Auf der Benchmark Minerals Intelligence Conference in Washington gab Sarah Maryssael, Teslas globale Versorgungsmanagerin für Batteriemetalle, dass man langfristig, über die gesamte Branche hinweg vor Lieferherausforderungen für Batterie-Rohstoffen wie Nickel, Kupfer und Lithium stehen wird. Der schnelle Wandel hin zur E-Mobilität erhöht die Nachfrage nach Batterien in einem unglaublichen Tempo und wiederum erhöht diese die Nachfrage nach einigen spezifischen Materialien, die bei der Herstellung von Li-Ionen-Batteriezellen verwendet werden.
Bekanntermaßen machen sich viele Unternehmen Sorgen um Kobalt, da dies nicht weit verbreitet ist. Tesla verbraucht im Durchschnitt weniger Kobalt in seinen Batterien als der Rest der Branche. Stattdessen konzentriert man sich dort eher auf Nickel. Maryssael gab zu verstehen, dass dies der Ausrichtung Teslas durch CEO Elon Musk geschuldet ist, der weniger Kobalt in den eigenen Batterien verwenden möchte.
“Kobalt wird hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut, und einige Extraktionstechniken – insbesondere solche mit Kinderarbeit – haben den Einsatz in der gesamten Batterieindustrie, insbesondere bei Musk, zu einem äußerst unbeliebten Verfahren gemacht”, so Maryssael weiter. Vonseiten Tesla sieht man vor allem hohes Potential mit Minen in Australien oder den Vereinigten Staaten zusammenzuarbeiten – einen Schritt, welchen BMW bereits teilweise gegangen ist.
Zukünftig sei ein „Nullverbrauch“ von Kobalt zur Produktion der Akkus angestrebt, wenn es nach Panasonic geht. Dies kommt in diesem Fall auch Tesla zu Gute; denn Panasonic ist exklusiver Batteriezellenlieferant für Teslas Massenmarkt-Limousine Modell 3. Aber auch andere Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Co. schlagen diesen Weg ein. Der amerikanische Unternehmer Kenan Sahin hat eine Batterie für Elektroautos entwickelt, die nur 20 Prozent soviel Kobalt enthält wie herkömmliche Batterien.
Tesla seinerseits wird künftig Lithium, Kobalt, Kupfer, Aluminium und Stahl wiederverwenden, um diese für den Einsatz in neuen Akkus entsprechend aufzuarbeiten. Das Unternehmen will somit vielfach zum Einsatz kommenden Kreislauf „des Nehmens, Herstellens und Verbrennens der fossilen Brennstoffe“ wegkommen und stattdessen eine Wiederverwertung der alten Akkus im eigenen Unternehmen etablieren.
Man wird abwarten müssen, wo es hingeht. Sowohl mit den eingesetzten Materialien in den Batterien. Als auch deren Preise. So hat die Demokratische Republik Kongo Kobalt zu einer „strategischen Substanz“ erklärt. In diesem Zug hat man die Lizenzgebühren für Kobalt von 3,5 auf 10 Prozent erhöht. Bereits im Sommer war der Prozentsatz von 2 auf 3,5 Prozent erhöht worden. Die Entwicklung kobaltfreier Batterien bzw. Batterien mit weniger Kobalt-Anteilerscheint daher durchaus nachvollziehbar.
Quelle: electrek.co – Tesla warns of upcoming shortages of battery minerals, like nickel, copper, & lithium