Toyota bringt Wasserstoff-Verbrenner auf die Straße

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Mit dem Corolla Cross H2 Concept hat der japanische Hersteller Toyota einen Prototyp eines wasserstoffbetriebenen Serienfahrzeugs für die Straße entwickelt. Statt Benzin nutzt der 1,6-Liter-Turbomotor dabei Wasserstoff – und ist somit emissionsfrei unterwegs. In dem Prototyp kommen der aus dem GR Corolla bekannte Turbo-Dreizylinder mit Hochdruck-Direkteinspritzung sowie intelligent platzierte Wasserstofftanks zum Einsatz. Dadurch biete das kompakte SUV trotz des alternativen Antriebs großzügige Platzverhältnisse für bis zu fünf Insassen und deren Gepäck, so Toyota in einer aktuellen Mitteilung.

Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Brennstoffzelle, die wie beim Toyota Mirai Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt und damit einen Elektromotor antreibt, nutzt der wasserstoffbetriebene Corolla Cross H2 Concept die bestehenden Technologien der Verbrennungsmotoren. Dieser Schritt erfordere weniger Investitionen und technische Anpassungen, was zu einer schnelleren Verbreitung emissionsfreier Mobilität führen könnte. Außerdem werden – da keine Batterien verbaut sind – weniger knappe Rohstoffe wie Lithium und Nickel benötigt. Im Vergleich zu batterieelektrischen Autos sind auch die Tankzeiten deutlich kürzer.

Parallel zur digitalen Konzeption werde der Prototyp derzeit unter realen Bedingungen getestet: Im Norden Japans starte demnächst die Erprobung unter winterlichen Bedingungen. Ob das Konzept tatsächlich Serienreife erlangt, ist jedoch noch offen. Toyota beziffert die Chance der Kommerzialisierung auf rund 40 Prozent.

Erprobung im Motorsport

Größere Chancen hat die Technik im Motorsport: In den Langstreckenrennen der japanischen Super Taikyu Serie ist die Erprobung erfolgreich angelaufen. Ein wasserstoffbetriebener GR Corolla H2 war die gesamte Saison über im Einsatz – zwischenzeitlich auch mit Toyota Präsident Akio Toyoda als Meisterfahrer Morizo am Steuer.

Die Ingenieure haben die Performance der Wasserstoffmotoren dabei sukzessive verbessern können, so Toyota: Neben einem Leistungsplus von 24 Prozent kletterte auch das Drehmoment um 33 Prozent – die dynamische Leistungsentfaltung sei dadurch mit herkömmlichen Benzinern vergleichbar. Die Reichweite wurde im Saisonverlauf um rund 30 Prozent verbessert, die Betankungszeit von knapp fünf Minuten auf eineinhalb Minuten verkürzt.

Toyota-Wasserstoff-Yaris-Motor
Toyota

Außerhalb Japans fuhr im August 2022 zum ersten Mal ein Toyota Modell mit Wasserstoffantrieb auf öffentlichen Straßen in Europa: Der GR Yaris H2 wurde bei einem Demonstrationslauf im Rahmen der Rallye Ypern in Belgien auf Herz und Nieren geprüft. Diese regelmäßigen und intensiven Motorsportaktivitäten, die viele Autohersteller verfolgen, können die Entwicklung und den technischen Fortschritt beschleunigen.

Auf dem Weg in die Klimaneutralität setzt Toyota einen Multitechnologie-Ansatz um: Um die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse und -wünsche in mehr als 170 Ländern und Regionen zu erfüllen, will das Unternehmen Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeuge, reine Elektro- und Brennstoffzellenautos gleichermaßen anbieten.

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 06.12.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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