Parade durch die Innenstadt am Freitag (13. Juni) antreiben: Die Piloten sind in einem Prototyp des Hilux mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenantrieb unterwegs.

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 11.06.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Rolando:

Ja Toyota ist auch ein Drecksladen. Die könnten so viel bewegen, aber die wollen nicht von ihren Verbrenner weg und diese ganze Wasserstoffgeschichte ist nur dazu da um die Nutzer zweifeln zu lassen und erst noch mal einen Verbrenner zu kaufen.

Peter:

Wer oder was war Toyota nochmal…ach ja richtig…

https://youtu.be/AJyqcTMQu78?si=a7DGLTAxdAJTYnqX

Johannes:

Ja, allerdings umweltfreundlich auch nur, wenn aus Elektrolyse mit regenerativem Strom hergestellt. Der weltweite H2 Mix ist da irgendwo bei 1% regenerativ. Der muss dann günstiger als der aus Gas werden oder der aus Gas muss teurer werden, damit sich dieser Mix verbessert. „An H2 Tankstellen gibt es nur grünen Wasserstoff“ ist genau so Augenwischerei wie „an Ladesäulen gibt es nur grünen Strom“. Aber bei letzteren sind es in Deutschland immerhin über 50%

Rolando:

Der Strom für H2 wird in Japan fast nur aus Fossilen und Atom gewonnen. Die sollten sich mal auf Erneuerbare konzentrieren statt den Blödsinn H2 weiter zu verfolgen.

Manfred:

Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis nun ja vielleicht. Aber nichts für den Massenmarkt. Aber Wasserstoff Verbrenner. Pfuideibel! Was für eine Ressourcenvergeudung. Man kann über diese Ignoranz nur staunen. Eigentlich sind die Asiaten im Durchschnitt doch ziemlich intelligent. Ich bin echt enttäuscht!

Christoph R.:

Klar ist es Geldverschwendung seitens Toyota, soviel Geld in die Nische Wasserstoff als PKW Antrieb zu stecken, aber im Motorsport-Bereich macht das vielleicht Sinn, um Liebhaber von lauten Autos eine umweltfreundliche Alternative bieten zu können. Es gibt halt Leute, bei denen kann man sich den Mund fusselig reden, dass E Autos die einzige Zukunft des PKWs sind,
für die hat ein E Auto kein „Herz“ und bleibt nur eine Mikrowelle mit Rädern. In diesem Anwendungsbereich kann ein Wasserstoff-Verbrennungsmotor Sinn machen, denn er ist laut und zumindest etwas umweltfreundlicher als herkömmliche Sportwagen. Trotzdem produziert auch dieser Stickoxide und co., was jedoch bei der geringen Anzahl an Fahrzeugen verkraftbar ist.
Die Technik wird sich ja eh nicht in der Breite etablieren, weil die Infrastruktur zu teuer ist.

DarkestMage:

Ah, Toyota und der Wasserstoff. Sie werden es wohl nie lernen.

Mal schauen ob ihnen das Ding wenigstens nicht auf der Strecke abbrennt wie 2023 der Wasserstoff Corolla…

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